Kapitel 14

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Hazel's POV

Das Wochenende war - für meinen Geschmack - viel zu schnell zu Ende und kaum hatte ich mich versehen saß ich einer langweiligen Geschichtsstunde und machte mir Notizen zu einem Text. Mein einziger Lichtblick war der Gedanke an den Nachmittag gestern mit Dylan im Park und die Verabredung mit ihm morgen. Aber jetzt musste ich mich erst einmal noch auf den langweiligen Unterricht konzentrieren...... Als ich zu Stacy und Mary hinüber blickte, sah ich das es ihnen genauso ging wie mir; lustlos kritzelten sie ein paar Notizen auf ihre Zettel. Ich fing an nebenbei ein paar Sachen auf den Rand meines Zettels zu malen, bis uns endlich die Schulklingel von dem langweiligen Geschwafel unseres Lehrers erlöste.

Als ich am Nachmittag, nach der Schule, dachte von dieser befreit zu sein, fiel mir ein, dass ich noch Hausaufgaben machen und lernen musste - soviel dazu. Zum Glück gab es ja Freundinnen und Schokolade, die beide ungemein viel halfen. 

"Wie lange noch?", wisperte ich Stacy am nächsten Tag leise zu.

"Noch zwei Minuten, dann haben dürfen wir endlich aus dem Höllenloch, von manchen Leuten Schule genannt, raus", witzelte diese, nach einem kurzen Blick auf ihre Uhr.

Endlich ließ uns unser Lehrer gehen und ich machte mich auf den Weg nach Hause. Dylan hatte vorgeschlagen, dass er zu mir kommen würde, und wir spontan entscheiden würden, was wir machten. 

"Hey Mrs Elliot!", rief ich, als ich ankam. 

"Guten Tag, Hazel", antwortete sie. "Ich habe dir dein Mittagessen schon zubereitet."

"Oh, vielen Dank!", ich ging ihr hinterher in Richtung Esszimmer. "Ach und Mrs Elliot, ich bekomme gleich noch Besuch." 

Ich fühlte mich verpflichtet, ihr das zu sagen, denn sie kümmerte sich um alles und organisierte den Haushalt, da fand ich es irgendwie angemessen, wenn sie wusste, wenn ein Gast kommen würde. Sie nickte lächelnd und ging dann weiter ihrer Arbeit nach, während ich etwas aß. Als ich damit fertig war, und es noch immer nicht geklingelt hatte, beschloss ich die Zeit zu nutzen, um noch etwas zu lernen. Da die Sonne schien und das Wetter angenehm war, beschloss ich draußen zu lernen, weshalb ich mir eine Picknickdecke, ein paar Stifte, Zettel und Arbeitsmaterialien mitnahm und mir meine Schuhe anzog.

"Mrs Elliot", ich ging erneut zu unserem Hausmädchen. "Ich gehe zur Lichtung im Wald, könnten Sie vielleicht, falls Dylan klingelt, ihm sagen, dass ich dort bin?"

"Natürlich!"

"Vielen Dank! Sie sind ein Schatz!", meinte ich, woraufhin sie mich warm anlächelte.

Einen großen Vorteil hatte es ja schon, wenn man ein Haus mit einem so großen Grundstück und mit einem Stück Wald hatte; man konnte, wenn man seine Ruhe haben wollte, einfach in den Wald gehen und keiner würde einen stören. Ich lief zu der kleinen Lichtung dort und legte mich dort, mit meinen Unterlagen auf die Picknickdecke. So lies es sich doch schon viel besser lernen! 

Nach einer Weile hörte ich einen Ast knacken und sah auf. Dylan stand erschrocken da, den einen Fuß noch immer angehoben, wie wenn er mitten im Schritt erstarrt wäre, und unter seinem anderen Fuß war der zerbrochene Zweig, auf den er erschrocken sah. Ich reagierte blitzschnell, holte mein Handy raus und schoss ein Foto von ihm, gerade rechtzeitig, bevor er sich wieder fasste. Ich fing an loszuprusten, als ich mir das Foto ansah; es sah einfach zu gut aus! 

"Ja, ich reue mich auch, dich zu sehen Hazel!", sagte Dylan beleidigt und erinnerte mich mit seiner Reaktion gerade total an Marco, als wir ihn am Frühstück, wegen seines Aussehens ausgelacht hatten, dass er gar nicht registriert hatte.

Ich stoppte mit Mühe mein Lachen und sah ihn gespielt mitleidig an: "Ooooh! Armer, kleiner Dydy!"

"HEY! Das hatten wir doch schon; nenn mich nicht 'Dydy'!", meinte er noch beleidigter und gespielt wütend. 

Little Vampire SecretsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt