Dylan's POV
"Bist du zum Vampir mutiert, oder wieso bist du auf einmal so blass?", Hazel lachte aber ich hörte erstens ihre Nervosität aus ihrer Stimme heraus und zweitens fand ich das so oder so nicht witzig, da ich ja ein Vampir war - wobei die noch nicht einmal blass sein mussten.
"Du musst hier weg - wenigstens in einen sicheren Raum! Habt ihr einen Raum ohne Fenster, zu dem nur eine Tür führt?", fragte ich sie und sie merkte, dass ich die Situation ganz und gar nicht witzig fand.
"Ähm, ja, wir haben einen kleinen Sicherheitsraum im Keller, aber..." Ich unterbrach sie: "Gut, dann geh bitte sofort und auf schnellstem Wege dorthin!"
"A-aber...", fing sie wieder an, doch ich lies sie abermals nicht ausreden. "Kein 'aber'! Los jetzt!"
Sie sah mich noch einmal verwirrt an, setzte sich dann jedoch in Bewegung und ich folgte ihr schnell. Gerade als wir die Kellertür öffnen wollten, klingelte es an der Tür. Hazel drehte sich wieder um und ging den Flur wieder hinunter zur Tür.
"Hazel, nicht!", rief ich, doch sie ging weiter. Ist das Kind denn total bescheuert?! Wenn du sie doch gewarnt hast, dass da draußen Mörder im Garten sind, dann geht man doch nicht ihnen die Tür öffnen!
"Wenn da draußen mordlustige Leute herumlatschen, dann darf ich doch wohl meine Eltern schnell herein lassen!"
"Woher willst du wissen, dass das deine Eltern sind?!", meinte ich verzweifelt und wütend.
"Na, diese psychopathischen Mörder werden es wohl kaum sein, oder hast du schon mal gehört, dass Killer neuerdings an der Tür klingeln und bitten, herein zu kommen, ja am Besten dich noch darum fragen, dich töten zu dürfen?" Okay, dass Mädchen ist dumm oder sie ist einfach nur lebensmüde und will Selbstmord begehen.
Bevor ich etwas erwidern konnte war sie auch schon an der Tür angekommen und öffnete sie.
"Wieso lebt die Kleine denn noch?" Hunter trat, zusammen mit mehreren weiteren Vampiren, ein und verhielt sich so, als wäre er hier zu Gast. "Ich habe doch gesagt, dass ich sie heute tot sehen will."
Er zog seinen Mantel aus und drückte ihn Hazel in die Arme, jedoch ohne sie dabei auch nur eines Blickes zu würdigen, denn seine rotschimmernden Augen waren nur gereizt auf mich gerichtet. Hazel stand die ganze Zeit wie zur Salzsäule erstarrt an der Tür, die eine Hand noch am Türgriff, in der anderen Hunters Mantel, und starrte diesen voller Angst an. Endlich nahm Hunter seinen Blick von mir, nur um ihn dann auf den einzigen Menschen zu richten, der hier stand. Er betrachtete sie von oben bis unten und sah dann wieder zu mir.
"Oder hast du Gefallen an dem Ding gefunden? Es ist schon hübsch... in gewisser Weise kann ich es schon nachvollziehen..." Plötzlich stand er direkt vor mir. "Aber auch nur in gewisser Weise! Du hast mich schon wieder enttäuscht, oder irre ich mich da? Wolltest du sie einfach nur vor uns töten, damit wir uns an ihrem ängstlichen Blick erfreuen können? Na komm, dann tu das, keiner steht die im Weg."
Er machte eine Geste mit dem Arm zu Hazel, die wohl einladent sein sollte, jedoch war sie das ganz und gar nicht. Jetzt tu doch endlich was!
Ohne zu überlegen stellte ich mich im nächsten Moment schützend vor Hazel: "Sie wird nicht sterben!" Jedoch konnte ich mich im nächsten Moment für dieses unüberlegte Verhalten ohrfeigen, denn es hatte die Situation keines Wegs gebessert - wie auch-, nein es hatte sie wenn überhaupt nur verschlechtert.
Mein Chef starrte mich kurz wütend an, bevor er sich Hazel zuwandte und langsam, mit einem gespielt mitleidigem Blick, auf sie zuschritt. Ich hörte sie hinter meinem Rücken leise Aufschluchzen.
"Nicht weinen, Kleines. Du kannst doch nichts dafür, dass dein Freund hier dich quasi hintergangen und verkauft hat. Woher solltest du auch wissen, dass er dich eigentlich nur ausgenutzt hat und dich eigentlich nur umbringen wollte, huh? Weißt du, er ist doch auch nur ein Mann und... huch."
Gerade rechtzeitig drehte ich mich um, denn im nächsten Augenblick fiel mir meine Freundin ohnmächtig in die Arme. Anscheinend war das zu viel für sie gewesen. Das kann ich verstehen! Ich meine, sie hat gerade erfahren, dass ihr Freund sie anscheinend nur ausgenutzt hat und sie umbringen wollte, also ist das glaube ich mehr als nur verständlich! Ihr Gesicht war blass und von tränen durchnässt und ihre Haare hingen wie ein Schleier, der ihr Gesicht noch zur Hälfte umrahmte, bevor sie in langen Wellen nach unten hingen. Vorsichtig legte ich sie auf den Boden und versuchte mich zu erinnern, was ich irgendwann mal gelernt hatte, was man tut wenn jemand ohnmächtig ist. Irgendetwas wie 'labile Weitenlage' oder so. Stabile Seitenlage, du Depp! Richtig! Nach ein wenig Überlegung fiel mir endlich wieder ein, wie man jemanden in die stabile Seitenlage legte und als ich es endlich geschafft hatte dies an Hazel 'anzuwenden', hockte ich mich neben sie und kontrollierte ihre Atmung, die glücklicher Weise normal war.
Sobald ich meinen Blick von der Bewusstlosen reißen konnte fielen mir die Blicke er anderen Vampire auf: "Was? Noch nie 'ne Bewusstlose in der stabilen Seitenlage gesehen oder einfach noch nie einen Erste Hilfe Kurs besucht?"
"Wahrscheinlich beides", meinte Hunter trocken und lachte leicht auf, bevor er sich wütend zu mir wandte. "Du hast es also schon wieder nicht für nötig gehalten meinen Befehl auszuführen? Ich glaube das Mädchen wäre dankbarer gewesen, hättest du sie direkt getötet, denn so muss sie nur viel Schlimmes miterleben und mal ehrlich; lieber ein kürzeres, dafür aber heiles und ruhiges Leben, oder ein längeres, qualvolles, angsterfülltes und anstrengenderes?"
Die Wut in meinem Inneren wurde immer größer, wenn ich daran dachte, dass ihr Leben doch nur schlecht wurde, wegen Hunter's Rachewunsch an ihrem Vater, für dessen Verhalten das arme Mädchen doch gar nichts konnte! Er bestrafte sie für etwas, mit dem sie noch nicht einmal etwas zu tun hatte!
"Du", schnaubte ich. "Du mieses Schwein!"
Ich spürte, wie meine Augen den rötlichen Ton annahmen und sich immer mehr Kraft in mir ballte, die ich loswerden wollte. Und mein Ziel war direkt vor mir. Kurz bevor ich auf ihn losgehen konnte machte Hunter eine kleine Handbewegung und schon hielten zwei seiner bulligen Typen meine Arme fest hinter meinem Rücken.
"Sei vorsichtig mit dem, was du sagst! Weißt du was, ich habe eine gute Idee, wie wir deinen Tod noch etwas hinauszögern können! Was hältst denn davon, dass wir deine kleine Menschenfreundin testen, wie viele Vampirbisse sie aushält? So ist es unterhaltend für uns und du hast noch ein letztes Schauspiel und danach können wir dich ja hinrichten. Klingt doch gut, oder?" Das miese Stück Scheiße grinste nun selbstgefällig und die restlichen Anwesenden lachten.
"WIESO KANNST DU SIE NICHT IN RUHE LASSEN?! SIE HAT DIR NICHTS GETAN DU... DU KRANKE, HIRNLOSE AUSGEBURT DER HÖLLE!" Ich war so stocksauer, dass selbst die beiden Gorillas, die mich festhielten Schwierigkeiten damit hatten, mich zurückzuhalten Hunter seine Fresse zu polieren, der mich nun abwertend, mit hochgezogenen Augenbrauen betrachtete.
"Ich verschwende hier glaube ich nur meine Zeit! Lasst uns den Inhabern des Hauses einen Zettel hinterlassen, auf dem sie erfahren, was ihrem Töchterchen bevorsteht, damit sie schon mal eine Trauerfeier für sie organisieren können." Als ich wieder vor Wut knurrte und diverse Beschimpfungen auf ihn herunterprasseln lies drehte er sich noch mal genervt zu mir um. "Bringt ihn bitte zum schweigen - das Geschimpfe kann ja keiner aushalten!"
Ich spürte den dumpfen Schmerz, als mich eine Faust nicht gerade sanft am Hinterkopf traf, alles drehte sich, ich merkte wie ich rücksichtslos über den Boden geschliffen wurde und schließlich war es nur noch schwarz.
Hey, ich bin nicht gestorben, auch wenn ich jetzt schon etwas länger nicht geupdated habe... 😄 Naja, hier wieder ein neues Kapitel, ich hoffe es hat sich für euch gelohnt zu warten. 😘
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Little Vampire Secrets
VampirEr ist ein Vampir und sie ein einfacher Mensch. Sie gehen in die selbe Klasse, doch zwischen ihnen liegen Welten. Als sie sich jedoch trotzdem immer näher kommen, spielen Erpressung, Entführung und Flucht eine große Rolle. Wird sie je wieder ohne Fu...