Ich bin ein Monster

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Marie p.o.v.

Ich gehe in die Hütte und ziehe das Shirt aus und das saubere gleich an.
Doch bevor ich nach draussen gehe, sehe ich das Shirt in meinen Händen an.
Welches voller Blut ist.
Ich habe einen Menschen getötet.
Mit jeder Minute die ich daran denke, fange ich mehr an zu zittern.
Er war ein schlimmer Mensch, doch er war ein Mensch.
Wie soll ich das einfach so vergessen?
Ich bin ein Monster.
Was hat der Rattenmann nochmal gesagt?
Durch den Brand verhaltet ihr euch immer mehr wie Tiere.
Ihr werdet immer weniger bei Verstand sein und immer mehr Aussetzer haben.
Das Oberteil nehme ich in die Hand und schneide einen Fetzen davon weg.
Binde diesen fest um meinen Arm, nehme das Shirt wieder in die Hand und gehe aus der Hütte.
Gehe dahinter und zerschneide es mit dem Messer.
Grabe ein Loch in den Sand und werfe es hinein.
Schütte es mit Sand zu und gehe schnell weg.
Als ich bei den Jungs und Brenda bin, gehen wir weiter.
Newt und Minho haben mich seit dem Vorfall, nicht mehr aus den Augen gelassen.
Sie wollen das ich immer zwischen ihnen bleibe, dass beide ein Auge auf mich haben.
Die anderen haben sich Seth auch angesehen.
Sie sagen alle ich hätte richtig gehandelt, doch warum geht es mir dann so schlecht?
Seit dem Vorfall habe ich kaum noch geredet, mit niemandem.
Wir laufen einfach weiter Richtung Norden, hoch in die Berge.

Irgendwann nach keiner Ahnung wie vielen Stunden, machen wir eine Pause.
Ich setze mich abseits der anderen und sehe meine Hände an.
Das Gefühl bekomme ich einfach nicht los.
Es ist schrecklich.
Mit meinen Händen fahre ich im Sand herum.
Vergrabe sie darin und Versuche mir so das Gefühl von den Händen zu waschen.
Von den Bergen her, sehe ich drei Personen, die schnell auf uns zukommen.
"Minho." sage ich.
Zuerst sieht er zu mir, doch ich nicke in Richtung Berge.
"Jungs passt auf. Wir bekommen Besuch." ruft er.
Es sind drei Mädchen, eine von ihnen ist Teresa.
Sie sind nur noch wenige Meter von uns entfernt, doch dort bleiben sie stehen.
"Was wollt ihr?" fragt Minho.
"Thomas."
Und mit diesem einen Wort, hat sie es geschafft, dass ich mehr aufpasse.
Irgendwas stimmt hier nicht.
Das kann ich spüren.
Ich sehe mich unauffällig um.
Und ja ich hatte Recht.
Immer mehr Mädchen kommen zu ihnen, sie umstellen uns.
Wir haben keine Chance, sie sind mehr als wir.
Anscheinend hat ihnen die Brandwüste nicht so viele Leben genommen wie uns.
"Was wollt ihr von Thomas?" frage ich.
"Das geht dich nichts an Marie. Gebt ihn uns, oder ihr werdet es bereuen." meint Teresa.
Ich sehe meinen Bruder an und weiß sofort was er vor hat.
Kurzerhand greife ich nach seinem Arm und sehe ihn an.
"Thomas du weißt nicht was sie vorhaben."
"Ich weiß das sie euch wehtun, wenn ich es nicht mache."
"Sie werden dir auch wehtun."
"Marie ich habe meine Entscheidung getroffen."
Er nimmt meine Hand und nimmt sie von seinem Arm.
Und ich mache nichts um ihn daran zu hindern.
"Okay ich werde mitkommen. Aber nur wenn ihr sie in Ruhe lasse. Lasst meine Freunde Weitergehen."
"Wir wollen nur dich, deine Freunde Interessen und nicht." sagt ein Blondes Mädchen, welches neben Teresa steht.
"Sonya warum macht ihr das?" fragt Aris.
"Das geht dich nichts an Aris. Du hast uns verraten, deshalb werden wir dich nicht mitnehmen. Wir lassen dich hier bei den Jungs."
"Aber du kannst mit uns ziehen." sagt ein anderes Mädchen und deutet auf mich.
"Ja du kannst mit uns ziehen Marie. Vergiss die Jungs und schließe dich uns an. Du siehst doch das die Brandwüste ihnen weniger Leben genommen hat. Hier wirst du bessere Überlebenschancen haben."
"Ich bleibe meinen Freunden treu. Ich verrate sie nicht so wie du." meine ich zu Teresa.
"Da hat sie uns etwas anderes erzählt." höre ich eine Jungen Stimme.
Ich drehe mich zu der Stimme um und ein Junger Mann mit braunen Haaren und Grünen Augen steht wenige Meter von uns entfernt.
"Christian was soll das heißen?" fragt Aris.
"Das werden wir euch nicht sagen. Das ist eine Sache zwischen ihr und diesem Jungen." er deutet dabei auf Thomas.
"Also ihr habt ihn gehört, er kommt mit. Thomas." sagt Teresa.
Er läuft auf sie zu und ein Sack wird über ihn geworfen.
Ich möchte zu ihm gehen, doch werde von Scott aufgehalten.
"Er wollte mit ihnen gehen. Also lass sie machen.
Der Junge geht zu ihnen und greift nach dem Sack.
Sie gehen davon und schleifen Thomas hinter sich her.
Wir bleiben so stehen und sehen ihnen nach.
Irgendwann schlage ich Scotts Hand weg und gehe zu Minho.
"Minho wir müssen weiter. Thomas kommt nicht zurück." sage ich.
"Du hast Recht, lasst uns gehen."
Und damit machen wir uns auf den Weg.
Direkt weiter in die Berge.
Dort müssen wir irgendwie einen Weg durch finden.
In den Nächsten Tagen, sonst werden wir hier alle sterben.

Als es anfängt Dunkel zu werden, beschließen wir noch etwas weiter zu gehen, zumindest bis wir den Anfang der Berge erreicht haben.
Nach fast zweieinhalb Stunden sind wir dort.
"Wir werden hier unser Nachtlager aufschlagen. Wer hält Wache?" fragt Minho.
"Ich und ich will nichts hören." sage ich.
"Aber du hattest einen Schlimmen Tag." meint Scott.
"Mir egal, ich werde Wache halten."
"Und ich bin dein Partner." sagt Max.
"Okay die anderen legen sich schlafen." sage ich.
Ich weiß das es ihnen nicht passt aber ich kann nicht schlafen.
Die zweite Wache übernehmen Scott und Jackson.
Max und ich laufen ein wenig hin und her, beobachten die Landschaft, sehen hoch in die Berge.
"Marie was ist mit dir? Was ist heute morgen passiert?"
"Du willst es wirklich wissen?"
"Ja du bist meine Freundin. Ich möchte wissen wenn es dir schlecht geht."
"Ich habe es noch keinem erzählt. Nicht mal Newt. Er würde mich hassen."
"Das könnte er nie. Er liebt dich über alles."
"Okay ich erzähle es dir." meine ich nach etwas längerer Zeit.
Max hört mir aufmerksam zu, während ich ihm alles erzähle.
Als ich fertig bin sieht er mich an, nimmt mich in den Arm.
"Alles wird gut. Er ist Tod und wird dir nie wieder etwas antun." versucht er mich zu beruhigen.
"Ich bin ein Monster." sage ich.
"Nein bist du nicht. Du bist der wunderbarste Mensch denn ich kenne. Dank dir habe ich so viel auf der Lichtung gemeistert. Jeder von uns. Du hast dich nur gewehrt."
"Ist das ein kleines Lächeln was ich da sehe?" fragt er.
"Ja, weil du mich an Winston erinnerst. Er hätte das gleiche gesagt."
"Ich hab viel von ihm gelernt. Er war mein bester Freund."
"Meiner auch."
"Warum muss das alles uns passieren? Die Lichtung war der totale Klonk. Aber wir waren so ziemlich glücklich und uns ist nichts passiert."
"Ja da hast du recht."
"Marie, Max eure Schicht ist vorbei." sagt Jackson.
"Okay komm Marie."
"Geh schon mal vor. Ich komme gleich nach."
Er geht und ich bleibe bei Jackson und Scott stehen.
Sehe sie an.
"Was habt ihr gehört?" frage ich sie.
Die beiden sehen sich kurz an.
"Wir haben fast alles gehört." sagt Scott.
"Und wir können Max nur zustimmen." meint Jackson.

Allein unter Jungs - In der BrandwüsteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt