Am nächsten Morgen wachte ich auf. Ich hatte echt eine beschissene Nacht und hatte kaum geschlafen. Außerdem bekam ich langsam Hunger. Ich hoffte insgeheim alles war nur ein Traum und ich würde in meinem Bett zu Hause aufwachen. Doch leider war dem nicht so. Der Hut hatte seine Entscheidung getroffen, sehr zu meinem Leidwesen. Und ich konnte nichts daran ändern. Aber ich hatte beschlossen, das Beste daraus zu machen und die sieben Jahre irgendwie hinter mich zu bringen. Ich würde einfach mein Ding durchziehen, denn ich lernte das Zaubern schließlich für mich und nicht für die anderen. Außerdem würde ich mich, wie meine Mutter damals gesagt hatte, nie von der dunklen Seite beeinflussen lassen. Allgemein würde ich mich durch niemanden beeinflussen lassen und auch wenn ich mir damit nur Feinde machen würde: in meinem Herzen bin ich eine wahre Gryffindor und das konnte auch der sprechende Hut nicht ändern.
Millicent und Stacy waren bereits aufgestanden, Pansy schlief noch. Ich stand ebenfalls auf und zog mich an. Ich fühlte mich vom ersten Moment an unwohl in meiner Slytherin-Uniform.
Ich beschloss schon mal in die große Halle zu gehen, ich hatte keine Lust auf die anderen zu warten.
Auf dem Weg traf ich James. Er sah sehr glücklich aus und es schien, als hätte er auch schon ein paar Freunde gefunden. Als er mich sah, winkte er mir zu, aber ging an mir vorbei ohne was zu sagen. Das deprimierte mich nur noch mehr. Klar, ich wusste das Gryffindor und Slytherin schon lange Feinde waren, aber dennoch hätte ich mir gewünscht, James würde das nicht stören.
Langsam ging ich in die große Halle. Sie war bereits gut gefüllt. Ich setzte mich an unseren Haustisch, gegenüber von Toni. Sie lächelte mir zu.
„Guten Morgen Alena. Gut geschlafen?"
Ich schüttelte nur den Kopf. Wieso konnte ich nicht mal was sagen. Toni sah mich an. Sie gab sich so viel Mühe.
Ich nahm mir ein Brötchen und aß es langsam. Mit einmal ging ein Raunen durch die Halle. Ich sah nach oben. Die Post kam. Hunderte von Eulen flogen in die große Halle und ließen Briefe und Pakete bei den jeweiligen Schülern fallen. Zwischen all den Eulen sah ich Chivo. Mein Herz schlug höher. Post von Mum und Dad. Er kam auf mich zugeflogen und ließ zwei Briefe fallen, was mich wunderte, denn wer schrieb mir wohl noch einen Brief? Auf dem einen erkannte ich die Handschrift meiner Mutter. Auf dem anderen stand nur mein Name drauf. Ich wollte gerade den Brief meiner Mutter öffnen, als der unbekannte Brief anfing zu Rauchen. Mehrere Schüler blickten zu mir.
„Schnell Alena, öffne den Brief. Das ist ein Heuler. Wenn du ihn nicht sofort öffnest, explodiert er."
Ich riss geschockt meine Augen auf. Ein Heuler, dass hatte mir gerade noch gefehlt. Aber von wem. Ich öffnete ihn schnell und schon erklang die wütende Stimme meiner Tante Magda durch die ganze Halle:
„ALENA GREENGRASS! ICH FASSE ES NICHT! EINE GREENGRASS IN SLYTHERIN! VERRÄTERIN! WIE KONNTEST DU DAS NUR DER FAMILIE ANTUN! ICH FASSE ES NICHT! DAS KANN NICHT DEIN ERNST SEIN!!!! KOMM JA NICHT NACH HAUSE! DAS WIRD NOCH KONSEQUENZEN TRAGEN! WIE SOLL ICH DAS UNSERER GANZEN FAMILIE BEIBRINGEN!? JEDES ANDERE VERDAMMTE HAUS ABER DOCH NICHT SLYTHERIN!!! VERRÄTERIN!!! DU BIST ECHT DIE GRÖSSTE ENTTÄSUCHUNG FÜR UNSERE FAMILIE!!!"
Und dann löste sich der Brief von selbst auf. In der ganzen Halle war es still geworden. Jeder starrte zu mir rüber. Sogar die Lehrer sahen mich an. Ich musste schlucken. Mir kamen die Tränen. Wieso bloß immer ich? Warum tat sie mir das an? Nach ein paar Minuten drehten sich wieder alle zu ihrem Frühstück und fingen an zu tuscheln und schauten teilweise auch in meine Richtung. Noch nicht mal ein Tag hier und schon war ich das Gesprächsthema Nummer 1. Ich sah auf. Toni sah mich mit besorgtem Blick an. Stacy, die in der Zwischenzeit auch gekommen war, legte mir eine Hand auf die Schulter. Malfoy und seine beiden Freunde blickten feixend zu mir.
DU LIEST GERADE
lieber ein ehrlicher Slytherin als ein scheinheiliger Gryffindor
FanfictionAlenas Leben ist bislang unbeschwert. Doch als der sprechende Hut sie nach Slytherin steckt, ändert sich ihr Leben schlagartig. Schnell merkt Alena, dass sie in Slytherin gut aufgehoben ist. Sie wandelt immer mehr zum Bösen. Als der dunkle Lord...