9

7.2K 300 72
                                    

Normalerweise ist es ja so, dass die Ferien sehr schnell umgingen. Aber meine zogen sich unendlich lang hin. Früher wollte ich das, weil ich Hogwarts anfänglich gehasst habe, aber mittlerweile wollte ich einfach nur noch hier raus. Ich hielt es einfach nicht mehr aus. Es waren gerade mal zwei Wochen vergangen.

Meine einzige Hoffnung waren die Briefe von Malfoy und Zabini. Aber nach dem ich die erste Antwort erhalten hatte, hatte meine Tante mir Chivo schon weggenommen, damit ich keinen Kontakt mehr zu den beiden haben konnte. Ich konnte ihnen ja noch nicht mal Bescheid sagen. Die beiden Briefe lagen versteckt in einer meiner Schubladen.

Ich holte sie heraus und las sie mir abermals durch.

Deine Ferien sind auch so schlimm? Meine auch. Aber ich darf wenigstens zurück nach Hogwarts auch wenn meine Mutter sich wieder Sorgen wie sonst was macht. Aber du tust mir echt leid. Ich würde dir so gerne helfen, dich besuchen kommen, was weiß ich. Aber meine Mutter hat Angst mich alleine rauszulassen. Als wenn der dunkle Lord aus der nächsten Hecke springt und mich umbringt. Das glaubt die ja wohl selbst nicht. Tut mir echt leid, aber ich kann da nicht so viel machen. Ich würde gerne, dass kannst du mir glauben. Lass einfach Brieffreundschaft führen. Haha. Ich hoffe so sehr, dass wir uns wiedersehen. Und dann noch ohne Zauberstab. Oh je. Hab dich lieb Große und du schaffst das.

Er war echt ein toller Freund. Er machte sich richtig Gedanken. Und ich konnte darauf noch nicht einmal antworten, weil meine Tante Chivo hatte. Und er wartete bestimmt auf einen Brief und vermutlich dachte er, meine Tante hätte sonst was mit mir gemacht.

Ich legte den Brief zurück und nahm den von Malfoy hervor. Der war enttäuschender, aber er hatte wenigstens geantwortet.

Was eine Scheiße Greengrass. Ich weiß, ich habe dir versprochen dich zu holen, wenn sich deine Tante unmöglich verhält. Aber das geht aus privaten Gründen nicht. Außerdem möchte meine Mutter keinen Besuch, nach dem mein Vater in Askaban gelandet ist. Tut mir echt leid, aber du schaffst das schon irgendwie.

Mehr hatte er nicht geschrieben. Das Schlimmste an der ganzen Sachen war, dass ich noch nicht einmal wusste, dass sein Vater in Askaban saß. Ich hatte beziehungsweise ich durfte den Tagespropheten nicht lesen. Wahrscheinlich ging das wieder durch sämtliche Zeitungen der Zaubererwelt. Ich bekam irgendwie gar nichts mehr mit, was außerhalb der Mauern von Hogwarts geschah. Meine Tante hinderte mich an jedem Versuch, wenn ich etwas erfahren wollte. Ich konnte Malfoy nicht mal darauf antworten und das plagte mich echt. Ich war ihm nicht Böse, dass er sein Versprechen nicht einlösen konnte, denn er hatte gute Gründe. Aber ich hatte mich darauf gefreut, auch wenn mir das von Anfang an klar war. Es war echt zum Verzweifeln. Ich hatte gar keine Aussichten. Und dann war da noch dieses Familienessen, welches morgen stattfinden würde. Ich legte den Brief von Malfoy zu dem von Zabini. Ich verschloss die Schublade wieder und setzte mich auf mein Bett. Es war echt langweilig hier. Ich nahm eines meiner Bücher und warf einen Blick hinein, aber an Konzentration war gar nicht zu denken.

===============================

Am nächsten Tag wollte ich eigentlich ausschlafen, aber meine Tante hatte andere Pläne. In aller Frühe weckte sie mich und verlangte von mir, dass ich mich schnell fertig machte und zum Frühstück kam.

Also zog ich mich an und ging verschlafen zum Frühstück. Ich setzte mich an den Tisch. Dean und James waren auch da.

„Die Familie kommt in ein paar Stunden und ich will, dass ihr fertig seid."

Ich machte mir eine Schüssel Cornflakes und schob mir einen großen Löffel in den Mund. Da trat Hockey an den Tisch.

„Post für James und Alena, Miss Greengrass."

lieber ein ehrlicher Slytherin als ein scheinheiliger GryffindorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt