Snape wirbelte herum und starrte mich an. Dann kam er mit schnellen Schritten auf mich zu, packte mich an den Schultern und schüttelte mich heftig.
„RAUS HIER!"
„Nein, hören Sie mir zu. Ich möchte unbedingt Todesser werden. Bitte!"
„Ist Ihnen eigentlich klar, was Sie da sagen?"
„Ja, ist es. Und ich meine das auch vollkommen ernst."
„Miss Greengrass, ich weiß nicht, wie Sie auf diese Idee gekommen sind, aber darüber macht man keine Scherze. Und jetzt verschwinden Sie, bevor ich Ihnen eine Strafe erteile."
„Ich weiß, dass man darüber keine Scherze macht. Und ich mache auch keine. Ich möchte es wirklich werden. Ich meine es zu 100 Prozent ernst. Ich bin mir da auch ganz sicher. Ich weiß, was ich tue."
„Ihr Vater ist Auror und..."
„Ich weiß, dass mein Vater Auror ist. Aber das ist mir egal. Ich habe noch nie das getan, was meine Familie von mir wollte und das wird sich auch so schnell nicht ändern, glauben Sie mir!"
„Fallen Sie mir nicht ins Wort. Das ist eine ernste Angelegenheit. Man kann nicht einfach so dahergelaufen kommen und Todesser werden."
Nun war ich endgültig verzweifelt. Ich wollte es unbedingt. Mir war egal, was andere über mich dachten. Ich hatte solange für meinen Entschluss gebraucht. Und Professor Snape war die einzige Person, die ich darauf ansprechen konnte. Jemand anderes fiel mir nicht ein.
„Bitte, Professor Snape. Ich bitte Sie. Sie sind die einzige Person, die mir einfällt. Ich weiß nicht, wen ich sonst fragen soll."
Er sah mich wütend an. Dann beugte er sich zu mir nach unten und zischte: „Mitkommen."
Ich musste schlucken. Wo wollte er mit mir hin? Er schien nicht sonderlich begeistert von meinem Entschluss zu sein. Er ging an mir vorbei und verließ den Raum. Ich folgte ihm in einigem Abstand. Er ging die Gänge entlang und ich hatte keine Ahnung wo er hin wollte. Nach ein paar Minuten blieb er vor einem Wasserspeier stehen. Ich wurde blass. Der Eingang zu Dumbledores Büro.
Er nannte das Passwort. Der Wasserspeier ging auf und dahinter verlief eine Treppe nach oben. Er ging sie hoch und ich folgte ihm unsicher. Er klopfte an der Tür und als ein „Herein" erklang, öffnete er die Tür und trat ein. Ich ging hinterher und schloss die Tür hinter mir.
„Ah, Severus. Was führt dich denn am späten Nachmittag zu mir?"
Dumbledore sah ihn nachdenklich an. Ich wollte auch hierher, um Malfoy zu verpfeifen. Aber ich hatte es nicht übers Herz gebracht. Und wer weiß, was Snape von ihm wollte.
„Ich wollte Ihnen nur Bescheid sagen, dass ich mit Miss Greengrass einen kleinen Ausflug nach Hogsmeade mache. Wir müssen ein paar Verteidigungsmethoden üben, die sie noch nicht kann. Und wir wollen dies gerne außerhalb von Hogwarts machen."
„Selbstverständlich, Severus. Ich finde es gut, dass du den Schülern die Methoden noch einmal zeigst. Viel Spaß."
Snape nickte ihm nur kurz zu und schob mich dann zur Tür hinaus. Dann ging er an mir vorbei und lief schnurstracks Richtung Eingangshalle. Ich musste fast laufen, um mit ihm mithalten zu können.
Er verließ das Schloss und schlug den Weg nach Hogsmeade ein. Ich war verwirrt. Er drehte sich nicht einmal um und er sagte auch nichts. Aber ich folgte ihm stumm. Was wollte er überhaupt mit Verteidigungsmethoden? Ich wollte Todesser werden und keinen Unterricht machen.
Wir kamen in Hogsmeade an, doch anstatt stehen zu bleiben, lief Snape weiter. Ich hatte absolut keine Ahnung was er hier wollte. Und warum sagte er nichts?
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lieber ein ehrlicher Slytherin als ein scheinheiliger Gryffindor
FanfictionAlenas Leben ist bislang unbeschwert. Doch als der sprechende Hut sie nach Slytherin steckt, ändert sich ihr Leben schlagartig. Schnell merkt Alena, dass sie in Slytherin gut aufgehoben ist. Sie wandelt immer mehr zum Bösen. Als der dunkle Lord...