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„Tschüss, James. Pass auf dich auf."

Meine Tante umarmte James flüchtig und ging, ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen. Meine Mutter sah mich mit traurigem Blick an.

„Tschüss, Alena. Pass du bitte auch auf dich auf. Ich will dich nicht verlieren. Sei vorsichtig."

Ich sah meine Mutter an. Und dann drehte ich mich um und ging in den Zug. Ich suchte mir ein leeres Abteil und setzte mich. Ich hatte keine Lust Zabini und Malfoy zu suchen und auf Pansy hatte ich so oder so keine Lust. Wir hatten uns zwar versprochen, dass wir uns am Gleis 9 ¾ trafen und zusammen in die Zug gingen, aber ich hatte keine große Lust. Ich sah aus dem Fenster. Der Zug setzte sich langsam in Bewegung. Ich musste über die letzten Wochen der Ferien nachdenken. Ich musste an den Streit denken, den ich nach dem Familienessen mit meiner Tante hatte und an das Gespräch mit Dean. Ich musste an so vieles denken.

Mit einmal ging die Abteiltür auf. Ich sah kurz auf. Es war Malfoy. Ich drehte mich wieder zum Fenster um.

„Hier bist du. Hast du Blaise und Pansy gesehen?"

Ich schüttelte nur den Kopf.

„Mir auch egal. Ich habe keine Lust die beiden zu suchen."

Er ließ sich auf den Platz gegenüber von mir fallen.

„Wie waren denn deine restlichen Ferien? Und wie ist der Streit mit deiner Tante ausgegangen?"

Ich hörte ihm gar nicht richtig zu, sondern starrte nur aus dem Fenster.

„Ist alles okay bei dir?"

Ich antwortete ihm immer noch nicht.

„Ehy, Greengrass."

Ich war den Tränen nahe. Er stand auf und setzte sich neben mich.

„Was ist denn los?"

Nun konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich fing an zu weinen. Er legte mir einen Arm um die Schulter und zog mich zu sich ran.

„Alles ist scheiße."

„Erzähl."

„Mein Vater ist seit zwei Wochen nicht vom Ministerium zurück. Und wir haben nichts von ihm gehört. Meine Mutter und ich machen uns Sorgen. Ich habe so Angst um ihn."

„Er ist Auror oder?"

Ich nickte nur.

„Es ist bestimmt nichts Schlimmes passiert. Er hat einfach nur so viel zu tun."

„Aber wieso meldet er sich dann nicht?"

„Mach dir nicht so einen Kopf darum. Ist sonst noch was?"

Ich schüttelte den Kopf.

„Lüg mich nicht an."

„Ich lüge nicht."

„Doch, das tust du. Und ich weiß das. Ich kenne dich."

„Das waren die schlimmsten Ferien die ich je hatte."

Und dann erzählte ich ihm alles. Von dem Streit zwischen mir und meiner Tante. Wie beschissen meine Ferien nach dem Familienessen waren. Von dem Gespräch zwischen mir und Dean erzählte ich nichts.

„Am Abend nach dem Familienessen, kam meine Tante in mein Zimmer und hielt mir die Schlimmste Standpauke die ich je bekommen habe. Sie war sauer auf mich und hat mich fertig gemacht. Sie verlangte von mir, dass ich mich bei der Familie entschuldigte, doch das tat ich nicht. Sie rastete komplett aus. Und sie gab mir Chivo und meinen Zauberstab nicht wieder. Als Strafe verwandelte sie mein Zimmer wieder in das, was es früher einmal war. Rot und mit dem Löwen. Sie sperrte mich sogar in meinem Zimmer ein. Und Hockey musste mir das Essen auf mein Zimmer bringen. Abhauen konnte ich auch nicht, denn auch die Fenster verschloss sie. Ich war die ganzen Ferien über eingesperrt. Und meine Mutter? Die kümmerte sich auch nicht darum. Sie verlangte zwar von meiner Tante, dass sie mir den Zauberstab und Chivo wiedergab, aber das hat sie nicht getan. Meine Mutter ist sogar noch in mein Zimmer gekommen um mit mir zu reden. Weißt du warum meine Mutter nie in den Erzählungen von mir auftaucht? Weil sie feige ist. Sie wehrt sich nicht gegen meine Tante. Sie hat Angst vor ihr. Was weiß ich. Es tut einfach nur weh. Wenn meine Tante versucht mich zu verändern, steht sie daneben und sieht zu. Sie lässt es zu, dass meine Tante mich verändert. Ich dachte immer, sie wäre stolz auf mich und es wäre ihr egal, dass ich in Slytherin bin. Aber einen scheiß Dreck interessiert sie das. Vielleicht schockt sie meine Veränderung auch. Weil sie das auch weiß, dass ich Granger Schlammblut genannt habe. Aber weißt du was? Mir ist das so egal. Es tut zwar weh, dass meine eigene Mutter nicht zu mir hält, aber ich komme schon damit klar. Sie hat versucht mit mir zu reden. Sie hat sich entschuldigt, dass sie nicht hinter mir stand. Ich hasse meine Mutter. Ich wünschte mein Vater wäre da. Und jetzt kommt das Schlimmste. Weil ich nicht mehr mit der Familie gesprochen habe, muss ich über Weihnachten nach Hause. Ich soll mich dann für mein Verhalten entschuldigen. Und meine Familie will dann auch nochmal mit mir reden. Und meine Mutter hat mich auch darum gebeten. Also werde ich Weihnachten zu Hause verbringen. Und darauf habe ich keine Lust."

lieber ein ehrlicher Slytherin als ein scheinheiliger GryffindorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt