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Es waren Longbottom und Finnigan. Was hatten die hier zu suchen?

„Was wollt ihr hier?"

Ich sah die beiden böse an. Die hatten mir gerade noch gefehlt.

„Wir wollten nur wissen, ob alles okay ist?"

Wieso fragten die mich das? Hatten die nichts Besseres zu tun? Und warum sorgten sie sich jetzt um mich? Immerhin war ich nicht gerade nett zu ihnen gewesen. Ich hasste die beiden. Und die beiden sollten mich eigentlich auch hassen. Sie waren Gryffindors. Und ich eine Slytherin. Unsere Häuser hassten sich so sehr.

„Nichts ist okay."

Schon wieder diese blöden Tränen. Und ehe ich mich versah, sprudelte alles aus mir heraus.

Warum ich Streit mit Blaise und Theo, wieso ich hier ohne Draco saß, einfach alles. All das, weswegen es mir so dreckig ging.

Als ich fertig war, musste ich erstmal Luft holen und mich wieder beruhigen.
Die beiden Jungs setzten sich mir gegenüber.

Wieso hatte ich denen alles erzählt? Es ging sie nichts an. Aber trotzdem tat ich es. Doch momentan war mir alles egal. Ich war ja laut Dracos Aussage eine Verräterin und eine echte Gryffindor, wieso also auch nicht so verhalten?

„Oh, dass tut mir leid."

Finnigan sah mich an. Konnten die jetzt nicht einfach wieder gehen?

„Und du hast echt niemanden, mit dem du reden kannst?"

„Wen denn? Blaise will nichts mehr mit mir zu tun haben und Theo auch nicht und was Draco betrifft, mit dem will ich erstmal gar nicht reden."

„Und weswegen willst du nicht mehr mit Draco reden?"

„Weil er mich Verräterin genannt hat. Und eine echte Gryffindor."

„Aber warum?"

Waren die eigentlich wirklich so dumm oder taten sie nur? Ich hatte denen doch gerade alles erzählt.

„Weil mir die Familien leidtun, die ihre Kinder bei dem Krieg verlieren. Weil alles zerstört wird."

„Aber das ist doch nicht schlimm. Das zeigt, dass du ein Herz hast."

„Was soll das denn heißen?"

„Neville und ich und auch die anderen dachten immer, dass dich alles kalt lässt. Dass dir alles egal ist. Hauptsache du kommst durch. Der Cruciatus-Fluch ist auch ein Beweis dafür."

Irgendwie hatten die beiden ja Recht. Nach außen hin schien ich wirklich den Eindruck zu machen. Aber da täuschten die beiden sich gewaltig.

„Wieso seid ihr überhaupt hier, wenn ich euch immer foltere und euch nur wehtue?"

Neville und Seamus sahen sich kurz an.

„Du bist kein schlechter Mensch. Und wir sorgen uns nun mal um jeden. Wir dachten, dass wir dir vielleicht helfen können."

„Könnt ihr aber nicht. Ihr habt zugehört, das reichte schon. Mehr brauch ich nicht."

„Okay, ich weiß, das hört sich jetzt zwar eigenartig an, aber wenn was ist, dann kannst du immer mit uns reden."

„Ich denke nicht, dass ich euch noch weiter brauche. Ihr könnt gehen."

„Okay, dann gehen wir."

Und das taten sie dann auch. Sie standen auf und verließen das Abteil. Kurz bevor Seamus die Tür wieder zumachte, drehte er sich nochmal zu mir um.

lieber ein ehrlicher Slytherin als ein scheinheiliger GryffindorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt