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„Ich habe keine Lust auf diese blöde Feier bei Slughorn. Was denkt der sich eigentlich?"

„Denkst du, ich habe Lust dazu?"

„Warum ausgerechnet ich?"

„Blaise Zabini! Hör auf zu jammern! Und du auch Greengrass. Seid froh, dass ihr überhaupt zum Slug-Club gehört. Manche Menschen dürfen da ja nicht hin."

„Ach sei leise Draco, wir können ja gerne tauschen."

„Wenn das so einfach wäre."

Ich saß mit Zabini und Malfoy im Gemeinschaftsraum.

Wir hatten, wie jedes Jahr, einen neuen Lehrer. Diesmal aber in Zaubertränke. Professor Snape hatte endlich seine heißgeliebte Stelle für Verteidigung gegen die dunklen Künste bekommen und Professor Slughorn übernahm Zaubertränke. An sich war er ein netter Mann. Er führte den Slug-Club, in dem ausgewählte Schüler zusammen saßen. Zabini und ich gehörten auch dazu, was für mich unerklärlich war. Er hatte auch nie einen Grund gesagt. Bei unserem letzten Zusammentreffen hatte Professor Slughorn angekündigt, dass eine Feier stattfinden würde, zu der wir eine Begleitung mitnehmen mussten.

Ich hatte dazu überhaupt keine Lust. Zabini und ich waren die einzigen Slytherin-Schüler. Die Treffen waren langweilig und öde. Die Anderen ebenfalls.

Malfoy beschwerte sich schon die ganze Zeit, dass er auch gerne dazu gehören würde, was für mich ein nicht verständlicher Grund war, denn wer würde schon freiwillig dahin gehen wollen? Aber Malfoy war in den letzten Wochen so oder so abweisend und kühl zu allen, auch zu mir. Er behandelte uns manchmal, als wären wir Luft. Ich hatte das ungute Gefühl, dass ihn etwas plagte und nicht nur sein Vater der Grund war. Aber er ließ nicht mit sich reden und ich beschloss, nicht mehr nachzuhaken.

„Ich komm gleich wieder."

Malfoy stand auf und verschwand.

„Kommt es nur mir so vor, oder ist er komisch drauf?"

„Es ist so. Er verhält sich echt eigenartig. Naja egal. Wenn er was zu sagen hat, dann wird er es sagen. Wenn man ihn dazu drängt, kommt eh nichts dabei raus und er wird beleidigend. Also, was machen wir jetzt wegen der Feier, Greengrass?"

„Ich habe absolut keine Ahnung. Und Lust schon mal gar nicht."

„Wollen wir nicht zusammen hingehen? Dann müssen wir uns keine Begleitung suchen."

„Lieb, dass du fragst. Normalerweise würde ich auch nicht Nein sagen, aber ich hatte vor Malfoy zu fragen."

„Du willst Draco fragen? Meinst du, das ist so eine gute Idee? Was ist wegen Pansy?"

„Ach die. Die ist mir egal. Es interessiert mich nicht, was sie denkt. Und ich wollte Malfoy fragen, weil er ja nicht hingehen darf und er möchte so gerne. Vielleicht kann ich ihm damit eine Freude machen."

„Du gibst auch echt nicht auf, oder? Mich wundert es echt, dass ihr noch nicht ein Paar seid. Ihr würdet so gut zusammen passen. Auch wenn er das nicht wahr haben will. Du bist viel zu gut."

Ich wurde rot. Ich wünschte mir nichts sehnlicher. Und Zabini war der einzige, der von der ganzen Sache wusste.

„Ach, hör schon auf. Ich würde alles für ihn tun. Nicht nur, weil ich in ihn verliebt bin, sondern auch, weil er alles für mich tun würde."

Zabini blieb keine Zeit zum Antworten, denn Malfoy kam zurück.

„Worüber redet ihr?"

„Über die blöde Feier. Greengrass will dich was fragen."

lieber ein ehrlicher Slytherin als ein scheinheiliger GryffindorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt