Trübe ging er durch den Regen. Die Tropfen prasselten auf seinen Kopf, welchen er geduckt hielt und unter seiner Kapuze versteckte. Seine Hände vergrub er tief in die Taschen seiner Jacke. Seine Schuhe waren schon längst vom Regen durchnässt, aber das störte ihn nicht. Er ging einfach seinen Weg weiter. Wo genau er hin wollte, hatte er schon vor Minuten vergessen. Aber es war ihm egal, solange ihn seine Beine noch trugen. Auch ohne Ziel würde er irgendwo hinkommen, wo er es aushielt. Auch wenn er nur nach unten auf die Steine sah und er seine Umgebung vergaß. Er wollte einfach nur weg. An einen Ort, wo es schön war und ruhig. Also vertraute er seinen Schritten und dachte nicht über ein Ziel nach.
Am liebsten würde er bei ihm sein. Aber er hatte sich verändert.
Normalerweise, würde er Veränderungen nie als etwas schlechtes darstellen lassen, aber dieses mal, war es eine Ausnahme. Denn er war anders geworden. Er hatte das Gefühl, dass er seinen besten Freund nicht wieder erkannte. Vielleicht täuschte er sich auch nur, aber das glaubte er nicht. Es war offensichtlich, dass es sein bester Freund war.
Er hatte das Gefühl, das ihm alles egal war. Vielleicht nicht alles, aber er war ihm egal. Zumindest sah er es so. Er fühlte sich einfach im Stich gelassen. Und sein bester Freund war Blind. Er sah nicht was er ihm antat. Und auch die offensichtlichen Zeichen ignorierte er. Er bekam einfach nicht mit, wie schlecht es seinem besten Freund ging. Er konzentrierte sich auf andere Sachen und er vergaß, mehr Zeit mit ihm zu verbringen. Er vergaß ihn.
So empfand er die Situation. Vielleicht übertrieb er, aber vielleicht auch nicht. Und er spürte doch selbst, wie sein bester Freund mit ihm umging. Er verbrachte mehr Zeit mit anderen, nannte die anderen seine besten Freunde. Und einen nannte er schon Brudi. Obwohl es doch ihr Ding war.
Aber irgendwann konnte er nicht mehr. Er wollte nicht mehr hoffen, dass er ihn beachtete. Das er ihn hörte, seine verzweifelten Hilfe rufe, welche doch eigentlich klar in seinen glasigen Augen lagen. Aber selbst in diese sah er nicht mehr oft. Und wenn, dann erkannte er nicht, dass sein bester Freund den Tränen nah war. Er sprach nur noch das nötigste mit ihm. Und er bekam nicht einmal mit, wie selten ihre langen, lustigen, ernsten Gespräche wurden. Bis sie, sie nie wieder hatten. Aber nicht einmal das beachtete er. Nicht einmal das wurde ihm klar.
Er weinte Nächte. Er weinte und schluchzte in sein Kissen. Jede Nacht, bis auch die letzte Träne über seine Wange lief. Irgendwann zitterte er nur noch und sah mit leerem Blick seine Wand an. Aber vor seinen Augen hatte er das wunderschöne Gesicht seines besten Freundes. Er bekam ihn nicht aus dem Kopf, aber wie auch, wenn sie auf engen Raum miteinander lebten. Er sah ihn jeden Tag. Jeden Tag setzte er ein Fake Lächeln auf, weil ihn seine Probleme doch eh nicht interessieren würden.
Also hatte er es satt. Er sagte ihm alles. Er schüttete ihm sein Herz aus, wie schon so oft. Er bekam wieder Tränen, während er seinem besten Freund alles ins Gesicht schrie. Zwischendurch brach seine Stimme ab, da sie vor Verzweiflung erstickt war. Aber er schrie trotzdem weiter. Er wollte, dass er endlich wusste was er ihm antat. Er sollte wissen, wie sehr er ihn verletzte. Es waren Messer Stiche die sich in sein Herz bohrten. Und er sollte wissen, wie sehr es weh tat. Wie schlimm er es fand, wenn er mit anderen unterwegs war und ohne ihn Spaß hatte. Wie sehr es ihn kränkt, dass er seinen besten Freund nicht wieder erkennt.
Er brach zusammen. Er fiel auf die Knie und schluchzte in seine Hände. Er könnte nicht mehr.
,,Ich bin dir doch eh egal!"
Diesen Satz sagte er so gebrochen, das man denken könnte, dass er seine Stimme verlor. Das tat er auch fast. Sein Hals brannte vom schreien und seine Augen taten weh. Seine Brust bebte und sein Herz schlug schneller als je zuvor. Sein Körper zitterte.
Er war ein Wrack. Ein verzweifeltes, welches nicht mehr konnte und wollte.Er reagierte nicht. Sah nur nach unten zu seinem besten Freund.
,,Was genau willst du jetzt hören?"
-
Und so landete er draußen, auf seinem Weg. Er wusste nicht wohin, aber es war nicht wichtig. Er ging einfach weiter, im Regen, durch die Nacht.
Ardy wollte einfach weg. Einfach weg von Taddl.
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Tardy OS
FanfictionHier kommen, wie im es im Titel schon steht, Tardy one shots. Ich werde NICHT REGELMÄSSIG etwas updaten! Viel Spaß beim lesen✌ 💜~Rank #6 ~11.04.18~💜 💚~Rank #5 ~05.08.18~💚 💛~Rank #4 ~03.09.18~💛 💙~Rank #1 ~29.11.20~💙 TaddlxArdy | BoyxBoy