Wünsche Der Nacht

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Es kam nicht oft vor, dass dies passierte, aber diese Nacht war wieder es wieder soweit. Also trugen seine Beine ihn nach draußen, in die Dunkelheit, bei welcher nicht alle schlafen zu schienen. Denn obwohl es mitten in der Nacht ist und die meisten schliefen, wagten manche Leute, wohlmöglich die Jugendlichen, welchen er immer aus dem Weg ging, Laute Musik anzumachen und zu feiern. Das obwohl die Nachbarn kläglich gegen ihre Türen hämmerten.

Jedoch wollte Taddl sich davon nicht ablenken lassen. Er wollte nur zu seinem Ziel. Eigentlich sollte er nicht draußen sein, schließlich war er erst 15 und es war mitten in der Nacht. Wann genau konnte er nicht sagen. Er nahm sein Handy nie mit, wenn er sich raus schlich. Schlüssel wollte er nicht von seinen Freunden gestört werden, während er dort war.

Er ging durch den Wald, wobei sich seine Schritte deutlich beschleunigten. Er wollte schließlich keinen Fremden Leuten begegnen, die wohlmöglich besoffen oder high waren. Wenn wäre es nicht das erste Mal, immerhin tat er dies schon seit vier Jahren. Jedes Mal, einmal im Monat. Dies hatte auch einen bestimmten Grund.

Zuerst tat er dies nur, weil er den Sternenhimmel so liebte und gerne über die Zukunft nachdachte. Aber als dann eines Nachts ein Junge zu dem selben Ort kam und sich zu ihm gesellte, war seine Welt auf den Kopf gestellt.

Taddl rannte durch den Wald, da er eben eine Gruppe von Jugendlichen sah, welche besoffen waren. Vielleicht auch High, das wusste er nicht. Jedenfalls wollte er nicht von ihnen gesehen werden, weswegen er sich beeilte. Aber sein rennen stellte er wieder ein, da er kurz vor seinem Ziel war. Die letzten Äste bog er beiseite, bis er die grüne Fläche erblickte. Sofort schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen und er ging voraus. Er ging nur ein paar Meter, bis er stehen blieb und sich in den feuchten Rasen legte. Sofort erblickte er nichts anderes, außer den mit Sternen beschmückten Nachthimmel. Jedes Mal erhoffe er sich eine Sternschnuppe zu sehen, jedoch passierte dies nie.

Taddl lag dort nur ein paar Minuten, als hinter ihm die Büsche anfingen zu rascheln. Er erschrak nicht, jedoch holte ihn dieses Geräusch aus seinen Gedanken. Also stand er auf und drehte sich um. Dort sah er, nicht weit entfernt, einen Jungen stehen. Dieser sah ihn nicht an, sondern blickte zu Boden. Taddl kam ein paar Schritte auf ihn zu, sodass er nur noch zwei Meter von ihm entfernt war. Endlich hatte Taddl seine Aufmerksamkeit, denn er hob den Kopf und sah direkt in Taddls Augen. Taddl sah ihn wie hypnotisiert an. Seine Augen leuchteten in einem grün, welches er so noch nie gesehen hatte. Er wusste nicht wieso, aber trotz der Entfernung, fühlte Taddl sich dem Jungen unglaublich nah.

Der Junge, welcher Taddl komplett unbekannt war, ging nun auf ihn zu. Taddl bewegte sich kein Stück und brach nicht den Augenkontakt. Er war gefesselt von seinen Augen. Jedoch brach der Augenkontakt schnell, da sich der Junge auf den Rasen legte und in den Himmel sah. Mit gemischten, am meisten verwirrten, Gefühlen setzte Taddl sich neben ihn und sah zu ihm runter.

,,Was wünscht du dir für deine Zukunft?", fragte der Junge ihn wie aus dem Nichts und schenkte ihm dabei keinen Blick. Stattdessen lag dieser noch immer auf den Sternenhimmel gerichtet. Taddl war zwar verwirrt über diese Frage, aber beantwortete sie dennoch.

,,I-Ich weiß es nicht. D-Das ich heirate?", antwortete Taddl. Jedoch klang seine Antwort eher wie eine Frage. Der Junge neben ihm kicherte nur kurz. Dann erblickte dieser eine Sternschnuppe und lächelte.

,,Also ich wünsche mir, dass ich meinen Traumprinzen finde.", entgegnete der Junge und hoffte innerlich, dass, obwohl er den Wunsch laut aussagte, sein Wunsch in Erfüllung gehen würde.

,,Übrigens: Nenn mich Ardy."

Taddl musste schmunzeln und legte sich schlussendlich neben ihn.

Er kannte Ardy nicht, sah ihn das erste Mal, aber fühlte sich trotz alledem unheimlich geborgen in seiner Nähe.

Seitdem sah Taddl Ardy nie wieder, und dies war nun fast vier Jahre her. Er hoffte, dass, wenn er jedes Mal um die selbe Uhrzeit kam, er ihn Wiedersehen würde. Taddl konnte sich nicht erklären warum, aber schon vom ersten Moment an, fühlte er eine starke Verbindung zwischen ihnen. Diese wollte er wieder spüren.

Also ging er nur noch ein paar Schritte, ehe er sich in das Gras legte und seufzte. Sein verlangen, ihn wieder zu sehen, wurde jedesmal stärker. Die Hoffnung, dass er kommen würde, wurde mit jedem Mal kleiner. Aber Taddls Verlagen war größer. Also kam aufgeben nicht in Frage.

Er blickte in den Himmel. Und das erste, was er diese Nacht dort sah, war eine Sternschnuppe. Dies ließ ihn lächeln. Taddls schloss seine Augen und dachte an den Jungen mit den strahlenden Augen.

,,Ich wünschte, du wärst hier.", flüsterte Taddl vor sich hin und öffnete seine Augen wieder. Natürlich war er nicht bei ihm, aber das enttäuschte Taddl nicht. Er würde warten, bis die Sonne aufbrach.

Nach über einer Stunde, hörte er wie die Büsche hinter ihm raschelten. Jedoch war Taddl so sehr in seinen Gedanken vertieft, dass er seine Augen öffnen wollte, nur um wahrscheinlich zu sehen, wie ein Vogel aus dem Gebüsch flog. Es wäre schließlich nicht das erste Mal gewesen.

,,Weißt du es jetzt?", hörte er eine Stimme hinter sich sagen. Ohne auch nur einen weiteren Gedanken zu verschwenden, stand er schnell auf, drehte sich um und stand somit vor dem Jungen, welcher er vor fast vier Jahren das letzte Mal sah. Und obwohl Taddl ihn nicht richtig kannte, er ihm eigentlich fremd war, zog Taddl ihn an der Taille zu sich und umarmte ihn fest. Ardy war zuerst verwirrt, doch verstand schnell Taddls Geste und erwiderte seine Umarmung, indem er seine Arme um Taddls Nacken legte.

,,Ich habe dich vermisst.", flüsterte Taddl in seinen Nacken. Dieser wurde rot und löste sich nur ein Stück von Taddl, sodass ihre Köpfe nah beieinander waren und legte seine Stirn an Taddls.

,,Ich dich auch.", erwiderte er, schloss seine Augen und legte seine Lippen behutsam auf die von Taddl. Dieser riss geschockt seine Augen auf, da ihn dies sehr überraschte, aber erwiderte den Kuss dann und schloss auch seine Zeit Augen.

Beide verspürten ein Gefühl, welches sie nicht beschreiben konnten. Dieses Gefühl sollte sie nie verlassen, jedoch mangelte es ihnen an Luft, weswegen sie sich ein Stück voneinander entfernen. Sie öffneten ihre Augen und lächelten sich an.

,,Hast du das auch gespürt?", fragte Taddl ihn. Ardy verstand sofort, was Taddl meinte und nickte. Dann entfernte Ardy sich ein Stück von Taddl und legte sich in den Rasen. Taddl legte sich neben ihn und sie beide schauten sich die Sterne an.

Nur wenige Sekunden später, erblickten beide eine Sternschnuppe am Himmel. Taddl schmunzelte.

,,Wünsch dir was.", sagte er leise. Ardy setzte sich auf und sah zu Taddl runter.

,,Was ist mit dir? Hast du keinen Wunsch?", fragte er ihn. Taddl schmunzelte nur und schloss die Augen.

,,Mein Wunsch ist in Erfüllung gegangen.", antwortete Taddl schlicht. Ardy warf einen kurzen Blick in den Himmel und lächelte.

,,Meiner auch.", erwiderte er und legte sich neben Taddl, ehe er ihre Hände verbund und auch seine Augen schloss.


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Tardy OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt