Der Mann aus Stoff (3) Ende

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P.o.v Ardy

Ich räumte die Spülmaschine aus, während Taddl die Wäsche aufhing. Dabei versank ich wieder in Gedanken und erinnerte sich an die Zeit, als ich Taddl das erste Mal begegnete und er zu mir zog. Das ganze war nämlich nun fast ein Jahr her. In dieser Zeit hatte ich ihn kennengelernt, nur um festzustellen, dass Taddl eine liebevolle und hilfsbereite Person war. Wir waren besten Freunde geworden, weswegen meine Angst vor ihm entgültig verschwand.

,,Ardy!", rief dieser vom Wohnzimmer aus. Ich beendete mein vor haben und ging zu Taddl. Dieser hielt sich seine eigene Hand und lächelte mich schief an.

,,Mir ist ein kleines Missgeschick passiert.", sagte er und hielt seine Hand hoch. So konnte ich sehen, wie die Watte aus seinem Finger quoll. Ich seufzte und schüttelte den Kopf, mit einem grinsen auf den Lippen.

,,Setz dich aufs Sofa, ich hol den Nähkasten."

Also setzte Taddl sich, während ich in mein Zimmer ging und mir den Kasten nahm. Dann ging ich wieder zurück und setzte mich gegenüber von Taddl. Ich nahm mir Nadel und Faden, danach Taddls Hand und machte den ersten Stich. Taddl war es inzwischen schon gewohnt, weswegen ihm der Schmerz nichts ausmachte. Es war nicht das erste Mal, dass ich ihm eine Verletzung zunähen musste.

,,Wie ist das passiert?", fragte ich ihn während ich mich darauf konzentrierte keinen falschen Stich zu machen.

,,Bin an der Ecke vom Wäscheständer hängengeblieben.", lachte Taddl. Mir entfloh auch ein kurzes lachen, ehe ich mich wieder komplett konzentrierte. Nach wenigen Minuten wurde ich fertig und packte die Sachen wieder ein.

,,Danke, Ardy.", lächelte er. Ich schenkte ihm auch ein Lächeln und brachte den Kasten wieder in mein Zimmer. Dort schloss ich die Tür hinter mir und seufzte. Dieses Lächeln brachte mich jedes Mal um. Ich könnte schwören rot geworden zu sein. Wie kann ich Idiot mich auch in ihn verlieben? Taddl ist schließlich eine Puppe!

Sofort verbannte ich diesen Gedanken und schlug mich innerlich selbst dafür. Er war so viel mehr, als nur das was man sieht. Er war nicht einfach eine Puppe die nun Mal lebendig war. Taddl hatte einen wunderschönen Charakter, das war das einzige was zählte.

Und doch würde es niemals mit uns klappen.

-

Es war am Abend und Taddls und ich saßen im Wohnzimmer auf der Couch, während wir einen Film sahen. Dies taten wir jeden Abend, da Taddls begeistert von Filmen war. Er konnte es sich nicht vorstellen, dass diese Leute nur so Taten, als würde dies alles echt sein. Auch wie die Filme entstanden, fand er großartig.

Ich jedoch achtete nicht wirklich auf den Bildschirm, da meine Augen immer schwerer wurden und ich bemerkte, wie ich zur Seite kippte. Als ich dann spürte, wie sich ein Arm um mich lag, wurde sofort wieder wach. Also öffnete ich meine Augen und sah zu Taddl hoch. Wenige Sekunden später, sah er zu mir runter und lächelte mich sanft an.

,,Schlaf ruhig.", flüsterte er. Ich spürte wie sich die Hitze in meinen Wangen breit machte und lächelte. Also schloss ich meine Augen wieder und kuschelte mich an Taddl.

-

Mitten in der Nacht würde ich wach. Ich brauchte einige Zeit um zu realisieren wo ich war, bis ich auch die Arme, welche um meinem Körper geschlungen waren, wahrnahm. Und wenige Sekunden später, konnte ich komplett feststellen wo ich war. Ich lag auf dem Sofa, auf Taddl drauf. Dieser schlief Seelenruhig unter mir. Dann bemerkte ich, dass der Fernseher noch an war und irgendeine Serie zeigte.

Vorsichtig versuchte ich an die Fernbedienung zu gelangen, welche auf dem Tisch neben mir, oder eher uns, lag. Jedoch war ich nicht vorsichtig genug, da Taddls Griff stärker wurde und er somit aufwachte.

,,Ardy?", sagte Taddl verwirrt als er mich sah. Nur wenige Sekunden später, realisierte er in welcher Situation wir uns befanden, weswegen er mich schnell los ließ.

,,S-Sorry, ich bin wohl auch eingeschlafen.", entschuldigte Taddl sich.

,,Ist nicht so schlimm.", winkte ich ab und stand auf. Es war eine ziemlich unangenehme Stille, bis Taddls sich räusperte.

,,Dann... Gute nacht.", sagte Taddl und machte sich auf den Weg in sein Zimmer.

,,Taddl?", hielt ich ihn auf. Dieser drehte sich wieder zu mir um und sah mich abwartend an.

,,Wäre es ok, wenn ich- naja.. d-darf ich m-mit bei dir schlafen?", fragte ich ihn nervös. Mir fiel auf, dass ich, als ich auf ihm geschlafen hatte, viel entspannter und besser schlief. Also war es immerhin einen Versuch wert ihn zu fragen. Und als Taddl mich sanft anlächelte, fing mein Herz automatisch schneller an zu schlagen.

,,Na klar.", antwortete Taddl also und ging vor. Ich folgte ihm.

Als wir dann bei Taddl im Zimmer waren, schloss ich die Tür hinter mir und drehte mich zu ihm um. Dieser zog sich sein T-Shirt aus und auch seine Hose, sodass er nur noch in Boxershorts war. Ich entledigte mich auch meinen Sachen, nur mit dem Unterschied, dass ich mein T-Shirt an behielt. Dann legten wir uns in sein Bett. Ich starrte an die Decke, während mein Herz raste, mir ganz warm wurde und leicht zitterte. Noch nie war ich so nervös gewesen. Ich erlaubte es mir, einen kurzen Blick zu Taddl zu werfen. Nie konnte ich deuten ob seine Augen geschlossen oder offen waren. Schließlich sah der die welt durch Knöpfe.

,,Taddl?", flüsterte ich also leise und drehte mich zu ihm. Taddl antwortete nur mit einem Summen.

,,Darf ich mich an dich kuscheln?", fragte ich ihn leise. Er drehte seinen Kopf zu mir und schmunzelte. Dann drehte er sich auch zu mir um und breitete seine Arme aus. Zögernd und schüchtern kam ich ihm näher, ehe er seine Arme um mich legte und mich an seine Brust zog. Ich lächelte zufrieden und kuschelte mich näher an ihn. Ich schloss meine Augen und seufzte leise.

,,Ardy?", sprach Taddl und bekam somit meine Aufmerksamkeit, weswegen ich meinen Kopf zu ihm hob, nur um festzustellen, dass wir uns sehr nah waren. Wir sahen uns stumm in die Augen, bis Taddls Blick kurz zu meinen Lippen wanderte und dann wieder zu meinen Augen. Nun lehnte er sich etwas zu mir runter und kam mir immer näher, bis er kurz davor war mich zu küssen. Erst jetzt kam ich aus meiner Starre und drehte meinen Kopf weg, sodass ich ihn nicht mehr ansah. Im nächsten Moment sammelten sich Tränen in meinen Augen, weswegen ich kurz schniefte.

,,Hey..", sagte Taddl leise und drehte meinen kopf wieder in seine Richtung. Als er sah, dass ich weinte, legte er sofort seine Hände auf meine Wangen und wischte meine Tränen weg.

,,Wein nicht, Ardy.", flüsterte er und zog mich wieder dicht an sich, ehe er mir über den Rücken strich. Nun konnte ich nicht mehr gegen meine Tränen kämpfen, wodurch ich gegen seine Brust weinte.

,,Ich verstehe, wenn du es nicht kannst oder willst. Immerhin ist es nicht leicht, das weiß ich.", flüsterte Taddl. Die Art und Weise, wie er dies sagte, klang so ehrlich und verständnisvoll. Ich sah zu ihm hoch und zwang mir ein kleines lächeln auf.

,,Danke, Taddl.", sagte ich leise und beruhigte mich wieder, indem ich meine Atmung verlangsamte. Taddl strich mir über die Wange und lächelte.

,,Ich liebe dich, Ardy"

Wieder sammelten sich ein paar Tränen in meinen Augen und mein lächeln weitete sich.

,,Ich liebe dich auch.", erwiderte ich und kuschelte mich wieder an ihn. Taddl fuhr mir über den Rücken und seufzte.

,,Wir schaffen dass. Gemeinsam."

Das wars mit 'Der Mann aus Stoff'

Ich hatte das Ende eigentlich andres geplant, aber ich bin zufrieden so.

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Tardy OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt