Trennungen tun weh

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P.o.v Taddl

Schon seit Stunden sitze ich an dem kleinen, alten Holz Tisch mit einem Glas Bier in der Hand. Zwischen durch huschen meine Blicke durch die Mengen der Leute. Die meisten sind besoffen und reden irgendeinen Schwachsinn. Aber so ist es nun Mal in einer Bar. Ich kann von Glück reden, dass ich nicht besoffen bin, gut nüchtern würde ich sagen, denn ein paar Frauen waren schon bei mir, um sich eine Nacht mit mir klar zu machen. Natürlich habe ich sie abgeblockt. Ich bin schließlich nicht, um meinen Spaß zu haben.

Ich bin hier zu zu trinken und zu vergessen.

Ich weiß, durch Alkohol lösen sich keine Probleme, aber ganz ehrlich? Mein Problem löst sich so oder so nicht. Mit oder ohne Alkohol, also darf ich mich voll trinken. Irgendwann, ja irgendwann ist es Geschichte. Aber ich lebe nicht im irgendwann, sondern im hier und jetzt. Und im hier und jetzt bin ich fertig mit der Welt. Fertig mit allen und jedem. Einfach nur trinken und vergessen, was heute passiert war.

Es ist doch alles seine Schuld!

Wenn Ardy sich nicht so aufführen würde, wäre es nie so weit gekommen. Ich säße hier nie, sondern würde wahrscheinlich mit ihm zu Hause sein und zocken. Wir hätten unheimlichen Spaß miteinander, aber anscheinend will er das es so mit uns endet. Ich wollte es ja lösen! Ich wollte so unbedingt mit ihm reden und alles regeln!

Aber er ignoriert mich. Er redet nicht mit mir, antwortet auf keine Nachrichten und keine Anrufe.

Er hat scheiße gebaut und zeigt mir die kalte Schulter!

Ich dachte immer, dass ich ihm wichtig wäre. Dass wir alles gemeinsam durchstehen würden. Das wir zusammen stark bleiben würden, egal was kommt. Aber unser Band war anscheinend zu schwach. Und es wird immer einen geben, der es versucht wieder zusammen zu nähen.

Die Frage ist nur, ob der andere dazu bereit ist, dabei zu helfen oder es einfach fallen zu lassen?

In dem Falle war ich es, der versucht hat zu reden, obwohl ich der jenige bin, welcher verletzt wurde. Für gewöhnlich müsste Ardy mir doch dankbar sein, ihm die Chance zu geben, es zu erklären und sich zu entschuldigen. Aber er tut es nicht. Er ignoriert mich, als wäre es gewollt. Als wollte er, dass dieser ganze Streit entsteht, damit er endlich, durch die ganzen anderen Vorfälle, einen Schlussstrich ziehen konnte.

So fühlt es sich an, wie hintergangen zu werden. Im Stich gelassen, von der Person, welche man doch am meisten brauchte.

Und um damit klar zu kommen, dass es vorbei ist, trinke ich. Nicht die beste Lösung, aber ich habe doch eh keine. Es gibt keinen Menschen der mich je so glücklich machen kann, wie Ardy es tat. Und jetzt muss ich ohne ihn klar kommen. Eigentlich könnte ich es nicht. Gäbe es keine anderen Menschen die mich lieben und welche ich liebe, dann würde ich direkt den nächsten Zug nehmen.

Aber es gibt Menschen die mich brauchen, mich wirklich brauchen! Und ich brauche sie auch. Menschen die mich lieben, genauso wie ich sie liebe. Diese Menschen bedeuten mir zu viel, als dass ich mir wegen einem, untreuen, das Leben nehme.

Aber wie schon gesagt, ich lebe im hier und jetzt. Und hier und jetzt darf ich trauern, bereuen, wütend sein und meine Probleme mit Bier bekämpfen, um sie, wenigstens für heute, zu vergessen. Natürlich werden sie mich morgen auch plagen und die nächsten Tage auch, aber ich habe Freunde, die mir dadurch helfen werden.

Ardy ist fort. Damit muss ich abschließen. Jetzt werde ich es noch nicht können, aber irgendwann. Vielleicht war es ja Schicksal? Ein ziemlich mieses, wäre es dann, aber daran ändern könnte man nichts ändern. Es ist wie es ist.

Das Leben geht weiter und ich sollte mit gehen.

Tardy OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt