Gedanken, dann Ruhe

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Es war wieder einer dieser Nächte, in denen Taddl nach dachte, und so nicht zum Schlaf kam. Er dachte immer über sein Leben nach. Ob er glücklich war, oder redete er es sich nur ein? Ob er wirklich ehrlich, vom Herzen, über verschiedenes lachte, oder war es nur Fassade? Ob er wirklich hinter dem stand, was er tat, oder bereute er doch vieles? Fragen, wie diese, kreisten in seinem Kopf umher. Jedoch waren es zu viele, um sie alle zu beantworten. Und dazu kam, das er für die meisten, wichtigsten, keine Antwort hatte. Natürlich suchte er immer nach einer, aber jedes Mal erfolglos.

Die Frage, ob er glücklich war, war gar nicht so leicht zu beantworten, wie er dachte.

Irgendwo war er glücklich. Er war glücklich, wenn er seine Freunde oder seine Familie um sich hatte. Wenn er mit seinen Freunden rum alberte, oder sie laut zur Musik mit sangen. Oder sie zusammen Minecraft oder TTT spielten. Wenn sie sich alle trafen und mit dem Longboard irgendwo hin fuhren. Wenn sie, bei irgendwem, chillten und zusammen Serien und Filme schauten. Und noch bei so vielen anderen Sachen, war er mit ihnen glücklich.
Ja, dann war er wirklich glücklich.

Eine ähnliche Frage, wie die des glücklich seins, ist die des Lachens. Ob er ehrlich lachte? Es war schwer zu sagen, aber er wusste die Antwort.

Natürlich hat jeder Mal ein Lachen gefaket. Ob es aus Sarkasmus oder einfach um andere zu schützen war. Auch Taddl hatte Mal nicht ehrlich, nicht vom Herzen, gelacht. Aber am meisten lachte er mit Herz. Denn wenn er unehrlich lachte, dann weil seine Stimmung ganz unten war, er es aber nicht zeigen will, weil er nicht drüber reden möchte. Aber wenn seine Stimmung ganz unten war, dann wollte er meistens alleine sein. Er erklärte den Leuten, die etwas von ihm wollten, dann immer, dass er sich nicht Gesund fühle und besser zu Hause blieb. Natürlich wurde das respektiert, also war er alleine und hatte keinen Grund gefaket zu lachen. Aber meistens, war er doch glücklich, also lachte er auch meistens vom ganzen Herzen.

Mit der Frage, war Taddl unzufrieden. Am liebsten würde er sich so etwas nicht fragen, aber er wusste, dass es Dinge gab, hinter denen er nicht stand. Und diese Dinge, beinflussten sein Leben. Also musste er es sich fragen. Und allein, wenn er schon an die Antwort dachte, schämte er sich.

Es waren keine Kleinigkeiten, hinter denen er nicht stand. Es waren Dinge, sein Leben beinflussten und das nicht gerade leicht. Denn jeden Tag aufs neue tat er Dinge, hinter denen er nicht stand. Er produzierte Videos, welche ihm kein Spaß machten, er belog sich selbst, er aß Fleisch, obwohl er doch wusste, das dieses Tier gelitten hatte, welches er aß, nur damit er essen konnte. Die Dinge, waren das schlimmste. Bei den Videos, war er wie in einem Rausch, er konnte nicht stoppen. Und somit belog er sich selbst, das er die Videos cool fand und er wirklich dahinter stand. Und zum Fleisch? Er liebte doch den Speck so sehr und so vieles anderes, was Fleisch beinhaltete, aber er liebte das Essen doch. Er konnte sich nicht von seinen Lieblings Speisen trennen.
Und so stand er hinter all dem nicht.

Also saß Taddl nun aufrecht im Bett und strich sich über sein Gesicht. Es war wieder mitten in der Nacht und schon wieder machte er sich, mit seinen Taten, selber fertig, obwohl er es doch nicht wollte. Er stand auf, ging ins Bad, nahm sich seinen Becher und füllte dort kaltes Wasser hinein. Dann nahm er aus seinem Schrank eine Tablette gegen Kopfschmerzen und schluckte diese, mit dem Wasser, runter. Jedes Mal bekam er Kopf Schmerzen. Nun ging er aus dem Bad.

Er steuerte nicht in Richtung seines Zimmers, sondern in die Richtung des Zimmers, seines besten Freundes. Er konnte nicht mehr ruhig schlafen und nur Ardy kann dafür sorgen, alleine mit seiner Anwesenheit, dass es Taddl gut geht, weil er seinen Lieblings Menschen bei sich hatte und er bei Ardy Wunsch los glücklich war. Und der Fakt, dass Taddl auch Ardys Lieblings Mensch war, ließ sein Herz jedes Mal aufs neue, einen kleinen Hüpfer machen.

Leise öffnete er die Tür und trat in das dunkle Zimmer. Zum Glück kannte er es auswendig, also ging er zielsicher auf das Bett zu, in welchem Ardy schlief. Er legte sich auf die freie Seite und hob die Decke an, um auch Wärme abzubekommen. Dann kuschelte er sich an den Rücken seines besten Freundes und legte einen Arm um seinen Bauch. Er zog ihn näher zu sich und schloss zufrieden seine Augen.

,,Taddl?", flüsterte Ardy verschlafen. Darauf bekam er nur ein leises brummen von Taddl. Ardy musste leicht Lächeln und er drehte sich, im Arm von Taddl, zu ihm um. Ardy kuschelte sich an seine Brust und genoss den gleichmäßigen, ruhigen Atem, den er dank Taddls auf- und abhebender Brust spürte. Auch seinen Herzschlag konnte er hören und auch dieser war gleichmäßig und ruhig.

,,Gute Nacht.", flüsterte Ardy noch und darauf, bekam er einen Kuss auf die Wange, was ihn zufrieden seufzen ließ. Für beide, könnte es jede Nacht so sein.

Tardy OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt