41. Kapitel

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"Wie bitte? Ganz sicher nicht. Das kann doch wohl nicht dein Ernst sein?" Entsetzt ließ er seinen Blick zwischen mir und der Fahrbahn wandern.

"Das kann doch nicht dein Ernst sein! Ich habe gesagt, du sollst mich zu Riley fahren, damit ich das klären kann. Das ist doch wohl das Mindeste, was ich jetzt tun kann und dass du das nicht unterstützt ist wirklich unglaublich. Schließlich warst du nicht ganz unschuldig an dem..."

"An dem Kuss?", beendete er meinen Satz. Er wusste ganz genau, dass ich es nicht ausgesprochen hätte, "Ich weiß, du willst es lieber tot schweigen, aber das geht nicht ewig!"

"Jeff!" Ich sprach seinen Namen voller Überzeugung aus, um im ins Gewissen reden zu können, "wir müssen das klar stellen. Wir beide wissen, dass es unsere Pflicht ist und wenn wir es nicht tun, wird es Amanda tun und dann wird alles nur noch tausend Mal schlimmer."

"Nein!", widersprach er mir ohne jegliche Emotionen.

"Wieso willst du es nicht?", fragte ich ihn entsetzt.

"Ich hab meine Gründe, okay?" Das war seine einzige Antwort. Keine Erklärung. Keinen Grund, den ich hätte nachvollziehen können.

"Lass mich raus." Entschlossen ließ ich meine Hand zum Anschnaller gleiten. Eine Hand am Gurt und eine am Türgriff.

Er wollte dazu ansetzen, etwas zu erwidern, doch ich unterbrach ihn -diesmal lauter: "Lass mich jetzt raus, verdammt!"

"Nein."

"Lass mich raus oder ich schreie." Mit starrem Blick fixierte ich ihn von der Seite.

"Nein verdammt nochmal! Es ist mitten in der Nacht am Wochenende, wer weiß, wer alles draußen herum läuft!", antwortete er und fuhr weiter die Straße entlang.

"Ich kann auf mich selbst aufpassen, also halt an oder ich schreie aus dem Fenster, dass ich... dass ich entführt werde. Dann können die, die 'alle draußen herum laufen', mir ja helfen."

Das Einzige, was ich als Antwort bekam, war ein lautes Lacheln; in Kombination mit einem Augendrehen und einem Kopfschütteln.

"Sie erfährt es doch so oder so. Es wird doch so oder so alles anders, ab dem Moment, wo sie es weiß." Ich glaubte, so langsam seine Vernunft zu erreichen.

Er hielt an. Ich stieg aus. Und er, er fuhr davon.







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