Kapitel 6

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*Zayn*

„K..Krankenhaus?" stotterte ich unbeholfen. Verdammt, die würden meinen Narben sehen. Die anderen Verletzungen, welche von meinem Vater stammten. Ich würde in die Klapse kommen oder noch schlimmer, in ein Heim. Weg von Mum! „Nein!" schrie ich mehr oder weniger und begann mich zu wehren. Diese Schmerzen waren höllisch. „Ist ja gut, keine Panik" versuchte Liam mich zu beruhigen. Allerdings strampelte ich weiter bis er mich schließlich sachte auf dem Boden abstellt. „I..ich muss g..gehen" murmelte ich schüchtern und wollte sogleich verschwinden. Doch wieder einmal wurde ich aufgehalten. Sanft wurde ich zurückgezogen, genau wie gestern. „Ich lass dich jetzt bestimmt nicht einfach so gehen. Du musst dich verarzten lassen." Erklärte mir der Badboy mit etwas Fürsorge in seiner Stimme. „P..passt schon" stotterte ich. Erst jetzt bemerkte ich die neugierigen Blicke der anderen Schüler. Sofort schoss das Blut in meinen Wangen. Ich hasste es im Mittelpunkt zu stehen. Liam schien dies nun auch zu bemerken, denn schneller als ich reagieren konnte, wurde ich aus der Schule hinausgezogen. „Ich bring dich jetzt zu mir nachhause. Dann kann ich mir deinen Verletzungen genauer ansehen" meinte er und ging sogleich zielstrebig auf ein teuer aussehendes Auto zu. Wie erstarrt blieb ich stehen. „I..ich hab Schule" stotterte ich und versuchte wieder ins Schulgebäude zu gelangen. Doch erneut wurde ich gestoppt. Denn Harry, Niall und Louis standen mit verschränkten Armen vor mir. „Wo willst du denn hin?" lächelte Harry. Scheiße, wo bin ich hier nur reingeraten. Plötzlich wurde ich gepackt und hochgehoben. Es war Niall, welcher mich nun zu Liams Auto trug. Nun musste ich einsteigen. Verdammt! Ein letzter Blick nach oben verriet mir, dass die drei Jungs warteten bis ich zu Liam in den Wagen stieg. Tränen bildeten sich in meinen Augen. Das wird nicht gut ausgehen. Trotzdem stieg ich in das Auto und schnallte mich an.

Wir fuhren seit etwa 10 Minuten. Mein Körper zitterte vor Angst. Die ständigen Schmerzen machten meine Situation nicht besser. Immer wieder blinzelte ich die aufkommenden Tränen weg und versuchte tapfer zu wirken. Was würde Liam mit mir anstellen? Würde er mich wo einsperren? Mich schlagen?

Eine Hand, welche sachte über meinen Oberschenkel strich, ließ mich aufzucken. „Zayn, du brauchst keine Angst zu haben" versuchte Liam mich zu beruhigen. Schnell nickte ich und spielte weiter, mit gesenktem Kopf, mit meinen Händen. Von Liam vernahm ich nur ein Seufzen. Der Wagen hielt und zum Ersten Mal richtete ich meinen Blick wieder nach oben. Vor mir lag ein riesen Haus. Von so etwas konnten wir nur träumen.

„Willkommen in meinem bescheidenen Heim" sagte Liam während er die Autotür auf meiner Seite öffnete. Wann war er bitte ausgestiegen? Zaghaft bewegte ich mich und versuchte aus dem gemütlichen Auto herauszuklettern. Schwieriger als gedacht. Die Schmerzen wurden langsam unerträglich. Der Badboy schien dies zu bemerken und hob mich wieder einmal hoch. Ein unmännliches quietschen verlies meinen Mund. „Nicht so schreckhaft" lächelte der junge Mann vor mir während er mich ins Haus trug. Es war zwar etwas umständlich so die Türe zu öffnen aber nach wenigen Sekunden war auch diese Hürde geschafft. Auf einem flauschigen Sofa wurde ich schließlich abgesetzt. „Willkommen in meinem Reich. Ich hab hier eigentlich alles für mich alleine, meine Eltern wohnen weiter weg da sie so schneller in unserer Firma sein können." Erzählte Liam drauf los und ich nickte nur verstehend. Was würde nun folgen? Meine Rippe pochte vor Schmerz und langsam aber sicher war der Schmerz nicht mehr auszuhalten. Die anderen blauen Flecken und Verletzungen kamen noch hinzu. Wenn Liam diese alle verarzten wollte, müsste ich mich ausziehen. Vor dem Badboy der Schule! Alleine bei diesem Gedanken schoss mir die Röte ins Gesicht. Des Weiteren, wie sollte ich meine Ritznarben vor ihm verstecken. Ich könnte Lügen, allerdings war ich darin ja noch nie besonders gut. Was ist wenn das hier alles nur ein Vorwand war? Wenn ich eigentlich gar nicht hier bin weil er mir helfen will. Vielleicht ist das nur eine große Lüge um mich erneut bloß zustellen.

Eine Hand, welche sachte versuchte mein Kinn nach oben zu drücken, ließ mich aus meinen Gedanken hoch schrecken. Schnell schüttelte ich die Hand ab. Erst jetzt bemerkte ich Liam, welcher vor mir auf dem kleinen Holztisch Platz genommen hatte, und mich nun beobachtete. Ich würde ihm bestimmt nicht ins Gesicht sehen. Er würde sich kaputt lachen wie ich aussehe. Wahrscheinlich wie ein zugeschwollener Troll. „Zayn, sieh mich an." Durchbrach seine zärtliche Stimme die Stille. Was soll das hier werden? Wahrscheinlich ist das hier wirklich eine große Lüge, wieso sollte sich wer für mich interessieren. Ich wette gleich wird etwas passieren, so wie immer.

„Zayn" flüsterte er erneut und drückte meinen Kopf nach oben. „Geht doch" lächelte er. Sofort probierte ich wieder weg zu sehen. Das war mehr als unangenehm. „War das alles nur Luke?" fragte er leise nach und strich vorsichtig über meine Wange. Schüchtern zuckte ich nur mit den Schultern. Was sollte ich dazu auch sagen. „Ich will dir nur helfen, ja? Wo hast du Schmerzen? Ich hab damals ein Praktikum im Krankenhaus gemacht, vielleicht kann ich dir ja helfen." Mit diesen Worten erhob er sich wieder und holte sogleich einen großen Erste Hilfe Koffer. Noch immer hatte ich nicht geantwortet. Langsam aber sicher machte sich Panik in mir breit. Wie sollte ich das alles erklären. Oder noch besser, wie sollte ich ihm beibringen dass ich seine Hilfe nicht wollte? Selbst wenn ich es wollen würde, könnte ich sie niemals annehmen. „Zieh deinen Pullover bitte aus" sprach Liam ruhig.

Hei Leute!

Wie findet ihr es? Wie denkt ihr geht es weiter?

Wie ihr bereits sicher bemerkt habt, hab ich ein neues Cover gemacht von @Plappermaul Danke noch einmal dafür!

Liebe Grüße:*

Lonely!?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt