*Zayn*
Ich weiss nicht wie lange er auf mich eingeprügelt hat. Stunden? Minuten? Keine Ahnung. Doch als er fertig war, ist er gegangen. Er hat mich einfach auf dem kalten Küchenboden liegen lassen. Sein eigenes Fleisch und Blut. Ich konnte mich kaum bewegen. Mein gesamter Körper schien in Flammen zu stehen. Doch trotzdem musste ich mich in Sicherheit bringen. Langsam und vorsichtig versuchte ich aufzustehen. Meine Beine knickten immer wieder weg. Blut tropfte von meiner Nase und Lippe. Ich musst furchtbar aussehen. In die Schule würde ich die nächsten Wochen wohl nicht können. Doch darüber konnte ich jetzt nicht nachdenken. Ächzend zog ich mich am Esstisch hoch. Verdammt ich hatte solche Schmerzen. Mit langsamen Bewegungen richtete ich mich auf. Wenn ich jetzt nicht hoch in mein Zimmer komme, werde ich noch immer hier liegen wenn er zurück kommt. Ich möchte mir nicht ausmalen was dann passieren würde. Einen Schritt nach dem anderen. Tief durchatmen. Nach Minuten, welche sich anfühlten wie die qualvollsten Stunden in meinem Leben, erreichte ich endlich mein Zimmer. Mit letzter Kraft verschloss ich die Türe und schob meinen Schrank davor. Schwarze Punkte tanzten vor meinen Augen. Langsam glitt ich zu Boden. Das letzte was ich mit bekam war mein Handy, welches in meiner Hosentasche vibrierte.
Blinzelnd öffneten sich meine Augen. Wie spät war es? Ein Blick aus meinem Fenster zeigte eine Sternenklare Nacht. Schnell entsperrte ich mein Handy. Es war drei Uhr Morgens, mitten in der Nacht. Von unten konnte ich Geräusche hören, er war also wieder nachhause gekommen.
Langsam und vorsichtig erhob ich mich von meinem Zimmerboden. Zitternd lief ich in mein angrenzendes Bad. Sollte ich einen Blick in den Spiegel werfen? Lieber erst nach der dusche. Das Wasser brannte auf den zahlreichen offenen Wunden. Ich würde mich heute wahrscheinlich nicht mehr anziehen können. Nachdem ich mich halbwegs geduscht und abgetrocknet hatte, wagte ich einen Blick in den Spiegel. Erschrocken versuchte ich wieder an Luft zu kommen. Mein Erzeuger hatte ganze Arbeit geleistet. Blaue Flecken zierten meinen gesamten Körper. Mein Auge war bereits tief blau angelaufen und zu geschwollen. Lippe und Nase wirkten unnatürlich rot. Zahlreiche Blutergüsse auf meinen Rippen, sowie offenen Wunden von seinen Tritten. Tränen stiegen in meine Augen. Wieso liebte er mich nicht? Ich tat verdammt noch mal alles für ihn! Ich machte den Haushalt, ging einkaufen, gab ihm immer recht. Verdammt! Wieso konnte mich keiner auf dieser Welt lieben? Nicht einmal meine eigenen Eltern schafften es.
Die Stimmen in meinem Kopf wurden immer lauter. Ich ertrug es nicht mehr. Ich scannte meinen Körper von Kopf bis Fuß. Fett. Überall Fett. Seit Liam in den Pausen bei mir war, aß ich regelmäßiger. Wie konnte mir nicht auffallen, dass ich soviel zugenommen hatte. Ein Saurer Geschmack machte sich in meinem Mund breit. Keine Sekunde später kniete ich bereits am Boden vor der Toilette. Mein Magen entleerte sich erstmal. Schluchzer entwichen meiner Kehle. Wieso liebte mich keiner? Wieso hatte ich all den Erfolg der letzten Wochen einfach so vernichtet? Mein Gewicht wäre beinahe perfekt gewesen. Und jetzt? Jetzt bin ich noch dicker als vorher. Bestimmt hatte mein Vater mich deswegen verprügelt. Mein Verstand kämpfte gegen diese Stimmen in meinem Kopf an. Doch lange hielt ich nicht durch. Wenige Minuten später fand ich mich mit der Klinge in der Hand am Boden wieder. Sachte drückte meine Hand das Metall in meinen Arm. Es war keine gezielte Bewegung, eher ein einfacher Ablauf. Ich konnte nicht steuern wie tief ich schnitt. Ich konnte nicht steuern wann ich aufhörte. Doch nach etwa 20 Schnitten war es okay. Mir war schwindelig und schlecht. Mein Körper schmerzte, doch es war okay. Vielleicht war ich jemand den keiner liebte. Vielleicht würde mich nie jemand lieben. Aber es war okay. In dieser Verfassung würde ich nicht mehr lange auf dieser Erde leben müssen. Bald schon wird es vorbei sein. Denn solch psychische und physische Schmerzen dieser Art, hielt kein Mensch lange stand. Daher war es okay.
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Lonely!?
FanfictionZayn wird in der Schule gemobbt und auch zuhause ist es nicht einfach. Der Junge steht am Abgrund und wird bald nicht mehr zu retten sein. Die Uhr tickt. Wird es noch jemand rechtzeitig schaffen, dem Jungen zu zeigen was Liebe, Freundschaft und Zune...