Kapitel 17

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Die restliche Pause erzählte Niall uns von seinem Date am Samstag. Der blonde Junge schien über beide Ohren in dieses Mädchen verliebt zu sein. Und das freute mich wirklich. Er hatte es verdient glücklich zu sein. 

Der angebrochene Schultag verging relativ schnell. Vor dem Schultor umarmte Liam mich erneut. "Tschüss Kleiner. Bis Samstag" während er sprach drückte er mir beiläufig einen Kuss auf die Stirn. Verwundert blickte ich zu Liam hoch. Dieser zwinkerte mir jedoch nur frech zu. Sofort schoss mir die Röte ins Gesicht. Bestimmt war es für ihn normal so etwas zu machen. Unter Freunden eben. "Jetzt werd doch nicht gleich rot" lachte der Badboy vor mir. Augenblicklich wurde mir noch heißer. So schnell ich konnte versuchte ich der Situation zu entfliehen. "Tsch...tschüß bis Samstag" mit diesen Worten trat ich meinen Nachhause weg an. Doch der Kuss wollte mir nicht mehr aus dem Kopf gehen. Ich war so verdammt glücklich darüber. Liam ging so unglaublich liebevoll mit mir um. Er umarmte mich, passte auf mich auf und achtete in den Pausen darauf, dass ich genug aß. Gott, ich liebte diesen Jungen. Wie es sich wohl anfühlen würde ihn auf die Lippen zu küssen? Es wäre mein erster Kuss. Aber ich wollte ihn an Liam verschenken. Okay stopp. An was dachte ich denn da. Liam würde mich nie auf die Lippen küssen. Er liebt mich nicht. Er wird irgendwann ein hübsches junges Mädchen kennen lernen und sich Hals über Kopf in sie verlieben. Sofort traten Tränen in meine Augen. Er würde mich nie lieben. Das war Fakt. Doch konnte mich überhaupt jemand jemals lieben?

Noch immer in Gedanken versunken öffnete ich die Haustüre und streifte meine Schuhe ab. "Zayn" ertönte es sofort ruhig aus der Küche. Mein Vater war zuhause? Ich wahr wohl so in Gedanken, dass ich sein Auto nicht gesehen hatte. Schnell machte ich mich auf den Weg in die Küche. "Hallo" nuschelte ich und sah wieder zu Boden. "Setz dich" mit einem Nicken deutete mein Erzeuger auf den Stuhl ihm gegenüber. So saßen wir da. Es herrschte eine unangenehme Stille. Von Minute zu Minute wurde ich ungeduldiger. "Möchtest du mir etwas sagen" fragte mich "Dad" mit zusammen gebissenen Zähnen. Meine Gedanken kreisten. Verdammt. Was hatte ich falsch gemacht. Er war sauer. Das war nicht zu übersehen. Hatte ich vergessen zu putzen? Nein, der Abwasch und die restliche Hausarbeit waren gemacht. Der Einkauf war verstaut und das Restgeld lag auf dem Tisch. "Antworte verdammt!" und schon landete seine flache Hand in meinem Gesicht. Der Schlag traf mich unerwartet, so dass ich zu Boden fiel. "n..nein ich weiß n..nicht" stotterte ich. Panik breitete sich in mir aus. Ich wusste was nun kommen würde. "Ach nein?!" schrie er weiter. Sein Fuß landete in meinem Bauch. Sofort krümmte ich mich zusammen und hielt schützend die Hände vor meinen Kopf. Eine Platzwunde war wirklich das letzte was ich gebrauchen konnte. "Ich habe dich heute gesehen!" erneut ein Schlag. Er hatte mich gesehen? Wo? Ich war doch nur in der Schule. Ich hatte nichts getan. Ich war bis zur letzten Stunde dort und hatte somit nicht geschwänzt. Schweiß bildete sich auf meiner Stirn. Die Angst vor weiteren Schlägen steigerte sich ins unermessliche. "Du und dieser Typ" sofort blickte ich auf. "Du kennst ihn nicht wahr? Du weißt bereits von wem die Rede ist" mit diesen Worten zog er mich an den Haaren auf die Knie. "Ich...jaa eh jaa aber er ist ein Freund" stotterte ich. Meine Hände wanderten wie von selbst zu seiner Hand. Meine Kopfhaut brannte wie Feuer er sollte einfach nur loslassen. "Er hat dich geküsst. Du hast ihn angesehen als würdest du gleich über ihn herfallen!" "Nein, i..ch wirklich... er ist nur ein Freund" vereinzelte Tränen liefen über meine Wangen. "Wie ist sein Name?" fragte mein Erzeuger mit zusammen gebissenen Zähnen. "l...liam" "Warst du bei ihm als du die eine Nacht nicht nachhause gekommen bist?" ich antwortete nicht. Egal was ich sagen würde, er würde mir nicht glauben. "Antworte!" schrie er doch nun schien seine Geduld endgültig zu ende zu sein. Er schlug und trat auf mich ein als gäbe es keinen Morgen. Immer wieder beschimpfte er mich als elende Schwuchtel. Immer wieder fragte er sich was er falsch gemacht hätte. Doch ich antwortete nicht. Ich versuchte alles auszublenden. Die Schmerzen. Die Tränen auf meiner Wange. Meinen Vater. Einfach alles und jeden. Langsam aber sicher fühlte ich nur noch Leere in mir. 

Lonely!?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt