Kapitel 20

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*Zayn*

Als es zur nächsten Stunde klingelte, war ich schon längst wieder im Klassenzimmer. Meine Tränen hatte ich getrocknet. Ich musste mich jetzt einfach zusammen reißen. Auf Dauer könnte ich meine Verletzungen niemanden erklären. Früher oder später würde Liam dahinter kommen. Es war besser so. Mir konnte sowieso keiner mehr helfen. Allmählich betraten die anderen Schüler den Klassenraum. Mein Kopf senkte sich in Richtung der Tischplatte. Das Make up ist dank meiner Tränen an einigen Stellen kaum noch vorhanden. Ich hab versucht soviel wie möglich mit den Fingern wieder zurecht zu wischen doch geklappt hat es leider nicht. 

Nach qualvollen 8 Stunden war mein Tag endlich zu ende. Nach dem Klingeln machte ich mich auch sofort auf zu meinem Spint. Die restlichen Bücher packte ich hinein, ich würde sie so oder so nicht nachhause bringen können. Meine Schmerzen wurden zunehmend schlimmer. Qualvoll verzog ich das Gesicht als ich endlich alle Bücher in den Spint geworfen hatte. Meine Welt drehte sich und mir war schlecht. Leise stöhnend lehnte ich den Kopf an meine nun geschlossene Spinttüre. Tief durchatmen, gleich würde der Schwindel wieder vorbei sein. "Alles okay?" heftig zuckte ich zusammen als eine Stimme hinter mir ertönte. Meine Verletzungen dankten es mir sofort. Ein leises zischen konnte ich mir nicht verkneifen. "Ja" mit diesen Worten versuchte ich so schnell wie möglich aus dem Schulgebäude zu kommen. "Zayn jetzt warte doch mal" rief Liam mir hinterher. Ich war so abgelenkt von den Schmerzen, dass ich noch nicht einmal die Stimme wiedererkannt hatte. Seine Finger schlossen sich um mein Handgelenk und zogen mich zurück. Sachte prallte ich gegen seine Brust. Mein Blick wanderte automatisch noch tiefer. Er durfte bloß mein Gesicht nicht sehen. "Zayn, was ist los. Zuerst versetzt du mich und jetzt sagst du mir, du willst mich nie wieder sehen? Da stimmt doch was nicht" seine Hand wanderte zu meinem Kinn und versuchte es nach oben zu drücken. Schnell stieß ich ihn von mir. "Fass mich nicht an." Und mit diesen Worten stürmte ich auch schon aus dem Schulgebäude. Wieso wollte er nicht akzeptieren, dass ich keinen Kontakt zu ihm wollte. Er sollte es verdammt noch Mal endlich akzeptieren. Tränen kullerten über meine Wangen. Wieso konnte nicht einfach einmal etwas klappen. "Zayn! Bleib stehen" Liam ließ nicht locker. Ich musste hier weg. Die anderen Schüler schenkten uns bereits viel zu viel Aufmerksamkeit. Mit gesenktem Kopf lief ich auf den Parkplatz der Schule. Ich müsste nur noch da vorne Rechts dann wär ich im Wald. "Hier geblieben" mit einem Ruck wurde ich herum gewirbelt und über jemandes Schulter geworfen. Schmerzerfüllt stöhnte ich auf. "Tut mir leid Zayn. Aber ich kann leider nicht zu lassen, dass du dich wieder in dein Schneckenhaus verkriechst" mit diesen Worten stellte Harry mich vor Liams Auto ab. Natürlich waren seine anderen Freunde auch hier. Doch darum konnte ich mich gerade nicht kümmern. Mir war schlecht und schwindelig. Die Schmerzen schienen ins unerträgliche zu wachsen. Ich brauche dringend eine Dosis Schmerzmittel. "Geht's dir gut? Du bist ziemlich blass?" fragte Niall und kam auf mich zu. Instinktiv wich ich einen Schritt zurück und blickte ängstlich in sein Gesicht. Alle anwesenden zogen erschrocken die Luft ein. "Wer war das?" fragte nun Louis aufgebracht. Das hier nahm gar kein gutes Ende. Mein Herzschlag beschleunigte sich und ich begann zu schwitzen. Die Welt drehte sich und mir wurde so unglaublich schlecht. Blitzschnell drehte ich mich herum und spürte im nächsten Moment auch schon die Magensäure wie sie meine Kehle hinauf kletterte. Gott sei Dank hatte ich nichts gegessen. So war es lediglich der ekelhafte Geschmack der Magensäure der in meinem Mund übrig blieb. Meine Beine zitterten und drohten unter mir nachzugeben. Doch bevor dies geschehen konnte war Liam bereits an meiner Seite und hielt mich "Ich hab dich. Alles wird gut" schwach nickte ich. Auch wenn ich wusste, dass nicht alles gut werden würde. Liam brachte mich sachte in eine aufrichte Position. Keine zwei Sekunden später spürte ich Louis auf der anderen Seite. "Haz, mach die Türe auf. Wir bringen ihn zu mir" wies Liam an und schon lag ich auf einer Rückbank. Mir tat alles weh. Mein Kopf wurde auf Liams Schoss gebettet und dann wurde auch schon alles schwarz. 

Lonely!?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt