Kapitel 4

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*Zayn*

Mein Gesicht war noch immer etwas verfärbt von den Schlägen. Jedoch ging ich trotzdem brav zur Schule. Meine Klinge hatte ich dabei immer in meiner alten Handyhülle versteckt. Wie jeden Morgen verlies ich pünktlich das Haus und machte mich auf den Weg. Die Mobbingattacken hatten in den letzten 2 Wochen abgenommen, ich wusste nicht wieso. Es würde mich allerdings brennend interessiere. Jedoch konnte ich niemanden fragen oder ähnliches. Denn alle ignorierten mich noch mehr seit diesem Tag.

Es klingelte zur ersten Stunde. Ich war gerade auf dem Weg zum Klassenzimmer als ich plötzlich grob am Arm gepackt und mitgezogen wurde. Ein unmännlicher Schrei verlies meinen Mund. Noch bevor ich hätte reagieren können, wurde ich bereits in die Jungs Toilette geschupst. Nun sah ich meinen Peiniger. Sofort machte sich Angst in mir breit. „Na wen haben wir denn da! Ich denke es wird wieder einmal Zeit für eine Tracht Prügel" grinste Luke schief. Zeitgleich erschienen noch zwei weitere Freunde von ihm. Das war's jetzt wohl für mich. „Bitte Luke" versuchte ich den Jungen vor mir um zu stimmen. Jedoch spürte ich sogleich einen heftigen Schlag in meinem Gesicht. „Haltet ihn" hörte ich Luke murmeln und im nächsten Moment positionierten sich seine Freunde links und rechts von mir. Sie hielten meine Arme fest umschlossen. Natürlich wehrte ich mich. Doch helfen tat es nichts. Sofort folgten die nächsten Schläge. Mein Körper schmerzte. Tränen kullerten über meine Wange. „Na du Baby! Heulst du wieder?" schrie Luke und lachte, seine Kumpels stiegen sofort mit ein. Ich brauchte jetzt meine Klinge! Sofort.

Die Schläge wollten kein Ende nehmen. Doch ohne jegliche Vorwarnung wurde ich in eine der Toilettenkabinen geschupst. „Denk nach wieso dich keiner mag du elende Schwuchtel!" schrie Luke noch. Kurz darauf knallte auch schon die Türe. Mit letzter Kraft versuchte ich mich zu befreien und abzuhauen. Doch die Kabine war von außen verschlossen. Als würde etwas Großes davor stehen. Ich würde also hier warten müssen. Resigniert seufzte ich. Das würden die Lehrer meinem Vater melden. Das alles würde ich nicht überleben. Erneut rollten Tränen über meine Wangen. Verzweiflung machte sich in mir breit. Wer weiß, wie schnell mich jemand hier findet. Es kann Stunden dauern, wenn nicht sogar einen oder zwei Tage.

Mein Körper schmerzte noch immer wie verrückt. Ich wusste nicht, ob ich das noch lange ertragen könnte. Immer mehr Tränen kullerten über meinen Wangen. Die Luft schien knapp zu werden. So schnell ich konnte fischte ich meine Klinge aus meiner Hosentasche und machte sogleich den Ersten Schnitt. So ging es weiter bis schließlich schwarze Punkte vor meinem inneren Auge tanzten. Mit letzter Kraft presste ich etwas Toilettenpapier auf die Wunde und versteckte meine Klinge. Danach wurde auch schon alles schwarz.

„Hallo? Ist da jemand drinnen?" waren die ersten Worte welche ertönten. Langsam öffnete ich die Augen. Ich befand mich noch immer in der Kabine. Meine Wunden hatten aufgehört zu bluten. Schnell versteckte ich also die blutigen Tücher, zog mein Shirt wieder über die Wunden und murmelte sogleich ein „Ja" zurück. „Brauchst du Hilfe?" fragte die andere Person. Wieder antwortete ich mit einem zögerlichen „Ja" und sogleich bewegte sich vor der Kabine etwas. Wenige Sekunden darauf wurde die Kabine von außen aufgerissen. Mein Atem stockte. Er war es. Wieso hasst mich mein Leben so sehr. Das konnte doch nicht wahr sein! „D..Danke" murmelte ich schnell und wollte so schnell wie möglich abhauen. Wer weiß, was ihm einfallen wird um mich weiter zu quälen. ER wurde bestimmt von Luke und seinen Freunden geschickt. Wieso sollte er auch sonst hier sein. „Wer war das?" fragte er leise und wirkte bedrohlich. Verwirrt blickte ich hoch. Wer war was? Sein Blick traf meinen und sofort bereute ich es hoch gesehen zu haben. Liams Miene war eisern, er wirkte sauer. Schnell ging ich zum Spiegel welche über ein paar Waschbecken angebracht war. Nun wusste ich was er meinte. Mein Gesicht war übersäht von Blau und lila Stellen. Luke hatte es mal wieder geschafft. So schnell es geht, schnappte ich meinen Rucksack vom Boden, welcher dort noch immer lag, und wollte sofort von hier verschwinden. Doch nicht mit Liam. Er zog mich grob am Handgelenk zurück. Augenblicklich durchzuckte mich ein stechender Schmerz. Die neuen Wunden waren wohl doch etwas zu tief geraten als gewollt. „Ich habe dich gefragt, wer das war" wiederholte er erneut. „n..Niemand" antwortete ich und versuchte mich zu befreien, doch wieder einmal klappte es nicht. Liam zog mich noch näher an ihn heran. So nah, dass meine Nase fast seinen Brust berührte. Sanft umschloss er mein Kinn und drückte es nach oben. Ich hatte unglaubliche Angst. Wer weiß, was gleich passieren wird. Mein Herz klopfte viel zu schnell.

„Du heißt Zayn, oder?" fragte er noch immer ruhig und lächelte sogar ein wenig. Schüchtern nickte ich und versuchte seinem Blick auszuweichen. Doch auch dies ließ er nicht zu. „Also Zayn, wer war das?" fragte er erneut und strich mit seinem Finger meine Wangen entlang. Sofort zischte ich auf und drehte meinen Kopf weg. „N..Niemand, ich b..bin nur hingefallen" stotterte ich und hoffte innerlich dass er jetzt endlich gehen würde.

Hallo!

Wie geht's euch? Gefällt euch meine Geschichte?

Liebe Grüße:*


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