Kapitel 10

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Und als ich das Funkeln in diesen eisigen, hellblauen Augen meines Gegenübers sah, da wusste ich, dass es ein Fehler war, laut geworden zu sein.

Ich konnte mich kaum versehen, landete erneut eine Hand auf meiner Wange. Uns diesmal war es nicht zart. Jetzt war es eine schallende Ohrfeige.

Mein Körper sackte zur Seite, landete am Boden und der Schmerz auf meiner Wange zog sich bis ins Kiefer hoch.

"Au..",

fluchte ich dann leise, mit keinem Deut Kraft mehr, einfach nur jämmerlich. 

Meine Augen trafen kurz auf Harrys, danach senkte ich endgültig den Blick.
Ich starrte auf Devils verdreckte Combat Boots.

"Da will ich dich!"

Ahja, zu seinen Füßen also.

"Küss meine Stiefel, Junge."

Ich dachte ja eigentlich, dass ich mich verhört hatte, jedoch war das ja unmöglich.

"Wird's bald, oder brauchst du noch ein paar Ohrfeigen?!"

Sein peitschender Tonfall war schon Ohrfeige genug. Diese Mann war wirklich und wahrhaftig ein Teufel.
Ich fügte mich. Ich musste mich ja fügen.
Also berührten meine Lippen widerwillig diese dreckigen Bundesheerstiefel.

Devil brummte mit einem Hauch Zufriedenheit und zog mich dann an den Haaren im Nacken hoch, was eine erneute Schockstarre auslöste.

Und Harry stand da, einfach nur da, und ließ es geschehen, wie mich sein Bruder dreckig behandelte.
Tolle Nummer, Mr. McLeod.

"Das dreckige Miststück hat wohl ein paar Schläge verdient, hm?"

Er zog meinen Kopf zurück und zwang mich so, ihn anzusehen. Meine Zähne prallten aufeinander und knirschten, der Schmerz wurde pochender. Ich wollte betteln, dass er meine Haare wohl losließe, doch ich erinnerte mich an das Sprechverbot. Gottseidank. Ein Wimmern kam über meine Lippen, ich unterdrückte mit aller Kraft die aufsteigenden Tränen.
Statt eine Antwort zu geben, nickte ich einfach, stimmte seiner unfairen Strafe zu und biss mir danach auf die Lippe.

Harry rührte sich immer noch keinen Deut.

Endlich ließ Devil meine Haare los und packte mich stattdessen am Oberarm, zog mich, nein, schliff mich grob hinterher, die Kellertreppe ins Spielzimmer hinunter, wo er mich, wie Harry damals, in der Mitte des Raumes platzierte und meine Hände an dem Haken, der von der Decke hing, befestigte. 

Ein Déjà-vu. Ich konnte meine sichtliche Angst nicht verstecken, und somit war es mir unmöglich, meine Beine vom Zittern zu stoppen. Wahnsinn, wegen diesem Typen machte ich mir fast in die Hose.

"Sieh mich an!",

blaffte der bösartige Dämon plötzlich.

Ich zuckte zusammen, aber gehorchte ihm. Diese Panik zwang mich ja auch zu vollem Gehorsam.

Und da stand er, Devil McLeod, mit einem Rohrstock in der Hand. Und diesen Tag würde ich mir lange merken. Dieser Tag war der Grund für meine Angst vor Rohrstöcken.

"Braver Junge."

Devil ging um mich herum. Seine schweren Stiefel klangen dumpf, aber auch etwas metallisch. Stahlkappen...

Meine Hose wurde mir vom Leib gerissen. Mitsamt Boxer, versteht sich. Dafür haben die Domsen einen Fable.

Erneut drehte der eisige Typ eine Runde um meinen bebenden Körper. Meine Bauchmuskeln spannten sich immer wieder an, und als der Rohrstock meine Hüfte berührte, kniff ich auch die Arschbacken zusammen.

"Haha, bist du eine Pussy! Nicht einmal geschlagen hab ich deinen jämmerlichen Arsch und schon zuckst du zusammen wie ein kleines Mädchen."

Triumphierend tippte er mit dem Stock auf meinen Seiten, Schenkeln und Arsch herum, bevor er, wirklich richtig unerwartet, fest zuschlug. 

Ein Schrei entglitt meiner Kehle, meine Augen weiteten sich und jede Faser meines Körpers spannte sich an.

"Oh Gott!"

Wahrlich.

Wahrlich 'Oh Gott'.

Das verdammte Sprechverbot!

Devils Augen wurden noch enger, als sie schon waren und seine nächsten Schläge hatten eine Wucht, dass ich Angst hatte, zu zerbrechen.

Nach dem gefühlt tausendsten Schlag wusste ich nicht mehr, wo oben, unten, links, oder rechts war, meine Beine hatten nachgegeben und ich hing nur noch schlaff in diesen Eisenmanschetten, die eng um meine Handgelenke lagen. Meine Beine zuckten, Tränen liefen und die Zähne waren bis aufs letzte zusammengebissen.

Ich versuchte wirklich, meine Schmerzen halbwegs zu überbrücken, doch ich konnte ein verzweifeltes Schluchzen nicht mehr zurückhalten.

Rote, teils blutige Striemen zierten meinen ganzen Körper. Der weiche Rohrstock hatte jede Stelle getroffen, keine einzige hatte Devil verschont.

Und dann ging er hinaus aus dem Spielzimmer.

Ließ mich alleine, verletzt und weinend an den Eisenketten hängen.

-
Aye, I know, ich war Ewigkeiten weg.

Wieder einmal gesundheitsbedingt. Und stressbedingt.

Lasst bisschen Feedback da.

Lg, Kitten.

You Tied Up My Soul - Yaoi BoyxBoy BDSM GayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt