Kapitel 15

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Es war bereits Abend, als ich wieder aus meinem ohnmachtsähnlichen Schlaf erwachte. Meine Glieder fühlten sich wahnsinnig schwer an, mein Unterleib und meine Hüften schmerzten und als ich mich bewegte, entwich mir ein leicht schmerzerfüllter Laut. Scheiße. Ich hatte es nicht mehr geschafft, mich sauber zu machen...
Sperma im Darm rächte sich mit Bauchkrämpfen der bösen Sorte. Ich hievte mich hoch und ging ins Badezimmer, um mich etwas zu erleichtern, weitere Details werden erspart.

Als ich den Raum wieder verließ, stand Harry vor mir und schien recht zufrieden, was man seinem sanften Lächeln und dem entspannten Blick entnehmen konnte.

"Was ich gut?",

fragte ich dann zögerlich, fuhr mir durch das rabenschwarze Haar und wurde wohl richtig rot, so heiß wie meine Ohren glühten.

Harry legte seine großen Finger an mein Kinn und zog es wieder zu sich hoch, sodass ich in seine Augen sehen musste.

"Gut? Das war perfekt. Ich bin stolz auf dich Junge."

Das raue Raunen, das über seine Lippen glitt hatte etwas unglaublich befriedigendes. Ich war stolz, dass er stolz auf mich war. Ist es das, was einen Sub so mit Freude erfüllt? Es musste so sein. Sanft schmiegte ich meine Wange an seine Hand.

"Ich liebe dich, Harry.."

"Ich liebe dich auch."

Er ließ von mir ab und sofort fehlte mir die Wärme seiner Hand, ich folgte seiner Hand und wimmerte.

Ein Lächeln schmückte seine Lippen, bevor Harry beide seiner Pranken auf meine Wangen legte und mir einen innigen Kuss schenkte.

"Du bist so durchschaubar. Egal, ich habe morgen viel zu tun, schaffst du es, dich selber zu beschäftigen? Ich muss etwas Zeichnen und ein großes Tattoo stechen.",

sagte er fast etwas genervt, bevor er sich an mir vorbei ins Badezimmer schob.

Etwas enttäuscht nickte ich. Ich hatte sowieso selbst genug zu tun. Akten erledigten sich auch nicht von selbst. Außerdem könnte es jederzeit wieder vorkommen, dass ich einen widerlichen Kinderschänder vor Gericht vertreten musste. Das Gute daran war ja nur, dass egal, wie das Ganze ausging, mein Honorar bekam ich immer.
Ich ging zurück in Harrys Schlafzimmer und zog meine Klamotten von vorhin wieder an, außer meine Boxer, da klaute ich mir neue vom Gott des Hauses.

"Ich fahr dann heim, ja?"

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Die nächsten Tage waren von Arbeit und Langeweile durchzogen. Weder Harry noch ich hatten Zeit, uns auf ein bisschen Sex oder ein Getränk zu treffen, da er zu viele Jobs und ich einen Fall einer angeblichen Vergewaltigung hatte. Mein Klient wurde von seiner Ex-Freundin angeklagt, dass er ihr angeblich Dinge angetan hatte, die ich nicht aussprechen wollte. Dieser Typ war ein Weichei sondergleichen, naiv, jung, dumm und völlig hilflos. Der tat keiner Fliege was zuleide.

Am Wochenende sehnte ich mich schon nach meinem Bier im Red Cheeks. Freitags konnte ich mir das auch gönnen, also machte ich mich nach acht Stunden Zettelwirtschaft auf den Weg in besagten Club. Keine Spur von Harry.

Müde ließ ich mich auf meinem Stammplatz nieder und Demon, der Clubbesitzer und Barkeeper, trat an mich heran, um mich nach meinen Wünschen zu fragen.

"Was darf ich dir denn bringen, Yanik?"

Wir kannte uns gut. Der großgewachsene, dunkelhaarige Mann war echt schon ein guter Freund von mir und galt bereits als Psychologe der Stadt. Typisch Barkeeper eben.

Ich bestellte mein gutes Bier und lehnte mich damit zurück, beobachtete spielende Pärchen, Doms, Subs, Meister, Sklaven, Haustiere... was auch immer. Ob Harry wohl noch auftauchen würde? Wahrscheinlich spielte der gerade mit Heal, seinem eigentlichen Sklaven. Mir verzog es das Gesicht. Ich hasste dieses kleine Krüppel. Er war einer dieser toxischen Sklaven, die sich schlecht benahmen, um Schläge, also genauer betitelt das zu bekommen, was sie wollten. Sie nutzten ihre Meister schamlos aus. So einer war Heal. Und das machte mich richtig pissig.

Ich wartete eine Stunde, ich wartete zwei, trank zwei, drei, vier Bier. Dann erst entschied ich, dass es genug war und ich ging nach Hause, immer noch mit diesem bitteren Geschmack im Mund.

Auch versuchte ich, Harry anzurufen, aber er nahm nicht an. Reagierte auch nicht auf meine SMS.

Als das dann zwei Tage andauerte, begann ich, mir Sorgen zu machen.

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DIESE HITZE AHHH
schmelzt ihr auch so dahin?

You Tied Up My Soul - Yaoi BoyxBoy BDSM GayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt