Kapitel 16-2

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Als ich wach wurde, war es um mich herum komplett schwarz, ich sah gar nichts. Mein Schädel brummte und mein Rücken schmerzte. Außerdem war mir eiskalt. Ich versuchte mühevoll, mich zu bewegen, doch eiserne, klirrende Ketten hielten mich davon ab. Gott..

Ächzend wand ich mich, um mich zumindest aufzusetzen. Meine Augen konnte immer noch nichts erkennen. Ich hatte keine Ahnung, wo ich mich befand.

Mühsam lehnte ich meinen Hinterkopf an die eisige Wand und schloss die Augen. Ich versuchte, die letzten Geschehnisse noch einmal durchzugehen. Ich wurde in einen Van gezogen... das wars. Wer dieser Mann war, blieb mir ein Rätsel, doch ich hatte gerade das Gefühl, dass ich noch mein blaues Wunder erleben würde.

Ich wartete eine gefühlte, halbe Ewigkeit, bis ich endlich Schritte vernahm, welche mich aufhorchen ließen. Irgendwie war ich froh, dass etwas passierte, andererseits war das wohl auch kontraproduktiv. Ich spannte die Muskeln an und lauschte dem Klicken eines Schlosses, dann dem Geräusch einer quietschenden Tür. Verdammt.

Kurz war es wieder still, bevor ich das ekelhafte Surren von Leuchtstoffröhren hörte und ich extrem geblendet wurde.

"Guten Morgen, Yanik.",

knurrte die Stimme von Henrik mit einem süffisanten Unterton, der mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Ich musste einige Male blinzeln, die Augen zukneifen, bevor ich mich langsam an das gleißende Licht gewöhnte. Ich starrte den Mann an.

"Was willst du von mir?!"

Unruhig biss ich mir auf die ohnehin angeknabberte Unterlippe und schluckte schwer. Ich hatte Angst. Mir kam wieder etwas. Harry kannte den Mann. Wie war noch schnell sein Name? Henrick!

Der Besagte kam langsam, aber bedrohlich auf mich zu und löste die schweren Eisenketten, die meine Hände am Rücken zusammen hielten. Mit einem angestrengten Stöhnen rieb ich daraufhin meine Handgelenke, doch Henrick ließ mir keine Zeit, er zog mich grob an der Schulter hoch und packte dann meinen Hals. Reflexartig griff ich nach seiner Hand, doch das verstärkte seinen Griff nur.

"Junge..",

fing er grinsend an.

"Du wirst meine Nummer 42. Oh und ich werde dir alles zeigen, was ich mit 35 angestellt habe."

Mir schwirrte der Kopf. 42? 35? Was hatte das zu bedeuten? War das die Zahl der Sklaven, die er bis jetzt hatte? Mir wurde schlecht. Bedächtig sah ich dem Mann in seine kalten Augen. Der Griff um meinen Hals machte mich langsam aber sicher benebelt. Endlich ließ er mich los, ich hustete.

"42..?",

fragte ich dann doch, bevor ich wieder an einer Schulter gegriffen und die Kellertreppe hochgeschliffen wurde.

"Ja, 42.",

sagte er, als wir oben angekommen waren.

"Und du wirst ganz ganz brav sein. Knie dich hin und halt endlich die Klappe."

Es war wohl vernünftig, seinem Befehl zu folgen. Ich war ihm körperlich unterlegen. Ich kniete mich demütig hin und wartete seine Reaktion ab.

Henrick beachtete mich nicht, sondern verschwand hinter mir. Ich drehte vorsichtig den Kopf, wurde aber sofort zurechtgewiesen.

"Wer hat gesagt, dass du herschauen darfst?! Sklaven haben den Blick gefälligst am Boden."

Ich konnte nur einen Blick auf den Kamin erhaschen, bevor ich wieder nach unten blickte. Er schien ihn einzuheizen. Nach einer Weile hörte ich noch etwas metallisches Klirren, dann kam er wieder vor mich.

"Hey, 42! Aufstehen und ausziehen."

Dem wollte ich mich eigentlich nicht beugen, aber ich hatte die Wahl zwischen ausziehen und ausgezogen werden.

Unsicher ließ ich meine Hüllen fallen, wurde dann auf einen Tisch gedrückt, allerdings rücklings und wurde festgehalten.

"Du musst jetzt ganz tapfer sein.",

hauchte er, bevor er zurück zum Kamin ging und etwas nahm, was mich eiskalt erzittern ließ.


You Tied Up My Soul - Yaoi BoyxBoy BDSM GayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt