Kapitel 17

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Langsam, aber sicher kam mir dann, was Henrick vorhatte und Panik machte sich in meinem Unterbewusstsein breit. Ich wusste nicht, wie ich das bewerkstelligte, aber mein Äußeres blieb überraschend ruhig, außer, dass sich kleine Schweißperlen auf meiner Stirn bildeten, blieb ich ruhig.

Jeder Schritt, den mein Peiniger auf mich zu machte fühlte sich wie eine Ewigkeit an, ich konnte die Geräusche, die seine Stiefel machten nur gedämpft vernehmen. Scheinbar war ich dermaßen auf Adrenalin, dass ich auf meine Umgebung mit Abblocken reagierte.

Immer wieder erschütterte der Boden ein bisschen, wenn Henrick sich weiter auf mich zubewegte, dann bekam ich Gänsehaut. Er stand genau hinter mir, ich konnte wieder sein billiges Aftershave riechen. Mein Atmet wurde schwerer, ich versuchte, mich zu wappnen, doch dann fühlte ich den stechenden, brennenden Schmerz auf meiner linken, oberen Po-Gegend und ein jämmerlicher Schrei kam über meine Lippen.

Yaniks POV, vor ein paar Jahren

"Steh auf, du verdammte Fotze!"

Ich war wütend, dass er nicht länger durchhielt. Er war doch sonst nicht so verweichlicht.

"Wyatt, steh auf!"

Als er wieder nicht reagierte, packte ich ihn mit festem Griff an den blonden Haaren und zerrte ihn hoch, wo ich ihn dann auch festhielt. Ich hatte bereits ein paar seiner Haare ausgerissen, sah er mich erst an.

"Meister..",

wimmerte der blonde Junge nur und wagte es auch noch, mir in die Augen zu sehen. Seine Haltung war geknickt, seine Augen leer. Meine eigene Körperhaltung war allerdings voller Wut, ich hatte mich vor dem Kleinen aufgebaut, er konnte ruhig wissen, dass ich wütend auf seine schwache Leistung war.

Wyatts Augen schlossen sich immer wieder, doch ich wirkte seiner Müdigkeit mit ein paar  freundlicheren Ohrfeigen entgegen. Das war doch bloß Wangen-Streicheln. Mein Sklave allerdings schien das nicht mehr so gut wegzustecken. Laut quietschte er sein Safeword: MAYDAY. Und ich konnte noch so ein grausamer Meister sein, an das hielt ich mich stets.

Ich nahm Wyatt hoch und brachte den müden Jungen ins Schlafzimmer, wo ich ihn in sein eigenes Bett legte und zudeckte. Dann setzte ich mich an den Bettrand und streichelte ihm den Kopf, bis er eingeschlafen war.

Yaniks POV jetzt

Ich erwachte erneut ohne Orientierung, erledigt blinzelte ich den Schmerz von hellem Licht aus den Augen und stellte mehr oder minder erleichtert fest, dass ich mich noch in Hendricks Wohnzimmer und nicht im kalten Keller befand. Langsam versuchte ich, mich aufzurichten, doch ich wurde nur an das Brandmal an meiner Hüfte erinnert.
Benebelt wagte ich einen Blick nach hinten. Auf verbranntem Fleisch prangte diese "42". Kurz musste ich schmunzeln. Hätte ich mir ja denken können. Henrick konnte ich nirgendwo sehen, also beschloss ich aufzustehen und seinen Kühlschrank zu plündern, besser gesagt, bevor ich das tat, trank ich erst einmal die halbe Wasserleitung leer. Danach überlegte ich, zu duschen, machte dann aber Dank dem Ding auf meinem Arsch lieber Katzenwäsche.

Ich war gerade fertig, hörte ich das Klacken des Schlosses von der Vordertür, schnell schmiss ich mich auf den Boden und stellte mich schlafend, hoffend, dass er mich diesmal wohl etwas in Frieden lassen würde.

Doch das war natürlich nicht seine Absicht und das wurde mir spätestens bewusst, als ich einen vertrauten, aber gehassten Schmerz auf meinem Oberschenkel spürte.

Einen Rohrstock.

You Tied Up My Soul - Yaoi BoyxBoy BDSM GayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt