Shade 19: Hübsch sein

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Tae zog mich durch die kleine gepflasterte Gasse. Ich konnte die unebenen Steine durch meine Schuhe spüren. Ich folgte Tae der meine Hand hielt.

Inzwischen machte mir das absolut nichts mehr aus. Im Gegenteil: Es ließ mich geborgen fühlen. Vielleicht war es genau das was Adrian störte. Ich zog meine Hand zurück und sagte: "Körperkontakt bei der Hitze ist echt kritisch."

Tae nickte und ging weiter. Wir kamen bei einem kleinen Laden an, der Backwaren verkauften. Ich ging darauf zu und entdeckte auf einmal den Traum meiner schlaflosen Nächte: Pan Di Stelle.

Grinsend zeigte ich auf die dunkelbraune Verpackung und grinste Tae an: "Hey, du bist ja noch nicht solange hier in Italien. Kennst du Pan Di Stelle?" Tae schüttelte den Kopf: "Ani- äh nein. Schmecken die denn gut?"

Ich lachte: "Es gibt einen Grund wieso von Sternen die Rede ist. Die schmecken außerirdisch gut. So wunderbar! Lass uns ein paar Packungen kaufen für die nächsten Tage im Camp. Diese Kekse machen alles besser!"

Tae sah mich an und zog eine Augenbraue hoch: "Du bist dir sicher, dass sie das tun?" Ich kicherte: "Ja-ha!" Er fuhr fort: "Dann bezahl ich dir die Packungen. Sieh es als eine Art Manifest unserer Freundschaft."

Ich hakte nach: "Ich soll das Manifest unserer Freundschaft essen?" Er antwortete gekonnt: "Auf dass es auf ewig mit in deine Zellen verarbeitet wird und Bestandteil deiner selbst sei!" Mein Grinsen schwankte und ich stotterte: "W-wie romantisch..." er grinste breit: "Ja, oder?" Und ging in den Laden.

Er kam mit voll beladenen Armen wieder raus und ich nahm ihm Kekse ab. "Du bist superlieb weißt du das?" Er lachte: "Hab ich schon hier und da mal gehört. Ja. Doch!" Lachend schüttelte ich den Kopf und blickte in Richtung Fünfte Jahreszeit. Es war keine Spur zu sehen von den anderen.

"Ich schätze wir haben noch etwas Zeit, bevor die wieder aus den Läden rauskommen." Meinte Tae. Ich nickte seufzend. "Komm, schlendern wir die Straße weiter!" Unternehmungslustig folgte ich ihm.

Wir gingen weiter an den vielen in warmen Sommerfarben gestrichenen Häusern entlang und genossen die Schönheit Italiens. "Die typischen dunkelgrünen Fensterläden fand ich schon immer schön. Es fühlte sich immer so heimelig an. Oh, was ist das hier? Das ist hübsch, oder?" Beendete Tae seine Schwelgerei.

Ich blickte seinem Blick nach und sah dass er vor einem kleineren Kiosk ein Metall-Aufsteller entdeckt hatte, an dem lederne Armbänder hingen. Ich beugte mich, wie er es auch tat, zu dem Aufsteller hinunter und erklärte: "Ja, die sind seit kurzem an jedem kleineren Kiosk irgendwie aufgetaucht. Siehst du die Schalen daneben?"

Tae nickte begeistert. "Du kannst dir dort Buchstaben heraus suchen und deinen Namen an dem Armband befestigen." Beendete ich meine Erklärung. Taes Augen glänzten: "Omo, Daebak! Und auch noch schöne Armbänder. Ria, ich will so eins! Und du holst dir auch eins. Dann haben wir Freundschaftsbänder."

Ich lächelte ihn an: "Sollen wir das machen?" Er nickte zufrieden. Ich gab nach und wir fummelten unsere Spitznamen zusammen, da das billiger war. Nach der Bezahl-Prozedur hielten wir unsere beiden Arme nebeneinander in die Luft. TAE prangte von seinem Arm und RIA von meinem.

Er hielt mir die Hand hin: "Highfive!" Ich klatschte ein. Das Armband war wirklich super und echt ledern. "Na, habt ihr Spaß?" Fragte Timoteo der wie aus dem nichts neben uns stand und eine Augenbraue hoch zog. Fabrizia stürzte sich auf mich und zeigte mir freudig ihre neuen Errungenschaften.

Währenddessen zog Timoteo Tae zu einer Ecke und beredete irgendetwas mit ihm. Fabrizia hatte sich ganze drei Bücher zugelegt, von denen sie allen überzeugt war, dass diese eine einmalige Storyline haben würden. Ihre grünen Augen funkelten wissbegierig und begeistert.

Blue [BTS V FF] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt