Blue [BTS V FF]

Shade 3: Schöne Aussichten

Ich erwachte mit unangenehmen Kopfschmerzen. Eigentlich hatte ich es nicht tun wollen, aber ich hatte gestern Abend geweint. Einmal, Zweimal, Dreimal. Was machte das schon? Immerhin fühlte ich mich ein wenig besser.

Ich stand auf und betrachtete mich im Spiegel. Gestern Abend hatte ich Adrianos großen Pullover angezogen und mich mit Schokolade vollgestopft. Bestes Mittel gegen Liebeskummer. Ich hatte sogar noch welche am Mundwinkel kleben. Wunderschön. Fuck.

Ich hatte es echt ein wenig übertrieben. So sehr wollte ich doch gar nicht an diesem Typen hängen, aber mein Herz wollte einfach nicht loslassen. Adrianos dämliche Aktion mit der Blondine von gestern war der beste Beweis. Ich musste ihn dringend vergessen und loslassen.

Schnell schaltete ich meine Musikanlage an und Blue von Marina & The Diamonds hallte durch mein Zimmer. Wenn ich den Text dieses Liedes hörte, fühlte ich mich verstanden. Tief in mir drin hoffte ich immer noch, dass Adriano irgendwann zu mir zurück kam. Ich war nicht glücklich.

Zwar konnte ich über Kleinigkeiten lachen und alles, aber tief in mir war ich nicht zufrieden und traurig. Deprimiert öffnete ich die Tür zum Balkon in meinem Zimmer um frische Luft einzulassen.

Die Sonne schien auf meine bloßen Beine und der Wind wehte meine langen Haare zurück. Die Morgen in Italien waren doch die schönsten. Ich schloss meine Augen und genoss die Wärme auf meiner Haut. Plötzlich hörte ich eine Stimme: "Guten Morgen, Ria."

Verwirrt blinzelte ich, aber meine Augen mussten sich noch an die Helligkeit gewöhnen. Langsam setzte sich ein Bild vor mir zusammen. Ich sah Taehyung auf einer Liege auf dem Balkon gegenüber sitzen. Ich hatte gar nicht gewusst, dass er das Zimmer gegenüber von meinem hatte.

"Morgen. Und seit wann 'Ria'?" Fragte ich neugierig. Er grinste breit und sagte: "Ria klingt doch schön, oder findest du nicht? Also ich mag den Spitznamen. Darf ich dich so nennen?" Ich nickte und sagte: "Dann bist du Tae!"

Er lächelte zufrieden und sagte: "Klingt doch super." Er musterte mich von oben bis unten und fügte verlegen grinsend hinzu: "Vielleicht solltest du dir etwas mehr anziehen."