Shade 16: Ein Gemälde und dessen Betrachter

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Ich ließ mich auf mein Handtuch fallen. "Urgh! Ich verstehe ihn einfach nicht! Graahhh..." Ich strampelte mit meinen Fersen im Sand herum. "Beruhig dich, Val! Was ist denn überhaupt los?" Fragte Chiara und drehte sich besorgt in meine Richtung.

Ich richtete mich auf und begann: "Pf, dieser Typ kann es nicht wahr haben dass jetzt alles gut ist. Es ist als ob er in einem perfekten Gemälde versucht Adriano Teufelshörner auf den Kopf zu kritzeln und ich ihn davon abhalte. Warum kann er das Bild nicht einfach so annehmen wie es ist und sich mit allen freuen. Alle scheinen gerade klar zu kommen nur er nicht."

Ich sah niedergeschlagen auf mein Handtuch, auf welches sich eine verdächtige Menge an Sand geschlichen hatte. Genervt begann ich diesen abzuklopfen. "Dann ist er ein Unruhestifter." Meinte Mia.

Chiara ergänzte: "Ich denke, dass er vielleicht einfach nur ein wenig Zeit brauchen könnte sich daran zu gewöhnen dass Adriano ihn jetzt nicht mehr weg drängen will und es auf einmal ganz anders ist als zuvor. So etwas geht nicht von heute auf jetzt, würde ich es 'mal sagen."

Fabrizia klappte ihr Buch zu und erklärte: "Oder wir machen es uns einfach mal einfach und zählen eins und eins zusammen: Er ist eifersüchtig." Mia sah Fabrizia skeptisch an und entgegnete: "Ja, genau Zia. Das wird's sein! Gerade du kennst dich ja gut mit sozialen Konflikten aus."

Fabrizia rollte mit den Augen: "So ein Buch lehrt viel über die Welt und Menschen, was du ja aber nicht wissen kannst da du deine Nase nie in ein's gesteckt hast."

Mia zickte: "Tut mir leid, dass ich keinen Buch-Fetisch habe!" "Gott, ich hasse Menschen!" Rief Fabrizia und klappte wieder ihr Buch auf und verschwand in ihrem Parallel-Universum.

Mia streckte ihr die Zunge raus, woraufhin Chiara sie leicht haute. Ich schüttelte den Kopf grinsend. Gewöhnungsbedürftig? Störenfried? Oder gar eifersüchtig? Bis jetzt wollte ich am meisten an Chiaras Version der Dinge glauben.

Taehyung war niemand der mutwillig gutes zerstören wollte. Bestimmt brauchte er nur Zeit die neue Konstellation des Gemäldes zu akzeptieren. Und dann würde er aufhören Adriano Teufelshörner geben zu wollen. Dessen war ich mir sicher.

Ich war zu schnell wütend geworden. Mein italienisches Temperament dürfte ihn vermutlich wirklich genervt haben in dem Fall. Wieso stieg mir auch alles immer gleich so zu Kopf. Ich sollte vorher nachdenken!

Er wirkte immer so ausgeglichen und fröhlich. Ich sollte mich entschuldigen. Und meine Wenigkeit wusste auch schon genau wie. Schnell stand ich auf und rannte mit meiner Geldbörse zum Strandkiosk.

Ich kaufte zwei Eis und ging auf Taes Gruppe zu, welche auf ihren Handtüchern rumschäkerten. Ich setzte mich neben Tae auf sein Gucci-Handtuch und hielt ihm das Eis an den Rücken.

Er sprang leicht zur Seite und grinste daraufhin: "Eiskalt aus dem nichts. Womit habe ich diese eiskalte Rache verdient?"

Ich lachte: "Eis bekommen ist also eine Rache?" "Omo, für mich?" Ich nickte. Breit grinsend nahm er das Eis an.

"Ein Handtuch von Gucci?" Fragte ich mit erhobener Augenbraue. Giuseppe meinte sarkastisch, während er Tae anblickte: "Ja, hier ist jetzt der Wohlstand ausgebrochen. Danke, Korea!" Francesco lachte: "Also mir gefällt's. Gucci's Sommerkollektion ist echt gut geworden, wenn ihr mich fragt."

Giuseppe musterte ihn ohne eine Miene zu verziehen: "Keiner hat dich gefragt, Kumpel." Haha, autsch.

Francesco verdrehte die Augen: "Mode-Banause! Aber was erwarte ich von jemandem der eine orange Badeshorts mit einem königsblauen T-Shirt kombiniert. Meine Ansprüche sind wohl zu hoch."

Blue [BTS V FF] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt