Kapitel 1

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,,Bella Lifton! Ich will das nicht noch einmal hören... Jack bring sie auf ihr Zimmer!" ,,Aber Dad..." ,,Kein Aber!" Ich seufzte. Er würde es nie verstehen. War er überhaupt im Stande, irgendjemanden zu verstehen?

Jack ging hinter mir her, aber sobald wir aus dem Raum waren sagte ich zu ihm:,,Ich weiß wo mein Zimmer ist. Ich finde es schon allein!" ,,Wie ihr es wünscht, Prinzessin", erwiderte Jack und verbeugte sich. Jack war mein Bodyguard. Er war für mich all die Jahre lang, ein besserer Vater gewesen als mein richtiger Vater.Ein Vater, der mir zuhörte, mir half oder wenigstens nicht an mir rum meckerte.

Ich lief durch die vielen Gänge im Schloss. Ja, ich war eine Prinzessin. Die Prinzessin der Vereinigten Staaten, und wahrscheinlich wünschten sich viele Mädchen Ich zu sein, aber ich wünschte ich könnte ein normales Mädchen sein und mit anderen aus meinem Alter shoppen gehen oder sonst was, aber das konnte ich nicht. Denn mein Vater meinte ich müsse perfekt sein damit alle Welt stolz auf mich sei und ich die Heldin und Vorbild für alle kleinen Mädchen dieser Welt. Dabei wollte ich doch nur ein ganz normaler Teenie sein, der shoppen geht ohne das fünfhundert Menschen um einen rumliefen und schrien:,, Prinzessin Bella, Prinzessin!" Ich seufzte. Schon wieder. Ich war endlich bei meinem "Apartment" angekommen. Ich ging in mein Zimmer und ließ mich aufs Bett fallen. Es war zwar noch nicht allzu spät, aber ich war schon müde. Ich ging in mein Bad und machte mich fertig. Ich schaute in den Spiegel. Blonde, lange und leicht gewellte Haare, blaue Augen und eine normale Figur. Mein ziemlich großes,  hellblaues Himmelbett war sehr bequem und ich ließ mich wie jeden Abend drauf fallen.

Ich lag mit offenen Augen auf dem Rücken und starrte in die Dunkelheit. Meine Müdigkeit war verflogen und das einzige was ich spürte, war- Hunger. Ich richtete mich auf und schaltete meine Nachttischlampe an. Unter meinem Bett kramte ich ein paar Hausschuhe hervor und zog sie, genauso wie mein Kuschelmantel über. Mein Plan war es in die Küche zu gelangen und etwas zu essen. Zur Sicherheit schaltete ich meine Handytaschenlampe schon jetzt an und ich öffnete leise meine Tür.

Die ganzen Korridore waren in der Nacht sehr unheimlich und die vielen leeren Ritterrüstungen, die um jede Ecke standen, machten die Sache nicht besser. Ich erkannte, dass ich kurz vor der Küche sein musste. Doch leider war die Tür zum Trohnsaal ein Stück weit auf. Ich hörte ein paar Geräusche und das Licht fiel durch den Spalt. Die Wachen die davor standen, nickten mir leise zu und ich sah um die Ecke. Mein Vater hatte sich bedrohlich vor ein paar Männer aufgebaut. Ich hörte nicht genau was er sagte, doch die Männer sahen sich teils erschrocken, teils verängstigt an. ,,Prinzessin, sie dürfen dort nicht zu hören", sagte eine Stimme nah hinter mir. Ich drehte mich erschrocken um. ,,Jack!" Er legte seine Finger auf seine Lippen und zog mich vom Trohnsaal in die Küche.

Ich wurde wütend. ,,Jack, was soll da-" Er unterbrach mich. ,,Prinzessin. Sie wissen genau, dass sie um diese Uhrzeit alleine durchs Schloss laufen dürfen. Das ist gefährlich. Noch dürfen sie Ihren Vater bei seinen Konferenzen stören.",sagte er wütend. ,,Und sie dürfen mich nicht unterbrechen, Jack!",entgegnete ich schnippisch. Ich verschränkte meine Arme und ging seinem strengem Blick aus dem Weg, um mich in der Küche nach etwas Essen umzuschauen.,,Prinzessin-" ,,Lassen sie mich jetzt! Ich habe Hunger und wenn Sie mich unbedingt in mein Zimmer begleiten wollen, können Sie ja mein Essen tragen." Ich ging zum Kühlschrank und holte noch etwas übrig gebliebenen Kuchen heraus, um ih Jack in die Hand zu drücken. Ich wusste, dass ich vielleicht etwas gemein zu ihm war, aber er konnte unglaublich nerven. ,,Prinze-" ,,Jack! Sagen sie jetzt einfach kein Wort. Ich brauch noch mehr zu Essen." Ich war ungenießbar wenn ich Hunger hatte. Er begleitete mich wirklich bis vor meine Zimmertür und gab mir den Kuchen zurück. Ich sah ihn noch einmal genervt an und bat ihn zu gehen. Morgen würde ich ihm sagen, dass ich es eher lustig gemeint hatte und mich entschuldigen. Normalerweise nahm er mich nie Ernst, aber heute war er ernsthaft sauer. Entschuldigung, Jack. Man muss ja nicht gleich beleidigt sein. So eine Spaßbremse...

~~
Am nächsten Morgen wurde ich durch lautes gerufe geweckt. Ich merkte sofort. Irgendwas war anders. Irgendwas beunruhigendes. Ich stand schnell auf und band mir einen Pferdeschwanz, dann schlüpfte ich in eine Boyfriendjeans und ein weißes T-shirt -zum Glück musste ich nur zu festlichen Angelegenheiten Kleider tragen.

Ich bereitete mich innerlich darauf vor, mich bei Jack gleich zu entschuldigen. Manchmal verstand er einfach kein Spaß. Eigentlich war er eine ziemlich lustige und humorvolle Person. Ich hatte ihn ziemlich gern, denn irgendjemanden brauchte man in dieser verrückten Welt, dem man vertrauen konnte. Und für mich war das eben Jack.

Ich rannte die Treppen runter und in den Trohnsaal. Dort stand mein Dad mit einem ernsten Gesicht. ,,Was ist passiert?", fragte ich verwirrt. ,,Es ist nichts ,kümmer dich um deine eigenen Dinge und zieh dir was vernünftiges an.", rief mein Dad wütend.
,,Was?",erwiderte ich ebenfalls wütend. Ich hatte ihm nie etwas getan. Ihn kümmert nur seine Untertanen und seine Arbeit etwas. Ich hatte es ziemlich satt, seine Tochter zu sein. Warum hatte er sich so verändert?

,,Entschuldige mein Verhalten Bella,aber du wirst ab morgen einen neuen Bodyguard kriegen", sagte er langsam. Ich verstand nicht ganz. Hatte Jack wegen gestern gekündigt? Ja, wahrscheinlich, das wäre ja auch so realistisch, da ich ihm so viel getan habe...*Ironie*

,,Warum? Was ist mit Jack?"

,,Er ist tot."
~~
"Er ist tot". Mein Vater hatte diese Worte so leicht über die Lippen gebracht aber für mich ging eine Welt unter. Nachdem mein Vater mir diese Nachricht überbracht hatte, war ich so schnell es ging nach draußen gerannt. Dort war ziemlich viel los. Schnell hatte ich mir ein paar Dienstmädchen zur Seite gezogen die mir dann die ganze Geschichte auch erzählten:

In der Nacht gab es wohl einen Überfall auf mich. Jack hatte versucht zu verteidigen und der Angreifer hatte ihn mit seiner Pistole getroffen. In letzter Minute hatte Jack seine Pistole gezückt und den Angreifer getötet. Dann war er gestorben.

Jack war also wegen mir gestorben. Und ich hatte ihm nicht mal sagen können, dass ich ihm Alles verdanke, alles. Ich sank zu Boden.

*1060 Wörter* 

More than a Princess *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt