Kapitel 3

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Ich lief den Korridor entlang. Wir hatten bei dieser Bodyguardsache eine Pause eingelegt und nun war ich auf dem Weg in die Küche. Schon von weitem hörte ich die laute Stimme von Miss Fisher, unserer Haushälterin, wie sie mit Harry, dem Koch stritt. Die beiden stritten sich jeden Tag mindestens zweimal.

Miss Fisher war klein und ein bisschen fülliger in ihrer Figur. Sie trug immer bodenlange Kleider und graue Schürzen. Auf ihrer Nase war eine kleine Nickelbrille die jede fünf Sekunden runter fiel. Um ihre dunkelbraunen Haare hatte sie meist irgendein Tuch gewickelt und sie trank jeden Tag um fünf ihren Tee. Sie war stolze Engländerin und versuchte es in jedem Moment zu zeigen. Ich verdrehte die Augen zum vierten mal an diesem Tag und öffnete die Küchentür. Sofort wurden die beiden still und sahen mich mit großen Augen an.

,,Bella! Schätzchen! Müsstest du nicht mit deinem Vater oben sein und irgendwelchen komischen Jungen zusehen?", fragte Miss Fisher mit ihrem süßen britischen Akzent. ,,Sag, wie redest du mit ihr, Julie!?",meinte Harry. Julie war Miss Fishers Vorname.
,,Entschuldigt mich Prinzessin, aber ihr müsst verstehen 113 muskelbepackte Burschen mit Essen zu unterhalten ist nicht so einfach wie ihr denkt!", redete er weiter und verschwand zum Hinterausgang. ,,Ach Harry immer in der Eile! Aber sag ,Bella, wie läuft es oben?", fragte Miss Fisher. Sie behandelte mich immer noch wie ein kleines Kind weil sie früher meine Nanny gewesen war. ,,Ganz gut, nur mein Dad gefällt niemand. Bisher war keiner ohne Zucken gegangen." Mit Zucken war natürlich das Auge von meinem Vater gemeint.

,,Och nein, Schätzchen! Dabei waren es doch schon 100!"
,,95!" ,,Ts-ts-ts, das geht doch nicht...komm mal mit! Harry hat Erdbeertorte gebacken. Ich bin sicher du darfst was naschen!" ,,Ohh nein danke, ich muss gleich wieder hoch. Wollte nur was kleines mitnehmen." ,,Hier ein paar Schoko-kekse und jetzt ab mit dir!" Ich drehte mich um und ging aus der Tür. Gedankenverloren biss ich in meinen Keks. Ich hatte echt keine Lust wieder zu Dad zu gehen und mir die nächsten Stunden sein Zucken anzugucken. Ich schlug den Weg in mein Zimmer ein. Plötzlich krachte ich mich jemanden zusammen und ich hätte mich fast einen Kekskrümel verschluckt. Ich sah nach oben und entdeckte zwei blaue Augen die mich amüsierend ansahen.

Zu den Augen gehörte ein wunderhübsches Gesicht und ein gut gebauter Körper und braune Wuschelhaare. ,,Pardon, Mademoiselle! Geht es ihnen gut?", fragte der Junge, der ungefähr in meinem Alter war. ,,Ja... ich glaube schon", murmelte ich verärgert. Er grinste immer noch so. Ich fing mich wieder und spielte ganz die Prinzessin. ,,Was tun sie hier?" ,,Ich bin hier um Bodyguard zu werden", erzählte er mir. Dann beugte er sich näher zu mir. ,,Für euch." Mir wurde bewusst wie dämlich meine Frage gewesen war. ,,Äh... dann werde ich sie nicht länger aufhalten. Bis dann!", verabschiedete ich mich,warf meine Haare in den Nacken, drehte mich um und rauschte davon. So ein Idiot. Kann nicht mal aufpassen...

Obwohl ich eigentlich in mein Zimmer wollte. Jetzt war ich wieder auf dem Weg in den Trohnsaal. Dort angekommen, sah ich das mein Vater schon ohne mich wieder angefangen hatte. Vor ihm stand ein Junge etwas kleiner als der blonde Vogel von vorhin und mit ein bisschen weniger Muskeln. Trotzdem sah man deutliche Muskeln durch das enge weiße Shirt. Ich schlich mich zu meinem Stuhl und sagte meine Sätze. Der Typ hier sah doch recht nett aus. Er stellte sich als Alex vor. Und er war 19. Mein Vater war recht begeistert von ihm. Kein Augenzucken und keine verächtliche Stimme. Mir gefiel er auch ganz gut. Er hatte schwarze Haare, grüne Augen und ein markantes Gesicht. Als mein Vater ihn raus schickte sah er sehr zuversichtlich aus.

*617 Wörter*

More than a Princess *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt