Der folgende Artikel ist nicht von mir, aber ich fand ihn wirklich gut, also viel Spaß beim Lesen.
_____________
HipHop in seiner reinsten Form
von Thorben Pollerhof
Was tun, wenn man eines Tages aufwacht und merkt, dass man plötzlich erwachsen ist? Ganz klar, man nimmt seinen bürgerlichen Namen und schreibt fix ein Album mit dem Namen „Kalenderblätter". Fabian Römer hat diesen, doch sehr gewagten, Schritt gemacht. Und zwar zum Wohle aller.
Es ist schwer in einer Szene aufzusteigen, die von Männern regiert wird, die ihr Ego daran bemessen, wie viele Leute sie angeblich abgeknallt haben, wie viele Koks sie doch wieder vertickt haben oder wie viele Weiber sie geklärt haben. Besonders schwer ist es, wenn man dazu noch ein kleiner Junge ist. Deswegen war es auch für F.R. nicht leicht sich in dieser Szene zu behaupten.
Tief im Inneren hat man den kleinen Bub aus Braunschweig immer belächelt. Immer bemüht sich mit den Großen zu messen. Die Klappe aufzureißen. Texte zu schreiben, die einfach nicht in seine Statur passten. Dazu kam noch, dass er stets mit einem ausgezeichneten Abitur prahlte. All das wollte nicht so wirklich in die Szene passen.
Mittlerweile ist der kleine Bub allerdings 25. Und sein aktuellstes und sechstes Album „Kalenderblätter" hat er unter seinem bürgerlichen Namen veröffentlicht: Fabian Römer. Seine Erweckung kommt zum richtigen Zeitpunkt, denn die Szene ist mittlerweile eine andere und Leute wie Fabian sind zwar rar, aber dafür umso begehrter. Also stürzen wir uns doch mal hinein. In das neue Ich des F.R.:
„Kalenderblätter" hat, wie mag es auch anders sein bei dem Namen, 12 Titel und eine Gesamtspielzeit von 44 Minuten. Ende Mai ist es erschienen und hat es in einer Woche, die, sagen wir mal ungünstig war, um ein Album herauszubringen, auf Platz neun der Album-Charts gebracht.
Beim ersten Track „Nachtluft" wird der Hörer mit einem ruhigen Piano empfangen. Bereits jetzt ist klar, dass das etwas ganz anderes ist, als die restlichen Releases davor. Und auch die ersten Zeilen unterstreichen den Ersteindruck. F.R. hat sich schon immer von den anderen unterschieden, weil er schreiben konnte. Aber das. Das ist besser. Das ist anders. Das ist einfach gut.
„Sie trägt einen Hauch von Licht.
Die Schwere von gestern verfliegt, wenn man auf sie trifft.
Und alles scheint so leicht umgeben von ihr.
Kannst du's spüren, jetzt ist sie hier.
Nachtluft"
Es ist erstaunlich, wie Fabian Römer mit diesem ersten Song direkt Lust auf mehr macht. Nicht nur, dass man so etwas nicht erwartet hatte. Allein die Kreativität, die in diesem Track steckt, lässt einen aufhorchen. Und gespannt sein, was noch kommt. „Nachtluft" ist ein von vorne bis hinten stimmiges Lied, das im Refrain die richtige Power mitbringt. Sehr gelungen.
„Blauwalherz" hört genau da auf, wo „Nachtluft" aufhört. Wieder geht es ruhig los. Wieder liegt der Fokus nur auf seiner Stimme und dem Text. Der Song macht darüber hinaus deutlich, dass auch im Folgenden Gefühle eine Rolle spielen werden. In diesem ist es die Rolle eines Fisches, der lieber alleine sein will, aber ein anderer das einfach nicht wahrhaben will.
„In so ein Blauwalherz passen ganze Menschen rein,
passen ganze Menschen rein.
Und warum scheint es, als wär' in deinem Herz nicht einmal Platz für einen,
DU LIEST GERADE
#music
FanficDu bist auf der Suche nach neuer Musik? Nach deinem neuen Lieblingskünstler? Nach dem nächsten coolen Lied, das du so lange hören wirst, bist du es über hast? Dann bist du genau richtig. Hier gibts einfach alles, was mit Musik zu tun hat: Neue Albe...