Anfang

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Meredith

Oh mein Gott, wie war ich nur hier gelandet? Eben hatte ich mich noch an einem Glas Wein festgeklammert und nun stand ich an eine Wand gedrückt und spürte Chases Härte an meinem Bauch. Er schaute auf mich hinab, sein Blick war wild und seine Haare fielen ihm in die Stirn.

"Was machst du nur mit mir?", brummte er vor sich hin und ich bekam sofort eine Gänsehaut. Die Frage war wohl eher, was er mit mir machte. Ich öffnete meine Lippen und erwiderte seinen erhitzten Blick. Mein Gott, er war wunderschön. Sein Gesicht war perfekt symmetrisch. Hohe Wangenknochen, ein ausgeprägter Kiefer, eine gerade Nase und geschwungene Augenbrauen.

Chase senkte den Kopf und küsste mich. Fordernd und begierig. Ich stöhnte an seinen Lippen, als er sich gegen mich drängte. Meine Finger klammerten sich in seinem seidigen Haar fest und seine Hände waren über all. Aber dennoch konnte ich nicht genug von seinen Berührungen bekommen. Schwer atmend drückte er seine Stirn gegen meine und legte die Hände unter meinen Hintern.

Als wöge ich nichts, hob er mich hoch und trug mich ins Schlafzimmer. Sein Mund war auf meinem Hals, meinen Lippen und ich konnte nicht anders, als mit meiner Hand unter sein Hemd zu fahren. Er zitterte unter meiner Berührung und presste dann seinen langen Körper über meinen. Verdammt, er war wirklich muskulös. Nicht flacher-Bauch-muskulös, sondern Waschbrettbauch-muskulös.

Mit geschmeidigen Bewegungen zog er erst sich aus und dann mich. Wow. Einfach nur wow. Ich glaube, mir stand der Mund offen, bei seinem Anblick. Diese Anzüge, die er immer trug zeigten nicht mal die Hälfte seiner Muskeln. Und Mist, er war auch noch gut ausgestattet. Wirklich gut. Da machte ich mir fast Sorgen, dass... Na gut, das sollte ich lieber lassen.

Chase rollte sich ein Kondom über und ließ sich dann zwischen meinen Beinen nieder.

"Vielleicht sollten wir nicht...", begann ich, doch er zog einen Pfad aus heißen Küssen über meinen Bauch. Da vergaß ich einfach meine Bedenken.

Er widmete sich mit seinem Mund meinen Brüsten und ich stöhnte auf. Verdammt, wenn er so weitermachte, würde ich vor Lust verbrennen.

"Ich kann nicht länger warten", knurrte er und ich fasste sein Gesicht mit meinen Händen.

"Dann warte nicht", erwiderte ich gepresst und ihm entstieg ein unglaublich sexy Geräusch.

Dann drang er in mich ein und ich glaubte, dass ich Sterne in diesem Moment sah. Sein Tempo war regelmäßig, nicht zu schnell und nicht zu langsam. Und die ganze Zeit hielt er Blickkontakt mit mir. Wüsste ich es nicht besser, sähe es fast liebevoll aus. Aber um ehrlich zu sein, sahen Typen immer voller Liebe aus, wenn sie einem das Hirn aus dem Kopf vögelten.

"Gott, Meredith... du bist so eng", stöhnte er und ich umfasste seinen festen Hintern mit meiner rechten Hand. Die Linke strich über seinen Rücken und ich spürte, wie sich seine Muskeln unter meiner Berührung spannten.

Ich weiß nicht, wie viel Zeit verging, bis sich der gewohnte Druck in mir aufbaute.

"Chase", flüsterte ich und er lächelte wild.

"Was denn?", brachte er zwischen zwei Stößen hervor.

"Ich glaube ich-", setzte ich an, wurde dann aber von den Gefühlen in mir überrumpelt.

"Komm für mich, Baby", knurrte er und tatsächlich kam ich. Meine ganze Welt explodierte und ich schwöre, dass ich Feuerwerke sah. Chase folgte mir über den Rand und wir klammerten uns aneinander fest.

Holy Moly. Das war einfach nur toll gewesen. Umwerfend. Auch wenn ich gewollt hätte, hätte ich meinen Griff um seine Schultern nicht lösen können. Mein Körper schien mir nicht zu gehorchen. Chase küsste mich sanft, schob seine Zunge in meinen Mund und ließ mich Alles andere vergessen. Der Mann konnte nicht nur vögeln, wie ein Gott, sondern auch küssen. Er zog sich zurück und lächelte schief auf mich hinab und es war, wie das erste echte Lächeln, das er mir schenkte. Er wirkte so jung und verletzlich in diesem Moment, dass ich mir wünschte, dass er diese Seite öfter zeigen würde. Seine Mitarbeiter würden sich um einiges wohler fühlen.

Nachdem unsere Atmung sich beruhigt hatte, warf er das Kondom weg und zog die Decken über uns.

"Schlaf, Meredith. Wir reden morgen", murmelte er in mein Ohr und Panik durchdrang den wohligen Nebel in meinem Hirn. Verdammt, nein! Das peinliche Gespräch am Morgen danach wollte ich nicht erleben. Ganz ehrlich, ich wusste, wie es weitergehen würde. Chase wäre noch unausstehlicher, als sonst. Daran war nichts zu ändern. Bequatschen musste ich das nicht.

Als seine Atmung regelmäßig wurde, wartete ich noch 15 Minuten und hob dann seinen schweren Arm von mir. Vorsichtig schlüpfte ich aus dem Bett und zog mich leise an. Mein letzter Blick galt ihm. Er sah so friedlich aus. Und wirkte noch perfekter.

Seufzend verließ ich die Wohnung und fuhr zu mir. Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Scheiße.
Meine Wohnung wirkte so leer. Ich fühlte mich einsam, so ganz alleine. Langsam schlurfte ich durch die Räume und duschte viel länger, als eigentlich nötig.

"Du baust eine Scheiße", murmelte ich und fiel müde in mein Bett. Das Licht brannte noch im Wohnzimmer, aber das interessierte mich einen Dreck. Ökologischer Fußabdruck hin oder her. Ich konnte mich nicht dazu durchringen, mich aufzuraffen und es auszuschalten.

Verdammt. Ich konnte auf keinen Fall morgen bei dir Arbeit erscheinen. Das war mir nicht möglich. Stöhnend griff ich nach meinem Handy und schickte Sullivan Enterprises eine E-Mail. Leider war ich krank geworden und müsse deshalb bis zum Wochenende zu Hause bleiben.

Die Krankheit hieß Chase und war wirklich keine einfach Sache.

Ich verdrehte die Augen und warf mein Handy neben mich. Für diese Lügen würde ich in die Hölle kommen. Ganz sicher, aber ich konnte nicht anders. Mir entglitt nicht oft eine Situation, aber wenn doch, tat ich mich wiklich schwer damit. Oh Gott, was wenn ich nie wieder ordentlich arbeiten könnte? Scheiße. Dahin wäre meine Beförderung.

"Oh mein Gott. Wie komme ich da nur je wieder raus", murmelte ich und schloss die Augen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass das hier erst der Anfang war...

Don't be so bossyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt