Angst

133 7 1
                                    

Chase

"Ach, ja?", fragte ich spöttisch, "zeigt Jack dir etwa auch Respekt, wenn ihr vögelt?"

Meredith starrte mich einen Moment lang an. Ihre großen blauen Augen schienen unergründlich. Während wir uns so anschauten, bemerkte ich meine Geschwister, die peinlich berührt zwischen uns her blickten.

Da lehnte Meredith sich zurück, schlug ihre unfassbar langen Beine übereinander und grinste süffisant. "In der Tat, das tut er", sagte sie süßlich und ich begann mit den Zähnen zu knirschen. Was hatte sie da gerade gesagt? Das konnte doch nicht wahr sein. Wütend trat ich einen Schritt auf sie zu. Sie senkte kurz die Lider und erwiderte dann meinen Blick.

"Wie bitte?", knurrte ich sie an und sie leckte sich kurz über die Lippen.

"Und weißt du was? Er ist gut. Ich meine richtig gut." Sie hielt die Hände auseinander und beschrieb damit einen Abstand von einigen Zentimetern. "Und er ist sehr gut bestückt. Ach, und frag mich nicht, was er alles kann. Er macht Sachen mit einem, die-"

Ich unterbrach sie und ignorierte meine Geschwister, die überrascht die Luft einzogen. Energisch zog ich Meredith aus ihrem Stuhl und drückte mein Gesicht beinahe an ihres. Ich war stinkütend. Sie dachte wohl ich würde scherzen.

"Wenn du weiter so tust, als wärst du nicht mein, werde ich dich hier und jetzt nehmen", zischte ich ihr ins Ohr und sie lachte abfällig auf.

Ihre Fingernägel bohrten sich in meine Oberarme und sie drückte sich weg.

"Du kannst noch so ordinär sprechen, das ändert nichts. Und jetzt nimm deine Pfoten weg", sagte sie ruhig, ihre klare Stimme scharf wie ein Messer. Doch ich war zu wütend. Ich konnte sie nicht gehen lassen.

"Du hast es nicht anders gewollt", gab ich zurück und zog sie näher an mich heran. Ty räusperte sich im Hintergrund, doch ich ignorierte ihn.

Meredith legte den Kopf leicht schief und grinste herablassend. Es schien, als hätte ich keinen Eindruck auf sie gemacht.

"Diese ganze Nummer hier ist doch nur ein kläglicher Versuch eines kleinen Jungen die Oberhand zu behalten. Und jetzt solltest du mich loslassen", erwiderte sie und blieb still stehen. Ich starrte sie an, ihre Augen waren eiskalt. Beinahe fröstelte es mich bei diesem Anblick. Dann nahm ich die Hände weg.

Sie fuhr sich durch ihr langes Haar, das ich so liebte und drehte sich weg. Genevieve schaute uns entsetzt an. Sie streckte die Hand nach Meredith aus, doch diese schüttelte nur mit dem Kopf. "Ist alles okay?", fragte meine Schwester und auch Ty schien sich zu sorgen. Wie es mir ging, interessierte sie einen Scheiß.

"Ja, aber natürlich. Mir geht es gut. Wir sehen uns morgen früh", meinte Meredith, griff nach ihrer Tasche und ging zur Tür. Ich machte Anstalten ihr zu folgen, doch sie hob abwehrend die Hände. "Du solltest hier bleiben. Ich gehe jetzt nämlich zu Jack. Damit er mich mal richtig gut durchnimmt. Hätte ich schon vor Wochen tun sollen."

Und sie ging. Ließ mich einfach so stehen. Ich wollte hinterher, doch Ty, dieser Hurensohn, hielt mich zurück.

"Lass sie", sagte er bestimmt und mein wilder Blick fand den seinen.

"Bist du jetzt vollkommen verblödet? Sie wird zu diesem Drecksarsch gehen. Das kann ich nicht zulassen", knurrte ich und Genevieve lachte mich kalt aus. Ich starrte meine ältere Schwester an. Sie saß auf ihrem Stuhl und hielt in der Hand ein Glas Scotch.

"Ich hoffe, sie tobt sich aus. Ich meine, so richtig", erklärte sie, stieß sich ab und drehte den Bürostuhl um 360 Grad.

"Du bist meine Schwester! Du solltest auf meiner Seite stehen!", rief ich und selbst Ty verdrehte die Augen.

"Du bist so blind. Vor deiner Nase ist die perfekte Frau für dich und du behandelst sie wie Dreck. Und willst du wissen warum?", zischte er und ich wandte angespannt den Kopf ab.

"Halt dein Maul."

"Das hättest du wohl gerne. Du behandelst sie so, weil du Angst hast. Du armes Licht hast Angst vor Verletzungen. Du kannst den Gedanken nicht ertragen, verlassen zu werden. Und was machst du Genie dagegen? Du stößt Meredith von dir weg. Soll einer diese Logik verstehen?"

Ich machte einen Schritt zurück. Seine Worte drangen zu mir durch, wie durch dichten Nebel. Ich schluckte und griff nach dem Türrahmen. Er hatte Recht. Er hatte tatsächlich Recht. Ich wollte nicht verletzt werden. Vielleicht war es das Beste Meredith gehen zu lassen. Ich würde mein Herz schützen, meine Identität, meinen Stolz.

"Ja, ich weiß was du denkst, du Weichei", meinte Genevieve plötzlich und ich schaute auf. Sie sah ernst aus.

"Wie bitte?"

"Ich weiß, was du denkst. Du willst sie gehen lassen. Weil du es leicht haben willst. Blitzmeldung: Es wird nicht leichter. Du wirst nur die einzige Frau, den einzigen Menschen verlieren, der dich zum Besseren verändern konnte. Und wenn du das nicht erkennst, dann bist du nicht der Mann zu dem dich Dad erzogen hat", sprach sie, jedes Wort wohl gewählt.

Ich hob meinen Zeigefinger in ihre Richtung und sagte:" Lass Dad da raus!" Sie winkte ab.

"Ach, du machst mir ja solche Angst. Jetzt beweg deinen feigen Arsch und lauf zu deiner Frau bevor er zu spät ist", zischte sie und Ty drückte mich Richtung Tür.

"Geh!", drängte er und ich nahm mir ein Herz. Ich wollte nicht mehr feige sein. Ich wollte kämpfen.

Auf dem Weg zu meinem Apartment dachte ich viel über meine Worte nach, doch als ich Meredith in der Wohnung gegenüber stand, war mein Kopf wie leergefegt. In meinem Mund nur die Wüste Gobi.

"Bemüh dich nicht", sagte sie und zog den Reißverschluss ihres Koffers zu. "Ich bin so gut wie weg. Den Rest lasse ich die Tage abholen."

Sie schob sich an mir vorbei, doch ich stellte mich vor die Wohnungstür.

"Du bleibst hier", brummte ich und sie ließ kurz den Kopf sinken.

"Nein, ich werde gehen."

"Das war keine Frage. Du bleibst. Denn du gehörst mir. Ich lasse dich nicht gehen."

Sie schaute mich aus großen Augen an und erwiderte genervt:" Ich gehöre nicht dir. Ich gehöre niemandem."

Ich legte die Hände um ihr Gesicht und zog sie näher zu mir heran. Mein Becken war an ihren Bauch gepresst. Sie sog scharf die Luft ein und ich wusste, sie konnte meine Härte spüren.

"Das sehe ich nicht so und ich werde dafür sorgen, dass du umdenkst", versprach ich ihr und öffnete den Verschluss ihres Kleides, während ich sie küsste. Es fiel zu Boden und sie ließ den Koffer los. Ihre Hände begannen mich auszuziehen und sie stöhnte, als ich meine Zunge über ihre rosa Nippel gleiten ließ. Meine Hand glitt in ihre Unterhose und ihr Unterleib presste sich dagegen. "Ja, Baby. Das ist mein. Nicht?"
Sie warf stöhnend den Kopf zurück und drängte sich meiner Hand entgegen. "Nicht wahr?"

"Ja. Gott ja!", rief sie aus und drückte mich gegen die Wand. "Ja, ich bin dein. Und jetzt hör auf zu Quatschen!"

Don't be so bossyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt