23. Längst überfällige Tränen

8.5K 542 246
                                    

Andra - Forget me Not 🙊😻

Es war mitten in der Nacht und ich spitzte meine Ohren, es war wichtig meine Umgebung nach der Grenzwache zu durchsuchen. Es war still, schwer atmend sah ich zu Akiva runter und meine Entscheidung war getroffen.

Sollen sie doch versuchen mich umzubringen. Ich kann und werde ihn hier nicht verbluten lassen oder darauf hoffen, dass die Grenzwache ihn findet. Jede Sekunde zählt, fest entschlossen von meinem Vorhaben ziehe ich mir die letzten nassen Klamotten vom Körper und lege sie vor mich hin.

Mein Hals tat noch immer weh und es kribbelte Schmerzhaft. Ich kratzte und hoffte, dass es aufhören würde, doch es wurde nur schlimmer. Wieso war der Rogue am Namen meines Vaters interessiert? Ich schüttle den Kopf, nicht jetzt darüber nachdenken, erst muss ich Akiva in Sicherheit wissen. Danach...danach zerbreche ich mir meinen Kopf darüber, wer dieser Rogue war.

Die Kälte schlug auf meine nackte Haut und ich fröstelte, ich kniete mich nackt wie ich erschaffen worden bin zu Akiva hinunter und strich ihm die feuchten Haare aus den Gesicht.
,,Ich bin für dich da," flüsterte ich und schloss die Augen, ,,ich verspreche es, du wirst nicht sterben, nicht hier und nicht so." Ich nahm meine Pyjama Hose und band sie um Akivas Handgelenke ganz fest zusammen, dies war meine einzige Chance ihn fortzutragen.

,,Fluer, bis du bereit? Wir müssen ihn tragen, er braucht sofort ärztliche Versorgung." Ich höre meine Wölfin bestätigend ausatmen und konzentriere mich auf meinen Wolf.

Dann fing an meine Gestalt sich zu wandeln, meine Knochen verschoben sich und meine Muskel spannten sich an. Ich knurrte bestialisch auf und stieß meine Pfoten in die eiskalte Erde hinein, diese wirbelte um meinen Körper und sah aus wie Rauch. Mein Schweif schwang langsam hin und her und meine Sinne schärften sich, ich roch die Grenzwachen, doch sie waren viel zu weit weg.

Mein Fell lag weich auf meiner dicken Haut und glänzte in dem schönen violett auf wo der Mond mich anstrahlte. Im Schatten war mein Fell Weiß, und ich sah wie gebannt auf meine Tatzen.

Schnell konzernierte ich mich wieder auf das wesentliche und steckte meinen Kopf durch das Loch zwischen Akivas Armen und zog ihn auf mich. Bei der Last auf meinem
Rücken knicke ich leicht ein und sprach auf einer wölfischen Sprache Sätze aus, die selbst ich nicht verstand.

Ich atmete tief ein und setzte mich dann in Bewegung, es war ungewöhnlich und unangenehm jemanden auf meinem Rücken zu tragen, doch ich gewöhnte mich schnell daran und gewann an Schnelligkeit. Noch immer zitterten mir die Knie und ich zuckte zusammen als ich an die roten Augen dachte.

Doch mit einem Knurren jagte ich sie mir aus den Gedanken und dachte darüber nach wie ich zuhause Akivas Wunden am besten versorgen könnte. Mir fielen ein bis zwei Möglichkeiten ein, doch ob ich sie wirklich gebrauchen konnte, wusste ich nicht.

Akivas Beine lagen rechts und links neben meinem Körper hinunter und ich fühlte wie sein sein Blut bereits auf meine Fell tropfte. Ich muss mich beeilen, wenn er sterben würde...nein. So darf ich nicht denken, selbst meine Mutter, die Physisch am Ende war, hat bis zu ihrem Letzten Atemzug gekämpft.

Er wird überleben, da bin ich mir sicher.

Ich versuchte so viele Kurven und Sprünge wie möglich aus dem Weg zu gehen um ihn nicht noch mehr unnötig zu verletzten, dann, nach einigen Minuten des Rennens sah ich bereits das Rudelhaus. Die dünnen Bäume rasten an mir vorbei und schienen sich ebenfalls zu bewegen, ich wusste das dem nicht so war aber folgte ihnen kurz trotzdem.

Little LavenderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt