17. Eis unter meinen Füßen

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Little Mix- Love me like you

,,Es- wie bitte?" Frage ich verdutzt und ziehe mich von seiner zärtlichen Berührung gezwungenermaßen zurück und sehe ihm verwirrt in die Augen. Auch er schien unsere Nähe zu bemerken und schreckt, so als hätte ihn ein Blitz getroffen, zurück.

,,Ich sagte deine Haare wachsen silbern-" Er räuspert sich, ,,Egal, wir müssen uns jetzt auf dein- unser Training konzentrieren." Kurz schließt er die Augen und atmet tief ein und wieder aus, ,,steh auf und folge mir."

Ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen steht Alph- nein Akiva auf und läuft tiefer in den Wald hinein. Wahrscheinlich werde ich ihn noch öfters alpha Akiva nennen, aber auch daran werde ich mich noch gewöhnen. Ich springe schnell auf und klopfe mir den kalten Schnee, welcher auf meiner Kleidung saß, ab und folge ihm still.

Während ich ihm folge denke ich an die Ereignisse der letzten Tage seit meiner Ankunft hier nach, es ist unglaublicherweise erst etwas mehr als eine Woche vergangen und trotzdem fühle ich wie ich langsam aufblühe.

Kaum zu glauben das ich schon übermorgen wieder um ein Jahr älter werde, es fühlt sich normal an. Nicht anders und auch nicht besonders, vielleicht werde ich anders darüber denken...

Doch das einzige was ich denke, wenn ein weiteres Jahr vorübergeht ist, das ich um ein weiteres Jahr alleine bin. Ein ganzes Jahr Erinnerungen gesammelt und erlebt habe, Menschen sowie Tiere kennengelernt habe und dies alles alleine.

Ich erinnere mich noch daran wie kalt alpha Akiva war als wir uns kennengelernt haben. Ich kann zwar jetzt nicht behaupten, dass er nun 'wärmer' gegenüber mir ist. Aber es ist ein kleiner Anfang, ein winziger Schritt in die richtige Richtung.

Doch muss ich meine Gefühle zügeln, ich darf egal was auch immer geschehen mag, mit niemanden eine Bindung eingehen bevor ich den Fluch, welcher auf mir lastet, nicht gebrochen habe. Akiva irritiert mich, er ist anders als alle anderen die ich bis jetzt kennen gelernt habe.

Nicht im Negativen Sinne, aber auch nicht im Positiven. Ich will herausfinden wohin er gehört, ich frage mich ob es überhaupt ein 'nur gut' und 'nur böse' gibt?

Ich schließe kurz die Augen und höre wie der Wind in meinen Ohren pfiff, höre das leise knirschen des kalten Schnees, wenn ein Tier auf der weißen Decke der Erde herumwirbelt.

Leider bekam ich nicht mit, wie Akiva zum stehen gekommen ist und stoße deswegen gegen seinen stämmigen Körper. Völlig aus dem Konzept gebracht, falle ich in den kalten Schnee und schließe beim weniger sanften Aufprall die Augen.

Sofort saugen meine Kleider die Feuchtigkeit auf und Lasten wie Beton auf meinem Körper. Beschämt über meine Tollpatschigkeit sehe ich zu Akiva hoch, welcher nur mit einer gehobenen Augenbraue mir entgegensieht. ,,Regel Nummer eins: Beim gehen nicht die Augen schließen."

Mein Mund öffnet sich verwundert, ,,Aber Woher wusstest du, dass mein-" er unterbricht meine Frage in dem er einfach dazwischen platzt ,,Mein Augen waren geöffnet und jetzt," er sieht meinem Körper an und ein grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus, ,,zieh dich aus."

,,Wie bitte?" Frage ich ihn verdutzt.

***

Ich stöhne auf und Kralle meine Fingernägel in das harte Holz zwischen meinen Händen hinein, ,,Falsch, versuch schneller zu werden, etwas mehr Druck." Keuchend drücke ich fester zu und ziehe meinen Körper mit letzter Kraft nach vorne.

Little LavenderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt