-Prolog-
Tränen der Angst rollen meine Wangen herunter. Mein T-Shirt fängt sie auf. Die Tränen hinterlassen dunkle Flecken auf dem orangen Stoff.
Da muss ein Fehler vorliegen. Das kann gar nicht sein, es darf nicht sein!
Ich habe doch noch so viel vor! Ich bin doch noch so jung und unerfahren! Warum nimmt man mir die Zeit? Warum?
Verängstigt schaue ich meine Mutter von der Seite an. Sie schluchzt bitter, doch ich nehme das alles nur noch halbherzig wahr.
Mein Körper fühlt sich so taub an, meine Hände schwitzen und meine Sinne sind wie benebelt.
Ich würde Cornelia jetzt gerne beruhigen, aber ich habe schon genug mit mir selber zu kämpfen. Mit zitternden Händen greife ich nach dem Bericht, den der Arzt vor sich liegen hat.
Positiv
Kurz und knapp. Dieses eine Wort beschreibt meine Situation. Das Ergebnis ist positiv.
Ungläubig starre ich auf das weiße Papier. Schwarz auf Weiß steht es vor mir, und doch kann ich es nicht fassen. Es will einfach nicht in meinen Schädel. Das ist mein persönlicher Albtraum, der mein Leben zur Hölle macht. Und doch begreife ich mein Pech nicht.
Ein Fehler, ganz sicher. Die Ärzte, die diesen Test durchgeführt haben, sollten allesamt gefeuert werden!
Seine Lache, die in meinem Kopf wiederhallt, lässt mich zusammen fahren. Dann seine Stimme.
'Sieh's ein. Du wirst alleine und einsam abkratzen.'
Er hat recht. Seine Worte entsprechen der Wahrheit. Wie hatte er mir damals so etwas schreckliches an den Kopf werfen können?
Ja, ich hatte ihn nicht richtig geliebt. Louis war immer der einzige in meinem Leben gewesen, und er ist es bis heute, aber das war zu viel des Guten. Fassungslos habe ich ihm damals eine verpasst. Hätte ich gewusst, dass es stimmt, hätte ich mit Sicherheit anders reagiert.
Aber wie hätte ich so etwas denn voraus sehen können? Eben, gar nicht. Niemand hätte das voraussehen können, geschweige denn auch nur ansatzweise ahnen können.
"Da muss eine Verwechslung vorliegen, Doktor.", meine Mutter sieht den Arzt bittend, schon flehend an. Ihre Hoffnung schrumpft, als dieser nur den Kopf schüttelt. Sie umklammert ihre Handtasche, als würde sie ihr Halt geben.
"Es tut mir leid, Frau Camworth.", erwidert der Doc voller Mitgefühl. Dieser Mann hat mir die schlimmsten Befürchtungen soeben bestätigt. Leukämie und das auch noch unheilbar.
"Sie können sich ihr Mitleid sonst wo hinstecken! Ich brauche es nämlich nicht!", schreie ich ihn mit meiner tränenerstickten Stimme an. Seine Worte, sein Gesicht und sein Verhalten haben sich soeben in meinen Gehirn eingebrannt.
Höchstens zwei Jahre. Er gibt mir höchstens zwei verdammte Jahre!
Wo ist meine Jungend?! Ich hatte noch so viel geplant! Die ganzen Reisen, Konzerte und Erlebnisse! Nichts davon werde ich je erleben können. Die ganze Planung war umsonst.
Wie werden wohl meine Familie und meine beste Freundin reagieren? Vielleicht sollte ich die zwei Jahre an einem anderen Ort verbringen. Weit weg von all dem. Es würde mir hier schwer fallen, los zu lassen.
Aufgebracht schmeiße ich die Blätter auf den Boden und trampel demonstrativ darauf herum. Die Medizin macht des öfteren Fehler. Das ist bestimmt auch einer. Und zwar ein riesiger, monströser Fehler.
Wütend verlasse ich den Raum und knalle die Tür hinter mir zu. Ich will ihn nie wieder sehen. Und diese Gänge können mir auch gestohlen bleiben! Das alles hier brauche ich nicht!
Ich bin eine starke, selbstbewusste junge Frau. Das schaff' ich auch alles alleine. Dafür brauche ich nichts und niemanden.
Meine Sicht ist völlig verschwommen. Es fällt mir schwer den Ausgang zu finden.
Meine kalten Hände drücken gegen die Tür, bis ich bemerke, dass ich ziehen muss. Typisch ich.
Wo ziehen drauf steht ist drücken drin.
Heey, danke das du das hier liest ^^
Jeder von euch bedeutet mir echt viel! :)
Ich werde jeden Tag ein Update machen. Also jeden Tag ein neues Kapitel für euch ;)ich würde mich über Votes und Kommis verdammt doll freuen! :)
Die Widmungen mache ich natürlich auch immer ;)Die Widmung geht an @Bella1301 weil sie mich unterstützt hat und mir geraten hat eine anzufangen ^^
Also ich hoffe euch gefällt das und dann freut euch schon mal auf das nächste Chapter :))
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Dark Heart
Fanfic«Schweigend hole ich mein Handy heraus und gehe auf den Live Stream. Keine fünf Sekunden später erscheint der Bildschirm. Nur zwei der fünf sitzen dort. Nur zwei. Liam und Louis. Die beiden Ls. Liam und Louis. Louis. Louis ist nicht hier! Aufgebrach...