Time to say goodbye
Ja, wir hatten es getan. Wir beide waren uns einig, dass es nur zu Abregungszwecken sei. Wir hatten eben beide Stress und wollen für einen Moment vergessen. Es war wohl keine gute Idee, mit einem Star zu schlafen, er ist schließlich ein Popstar und ich bin irgendein unbedeutendes No Name Mädchen, dessen Ende zum greifen nah ist. Eigentlich lasse ich mich ja normalerweise nicht auf so einen blöden One Night Stand ein, aber es war eine Ausnahme. Ich komme zu dem Fazit: es war eine scheußliche Idee.
Langsam tapse ich die Treppe herunter. Unten warten schon alle auf mich. Die Jungs müssen weiter. Hier trennen sich unsere Wege. Sie sind schließlich gerade auf Tour und können nicht ewig bleiben. Wobei ewig schon gar nicht eintreffen würde. Eher ein Jahr. Aber sie dürfen ihre Directioner auf keinen Fall enttäuschen. Es wäre egoistisch von mir zu verlangen, dass sie bis zu meinem Lebensende bei mir bleiben. Wobei, genau das habe ich ja von Louis verlangt. Es fällt mir erst jetzt auf.
Still schleiche ich durch unseren Flur, vorbei an der Küche und unserem gemütlichen Wohnzimmer, und stehe schließlich vor unserer Haustür. Die Tür, durch die die Jungs jetzt gehen werden. Wahrscheinlich werde ich sie nie wieder sehen. Nie wieder.
Sie haben es mir zwar versprochen, aber sein wir doch mal realistisch. Sie sind die berühmteste Boyband des Planeten und haben quasi nie Zeit für Fans, geschweige denn für mich. Mein Dasein ist für sie eher eine Belastung, sie glauben ich bräuche eine Extrabehandlung.
Traurig hebe ich meinen Blick und starre in diese wunderschönen strahlend grünen Augen, umrahmt von perfekten braunen Locken, die im Moment zu allen Seiten abstehen. Sein Anblick ist schon fast himmlisch. Außerdem hat er die perfekte Größe. Genau, wie ein Mädchen es sich wünscht; ein bisschen größer als man selbst, aber nicht zu groß.
Als ich gerade meinen Mund öffne um ein paar Abschiedsworte zu sagen, breche ich laut in Tränen aus. Meine Gefühle übermannen mich.
Ich will nicht einen einzigen von den fünf gehen lassen! Innerhalb von zwei Tagen sind sie mir so in's Herz gewachsen! Sie sind ein Teil von mir. Ein Teil, ohne den ich nicht leben kann, ohne den ich nicht leben will.
Harry schlingt sofort tröstend seine Arme um mich und drückt mich höchst wahrscheinlich zum letzten Mal in meinem Leben. Traurig aber wahr. Diese Umarmung genieße ich in vollen Zügen. Auch wenn es nur eine Umarmung ist, versuche ich ihm durch diese Berührungen zu zeigen, wie sehr ich ihn mag, dass er mir sehr in's Herz gewachsen ist, dass ich ihm dankbar bin und ihn sehr vermissen werde.
Meine Finger bohren sich in den Stoff von seinem T-Shirt als könne es mir Halt eben.
"Sssht. Wir kommen wieder.", verspricht er mir traurig. Er lügt. Jeder von ihnen lügt, wenn sie ihm zustimmen.
Wenn sie jetzt gleich durch die Tür gehen, stirbt ein Teil von mir. Der wichtigste Teil meines viel zu kurzen Lebens.
Nun heißt es Abschied nehmen. Abschied nehmen von meinen Idolen, von meinen Rettern, von meinen besten Freunden, von meiner Familie und ein Stück weit von meinem Leben.
Schluchzend löse ich mich von ihm und umarme die anderen. Mein Herzschmerz steigert sich von Sekunde zu Sekunde bis in's unermessliche. Das Gefühl nicht mehr atmen zu können breitet sich in mir aus, was mich zum keuchen bringt.
"Wir lieben dich, Sam. Vergiss das nicht. Wir denken an dich wann immer wir Zeit zum Denken haben. Wir fühlen mit dir, wir sind bei dir wann immer du uns brauchst.", redet Zayn mir gut zu und sieht mich aus seinen Teddybär Augen an. Fast breche ich wieder in Tränen aus, kann es aber mit letzter Kraft verhindern. Seine Worte bedeuten mir so unglaublich viel. Auch, wenn das Meiste davon gelogen ist. Seine Worte berühren mich zutiefst. Diese Sätze werden mich mein Leben lang begleiten.
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Dark Heart
Fanfiction«Schweigend hole ich mein Handy heraus und gehe auf den Live Stream. Keine fünf Sekunden später erscheint der Bildschirm. Nur zwei der fünf sitzen dort. Nur zwei. Liam und Louis. Die beiden Ls. Liam und Louis. Louis. Louis ist nicht hier! Aufgebrach...