Chapter 23

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No risk no fun.

Ich steige in das dampfende Bad und atme tief durch.

Herrlich. Es gibt doch für gestresste Leute nichts besseres als ein ausgiebiges Bad. Ich merke, wie sich jeder Muskel meines Körpers entspannt und ich mich zurück lehne.

Jana liest höchst wahrscheinlich gerade den Chat durch. Sie ist ja nicht blöd. Schließlich kennt sie mein Passwort und will wissen wie es zu der Verabredung kam.

Schwer atmend lege ich den Kopf in den Nacken und mache meine Haare ein wenig nass. Ich fahre mit meinen Händen über die Wasseroberfläche. Sie hinterlassen Wellen, die gegen den Rand der Wanne prallen und in die entgegengesetzte Richtung wandern.

Ich beobachte sie eine Weile und denke an nichts. Für diesen Moment vergesse ich mein grausames Schicksal und all meine Probleme.

Die Wellen in dieser Badewanne gleichen uns. Sie sind nicht frei und können nur auf bestimmtem Raum umher wandern. Auch wir sind an bestimmte Orte gebunden und nicht so frei, wie die Wellen im Meer.

Nach weiteren fünf Minuten beginne ich meine rotbraunen Haare einzuschäumen. Meine Haut ist schon leicht schrumpelig von dem Wasser geworden.

Anschließend spüle ich meine Haare aus und pflege sie mit einer Spülung. Nach der regelmäßigen Einwirkungszeit wasche ich auch diese aus und steige aus der Wanne. Schnell schnappe ich mir ein Handtuch und schlinge es um mich.

Vor Kälte bibbernd trockne ich mich grob ab und greife nach meiner Unterwäsche, grauer Jogginghose, dem weinroten Top von H&M und meinen heiß geliebten Kuschelsocken. Es mag komisch klingen, aber bei Kummer helfen sie mir irgendwie immer. Ich nenne sie manchmal auch anti-Kummer-Socken.

Kurz darauf föne ich meine Haare einigermaßen tocken und trage meine Feuchtigkeitsspendende Creme auf. Danach ist meine Gesichtscreme dran. Sorgfältig verteile ich alles und binde meine Haare zu einem hohen Zopf zusammen. Ich hasse es, wenn sie mir im Gesicht herum hängen und mich somit stören. Das ist echt total nervig!

Bevor ich die Tür aufschließe, stecke ich noch schnell einen kleinen Spiegel ein. Den werde ich gleich brauchen. Frisch geduscht verlasse ich das Badezimmer und horche nach verräterischen Geräuschen. Nichts zu hören.

Vorsichtig schleiche ich den Flur entlang und bleibe vor der Treppe stehen. Noch immer höre ich keinen Muks von Jana. Sie scheint wohl sehr in das Lesen der Nachrichten vertieft zu sein.

Langsam bewege ich mich vorwärts und tapse bis zum Türrahmen unseres Wohnzimmers. Wie James Bond lehne ich an der Wand, damit meine beste Freundin mich nicht bemerkt.

Ich hole den kleinen Spiegel auf meiner Hosentasche und halte ihn so, dass ich einen guten Blick auf Jana habe. Sie sitzt gerade auf der Couch und hält mein Handy in der Hand. Ungläubig starrt sie auf das Display. Anscheinend hat sie schon alles gelesen und realisiert gerade alles.

"Oh. My. Fucking. God.", flüstert sie fassungslos und springt vor Freude auf. So hatte ich mir ihre Reaktion vorgestellt und sieh einer an, ich kenne sie wohl ziemlich gut.

Sie legt mein Handy auf den Ausgangsplatz und hüpft auf unserem Sofa herum.

Damit sie nicht bemerkt, dass ich sie beobachtet habe, gehe ich zur Treppe, stampfe mehrmals auf den Boden und gehe schließlich in unser Wohnzimmer, wo Jana anständig auf einem unserer Sessel sitzt und so tut als würde sie eine Zeitschrift lesen.

"Auch mal fertig?", fragt sie mich nebenbei und wirft einen Blick auf mich. Ich nicke langsam und gehe zu meinem Handy, welches auf dem Tisch liegt.

Jana beobachtet mich nervös und spielt mit einer Seite in der Zeitschrift.

"Wie kam es zu der Verabredung?", fragt sie interessiert und mustert mich prüfend. Sie weiß es ganz genau, doch ich darf ja nicht bemerken, dass sie den Chatverlauf gelesen hat.

"Ich denke das werde ich dir ein anderes Mal erzählen.", antworte ich gelassen und lache lauthals in mich hinein. Wenn sie wüsste, dass ich alles wirklich ALLES gesehen habe, würde sie vor Scham im Boden versinken!

Früher oder später wird sie sich verraten, ohne das ich nachhelfen muss. Da bin ich mir zu 93 Prozent sicher.

Jana nickt und legt die Zeitschrift beiseite. Es ist eine relativ neue Ausgabe von der Bravo. Bestimmt war dort ein Artikel über One Direction drin, den sie zur Tarnung aufgeschlagen hatte. Leider vergebens. Ich weiß ja schließlich alles.

Mit einem Blick auf die Uhr lasse ich mich auf unsere Couch plumpsen. Ich bin verdammt müde. Auch Jana wirft einen Blick auf die Uhr. Sie steht schweigend auf und geht aus dem Wohnzimmer. Zwei Minuten darauf steht sie mit einem Glas Wasser und einer Tablette in der Hand vor mir.

"Sind das die Medikamente?", frage ich leicht desinteressiert und starre auf den Fußboden. Wahrscheinlich hat sie genickt, denn sie hält mir die Sachen entgegen.

Erschöpft nehme ich das Glas und das Medikament entgegen. Schnell schiebe ich mir die Tablette in den Mund und nehme einen großen Schluck Wasser um sie herunter zu schlucken.

Ich stelle das Glas auf dem Tisch ab und lehne mich zurück.

"Wo sind meine Eltern?", frage ich nachdenklich und starre sinnlos vor mich hin. Bis gerade ist mir gar nicht aufgefallen, dass sie wieder weg sind.

"Der Arzt sagte, dass es dir wieder gut geht und darauf hin haben sie uns hierhin gebracht. Sie haben dafür gesorgt, dass ich hier bleiben kann, bis sie wieder da sind.", weicht sie der Frage aus und dreht eine Haarsträhne zwischen ihren Fingern.

"Das war nicht meine Frage.", entgegne ich genervt und seufze laut. Einen Versuch war es ja Wert.

"In Spanien.", gibt sie sich geschlagen und sieht noch traurig an. Sie weiß, dass ich furchtbar enttäuscht bin. Erstens hätten sie mich mitnehmen sollen, da ich höchstens noch 1,5 Jahre habe und zweitens hätten sie bei meinem Zustand auch gerne bei mir bleiben können.

Ich schnaube laut und starre weiterhin das Glas vor mir an. Es glänzt schön im Sonnenlicht und die Tropfen Wasser, welche dort zurück geblieben sind schimmern schön.

"Gehen wir schlafen? Es ist zwar erst acht Uhr aber ich bin total fertig und wir können morgen nicht ausschlafen, da wir ein Meeting mit den Jungs haben. Da will ich ausgeschlafen sein.", erzähle ich Jana und sie nickt verständnisvoll.

"Ja, dann lass uns jetzt schlafen gehen.", stimmt sie mir zu und geht nach oben. Ich folge ihr schweigend und denke über morgen nach.

Werden die Jungs kommen?

Werden sie um die Freundinnen von dem armen Mädchen zu treffen die Termine absagen oder zumindest zwei damit sie genug Zeit haben, um sich mit uns zu unterhalten?

Ich sollte mir nicht zu viele Hoffnungen machen, da die Termine schon sehr lange geplant und wichtig sind.

Lassen wir es darauf ankommen.

No risk no fun.

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Dieses Mal ein paar mehr Wörter :) genau genommen sind es 1025 ;)

Ich habe mir echt Mühe gegeben, da ihr mich mit euren Kommentaren so dermaßen aufgeheitert habt! Danke! Wirklich danke! Ihr macht mein Leben echt erträglich ♥

Die Widmung geht wie versprochen an @BumsebieneISI weil sie so lieb gevotet und kommentiert hat ^^ danke dafür! :)

[Hulk haut sie alle kaputt, Iron Man bringt sie zum explodieren, Kapitän America haut sie um und Thor haut sie weg!!! ;D]

Okay das müsst ihr ignorieren ;)

Soo was meint ihr, werden sie kommen? ^^ hehe ich verrate nichts ^^

Aber danke für die +180 votes, +580 reads und +240 Kommis! Es haut mich echt vom Hocker! *o*

Ich kann mich gar nicht genug bedanken! Echt jetzt! Ihr seid unglaublich ♥

Much Love

eure

♥GetYourKillerHeels♥

Dark HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt