Chapter 28

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Das ist meine Droge

Zuhause angekommen schließe ich die Tür auf und knalle sie hinter mir zu. Ich habe den plötzlichen Drang etwas kaputt zu machen.

Pling Pling

Verwundert werfe ich einen Blick auf mein Handy. Tabletten nehmen! steht dort unübersehbar. Kurzerhand schnappe ich mir das Medikament und hole ein Glas Wasser. Ich spüle die Tablette mit einen großen Schluck Wasser herunter und verräume das Glas in der Spülmaschine.

Seufzend gehe ich in unser Wohnzimmer. Natürlich nicht, ohne vorher sechs Packungen Taschentücher eingepackt zu haben.

Schniefend lasse ich mich auf die Couch fallen und schluchze laut. Warum musste alles so kommen!? Ich hätte Spaß mit den Jungs haben können! Stattdessen sitze ich jetzt hier alleine und heule mir die Seele aus dem Leib.

Immer mehr Tränen kullern meine Wangen entlang und landen auf meinem Oberteil, wo sie dunkle Flecken hinterlassen.

Ich putze mir in selbstmitleidertrinkend die Nase und schluchze laut los. Die Schluchzer erschüttern mich und lassen mich wie Espenlaub zittern.

[Der Teil könnte psychisch belastend sein!]

Sterben. Ich will einfach nur noch sterben.

Was hat mein Leben denn jetzt noch für einen Sinn!? Das ich mich bestenfalls ein Jahr damit herum quäle allen anderen Schmerzen zu bereiten?

Das kann es doch nicht sein.

Sterben.

Loslassen.

Ich erhebe mich unter Tränen und schleppe mich in die Küche.

All meine Probleme wären damit gelöst.

Das kann mein Ende sein.

Oder besser gesagt: Das ist mein Anfang!

Lächelnd halte ich vor den Schränken an. Das wird es. Dann bin ich alles los.

Und alle anderen würden den Schmerz früher erleben, das heißt aber auch früher darüber hinweg kommen.

Damit tue ich nicht nur mir sondern auch allen anderen einen Gefallen.

Wie in Zeitlupe umfasse ich den Griff einer Schublade und ziehe sie langsam auf. Ich will meine letzten Momente genießen.

Vielleicht sollte ich einen Abschiedsbrief schreiben. Das hört sich gut an. Sehr gut sogar.

Meine Hand umfasst den Griff eines scharfen Küchenmessers. Damit dürfte es leicht und schnell gehen.

Schnell nehme ich mir ein Stück Papier und einen Stift zur Hand. Kurz überlege ich, was ich niederschreiben soll.

Das werden meine letzten Worte.

Das wird alles, was ich meiner Familie von mir hinterlasse.

Das wird mein Abschied von ihnen.

Das wird alles, woran sie festhalten können.

Liebe Familie, liebe Jana,

ich habe mich dazu entschlossen früher von euch zu gehen. Aber das hängt nicht mit euch zusammen! Ich will es uns nur leichter machen.

Ihr sollt euer Leben normal weiter leben und viel Freude am Leben haben.

Ein weiser Mann sagte ein Mal: Die Freundschaft hält bis zum Tod. Die Liebe allerdings ist die Brücke zwischen Tod und Leben. Deshalb sind wir auf ewig verbunden. Die Liebe ist unsere Brücke. Durch sie sind sie verbunden und werden es immer sein.

Dark HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt