Chapter 29

259 26 12
                                    

He saved my heart

Als ich das Zweite Mal an meinem rechten Bein ansetzen, klopft es plötzlich. Vielleicht kann ich noch Ciao sagen. Viel zu retten ist da ja eh nicht mehr. Und wenn ich in die Klapse komme, dann nicht mehr für lange und außerdem kann ich mich ja dann auch noch umbringen.

Überzeugt von meinem Plan gehe ich zur Tür. Ich stehe nur in Höschen und BH da. Vielleicht hätte ich das nicht so kommen lassen sollen.

Meine Wunden sind für jeden sichtbar und das Blut läuft meinen Körper hinunter. An meinem Bauch habe ich meine Messerkünste auch ausprobiert. Dadurch färbt sich mein Slip ebenfalls rot.

Es gefällt mir. Ich bin zufrieden. Vor allem bin ich befreit. Beschwerdenlos. Es ist ein herrliches Gefühl so frei zu sein!

Mit dem Messer in der einen Hand und dem Türgriff in der anderen öffne ich die Tür. Bevor ich sie ganz öffne, streiche ich mir meine Haare aus dem Gesicht, was rote Blutspuren an meinen Wangen und meiner Stirn hinterlässt.

Lächelnd ziehe ich die Haustür komplett aus und erstarrte als ich die Person sehe. Das Lächeln er stirbt und mir wird plötzlich extrem kalt. Ich zittere am ganzen Körper wie Espenlaub.

Mein Gegenüber stößt einen Schreckschrei aus, als er meinen Körper betrachtet. Shit!

Er kommt sofort rein, knallt die Tür lautstark hinter sich zu und entreißt mir das Messer. Schneller als ich gucken kann rennt er bei uns ich die Küche. Nachdem er Tücher gefunden hat, rennt er zu mir zurück und drückt sie bei mir auf die Wunden.

Ich kann mich immer noch nicht bewegen. Keinen Millimeter. Als ich den Schmerz spüre entspannen sich meine Muskeln. Ich genieße die Schmerzen.

Als mein Retter das bemerkt macht er ein ängstliches Gesicht und sieht mir tief in die Augen.

"W-Warum hast d-du d-das ge-gemacht?", stottert er unter Tränen. Ich habe ihn zum weinen gebracht. Fuck.

Langsam kann ich mich wieder bewegen. Ich bekomme so gerade eben ein Kopfschütteln zustande. Mehr geht nicht. Ich bin sprachlos.

Er schiebt mich in die Küche, wo er mich auf einen Stuhl drückt. Schnell durchwühlt er unsere Schubladen, bis er Verbandszeug gefunden hat.

Er desinfiziert meine Wunden. Der brennende Schmerz tut gut. Er ist unvergleichlich mit den anderen. Es schmerzt noch viel mehr, ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie befreiend das für mich ist.

Leider ist der Schmerz schnell weg und anstelle von ihm ist dort nun ein Verband. Ein verdammt dicker Verband.

Mein Retter hat ihn fest drum gewickelt um die Blutung zu stoppen, was ihm leider auch gelingt. Wütend versuche ich ihn wieder loszumachen.

"Nein! Lass das, ich will sterben!", schreibe ich hysterisch, als er mich davon abhält. Ich beginne ihn zu beschimpfen und schlage nach ihm.

Bis auf meinen Lippen plötzlich ein Druck ist. Er hält mir den Mund zu, ich glaube es hackt!

"Bitte. Lass mich dir helfen.", fleht er mich an und vergießt weitere Tränen. Sein Gesichtsausdruck spricht Bände. Er ist enttäuscht und traurig. Alle Gefühle mischen sich in ihm. Auch Wut lodert in ihm. Langsam nehme ich seine Hand von meinem Mund.

"Weine nicht um mich. Ich bin es nicht wert.", erwider ich und Weine auch los. Ihn so zerstört zu sehen bereitet mir unglaublichen Schmerz. Aber nicht der Schmerz, der mich vergessen lässt. Nein, es ist der Schmerz, der mich hier fest hält.

Dark HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt