Accident

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JANDRE ONESHOT


- Andre PoV -


„Baby, steh auf", flüsterte ich und strich durch die fluffigen,blonden Haare meines Mannes. Grummelnd vergrub er dabei sein Gesicht an meiner Brust und nuschelte ein leises „Nö". „Oh doch", grinste ich und strich mit meinen Fingerspitzen langsam über seinenBauch. „Wag es nicht", knurrte er und wollte sich schon wieder von mir wegdrehen, doch ich hielt ihn schon fest in meinem Griff und begann ihn durch zu kitzeln, bis er vor lauter Lachen fast keine Luft mehr bekam und ich dann doch locker ließ. „Bist du jetzt wach?", lachte ich und sah ihn an. „Fick dich, Andre", murrte er und warf mir sein Kissen ins Gesicht, schmollend warf ich dieses zu ihm zurück. „Ich dachte aber, dass du mich fickst?". Leicht grinsend erhob er sich nun vom Bett und ging rüber ins anliegende Bad. „Du bist so ein Spast", hörte ich ihn noch leise flüstern, als sich die Tür zum Badezimmer auch schon schloss. Ich hörte das Rauschen der Dusche und sprang schon grinsend auf, schlich mich leise ins Badund versteckte mich hinter der Duschtür, wartete bis er wieder heraus kam, in meiner Hand eine Ladung Rasierschaum, die gleich in seinem Gesicht landen würde.

Als er endlich aus der Dusche stieg erschreckte er sich schon allein von meinem Anblick, doch als danach noch der Rasierschaum in seinem Gesicht landete, war es völlig um ihn geschehen und er seufzte genervt, während ich mich vor Lachen kaum noch halten konnte. „Wichser". Und damit landete die Hälfte des Rasierschaums auch in meinem Gesicht. Gespielt schockiert schaute ich in sein nun grinsendes Gesicht auf. „Na warte", murmelte ich und schmierte ihm das Zeug aus meinem Gesicht zurück. Das ganze endete in einer kompletten Chaos Schlacht aus Rasierschaum im Badezimmer. „Wir sind solche Kinder", lachte ich, als wir dabei waren alles wieder sauber zu machen. „Du bist das Kind, nicht ich", widersprach er mir und schmollend sah ich auf. „Also ich muss ja bitten. Das größte Kind von allen bist ja wohl du". „Sagt derjenige, der mich wachgekitzelt hat und die Rasierschaum Schlacht begonnen hat", protestierte er und erschlagen hob ich meine Hände in die Luft.„Okay, okay. Du hast gewonnen. 1 zu 0 für dich".

[Am Abend]

Eingekuschelt in einer Wolldecke lagen wir auf der Couch und schauten uns irgendeinen Kitsch Film im Fernsehen an. Ich war schon dabei einzudösen, als ich bemerkte, wie sich Jan aus dem Wirrwarr aus Decken rollte und aufstand. „Wo willst du hin?", nuschelte ich schläfrig und öffnete meine Augen einen Spalt breit. „Ich fahre noch schnell einkaufen. Morgen ist Sonntag und der Kühlschrank ist so gut wie leer". Leicht nickte ich. „Mh, okay". Ich sah ihm hinterher, wie er ins Schlafzimmer ging und sich dort noch umzog, bevor er sich Jacke und Schuhe im Flur anzog und sich die Autoschlüssel schnappte. Schnell sprang ich auf, stolperte dabei fast über die ganzen Decken, und drückte ihn an die Wand. „Pass auf dich auf, Kleiner", hauchte ich ihm zu und strich ihm die Haareaus dem Gesicht. Lächelnd nickte er. „Natürlich". Sanft küssteich ihn und flüsterte leise, „Ich liebe dich, Baby". „Ich liebe dich auch. Bis gleich", lächelte er mich an und küsste nochmals meine Wange, bevor er aus der Haustüre verschwand. Müde legte ich mich wieder auf die Couch und kurz darauf riss der Schlaf mich mit sich und seelenruhig schlief ich ein.

Leicht schreckte ich auf, als es an der Haustüre klingelte. Ich schaute auf das Display, um mich nach der Uhrzeit zu vergewissern. Schon 22:49? Wieso hatte Jan denn so lange gebraucht? Schläfrig tappste ich durch den Flur und öffnete die Haustüre, doch es war nicht Jan, der davor stand, wie ich es erwartet hatte. Verwirrt musterte ich die beiden Polizisten. „Andre Schiebler?", fragte einer der beiden und, immer noch verwirrt, nickte ich, um seine Aussage zu bestätigen. „Ist etwas passiert?". Kurz wechselten die beiden einen Blick untereinander, ehe einer der beiden mir antwortete. „Ihr Ehemann ist Jan Christoph Schiebler?". Schockiert weiteten sich meine Augen. „Ja... ist ihm etwas passiert?". Zitternd hielt ich die Türklinke fest. „Er hatte einen Autounfall". Bevor ich fragen konnte, in welchem Krankenhaus er war und wie es ihm ging, sprach er weiter. „Es tut mir wirklich sehr Leid ihnen das sagen zu müssen, aber er ist noch am Unfallort an den Folgen verstorben. Er wurde von der Straße gedrängt und fuhr direkt in einen Baum, er wurde eingequetscht". Rauschend wiederholten sich diese Worte immer wieder in meinem Kopf. Erhatte einen Autounfall... am Unfallort an den Folgen verstorben...Leicht nickte ich, unfähig zu antworten. Sie sagten mir noch, ich solle auf die Polizeiwache kommen, wenn ich mich dazu bereit fühlen würde, damit sie die Einzelheiten klären konnten. Als ich die Türe hinter mir schloss, brach ich völlig in mich zusammen. Schluchzend hockte ich zusammen gekauert auf dem Boden und versuchte mich zu beruhigen, alles war okay. Ich raufte mir die Haare, konnte die Tränen nicht stoppen, die wie ein rauschender Fluss über mein Gesicht liefen. Meine Welt brach innerhalb weniger Sekunden für mich zusammen. Alles schien sinnlos zu wirken, egal woran ich dachte. Jan war tot. Mein Jan. In meiner Aufruhr schmiss ich eine Vase um, die scheppernd zerbrach, schlug meinen Kopf dauernd an die Wand und schrie laut los. Ich fühlte mich so leer, wie noch nie. So unerfüllt. Ohne Jan war mein Leben nicht komplett, egal was ich tun würde, diese Leere könnte nie verschwinden, nie. „Ich liebe dich... wieso bist du bloß von mir gegangen... WIESO!?", schrie und schluchzte ich, angeführt von meinen Gefühlen, die wie ein Tornado in mir wüteten. Es war sinnlos. Einfach nur sinnlos, ich wusste in diesem Moment nichts mehr mit mir anzufangen. Was sollte ich tun? Ohne Jan, ohne meinen Mann, meine bessere Hälfte? Kraftlos versuchte ich aufzustehen und torkelte in unser Zimmer. Alles erinnerte mich an ihn. Sein Geruch war hier überall verteit, sein Abdruck in den Laken, der nun von Zeit zu Zeit mehr verblassen würde,bis nur noch die leere, kalte Bettseite übrig bleiben würde. Ich wusste nicht mehr weiter, war völlig verloren. Vielleicht half mir der Schlaf, um das alles hier wenigstens für ein paar Stunden vergessen zu können, bevor ich mich dem Alltag wieder stellen konnte, stellen musste. ---

#Jandre ONESHOTSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt