Kapitel 24

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Ich starre Fassungslos das so lange nicht mehr gesehende Gesicht an. Er traut sich allen ernstes jetzt noch hier hin?! So viel Schaden hat er angerichtet, doch dass scheint ihn nicht zu interessieren. Das wird mir zuviel, ich halte mir eine Hand vor den Mund und fange an zu weinen.

,, Was willst du hier?!" schreie ich ihn durch viele Schluchzer an. Er schaut mich mit einem Blick den ich nicht deuten kann an und macht anstallten auf mich zu zukommen.

,,Nein! Bleib stehen, komm nicht näher!" Ich strecke die Hand symboloesirend aus und wische mir Tränen von der Wange.

,, Pia..." Er sieht mich geschockt an und ich denke sogar ein wenig stolz in seinen Augen zu sehen.

,, Was willst du hier?!" Wiederhole ich und ziehe mir die Ärmel meines Pullis über die Hände, so dass ich mir damit über die Augen wischen kann.

,, Ich will mit dir reden..." setzt er fast flehend an.

,, Das hättest du dir früher überlegen können!" Sage ich und schaue weg. Ich will sein Gesicht nicht mehr sehen.

,, Ich weiss, ich habe Fehler gemacht. Doch ich bin hier um alles zu ändern...Komm bitte...Steig ins Auto, wir gehen einen Kaffee trinken und reden darüber.." Ich schaue in sein Gesicht und denke sogar er meint es ernst. Ich gucke mich um und sehe Kai am Fenster stehen und mich angrinsen. Hier kann ich auch nicht bleiben.

,, Gut, aber nur zehn Minuten." Er nickt und öffnet die Tür seines schwarzen BMWs. Ich steige ein und er setzt sich ebenfalls hin, macht den Motor an und fährt los.

Wir setzen uns in ein kleines Kaffee und bestellen. Er nimmt einen einen Eiskafee, doch ich bestelle meinen einfach nur schwarz. Die Bedienung kommt, stellt die Tassen ab und wünscht einen schönen Tag.

,, Fang an zu reden, du hast zehn Minuten ab jetzt. " Fordere ich ihn auf und nehme einen kräftigen Schluck aus der heissen Tasse.

,, Also. Du weisst, damals war eine schwierige Zeit für uns alle und... ich hab einfach keinen anderen Weg gesehen."

,,Deswegen bist du abgehauen Jim?!" frage ich ihn mit erhobener Stimme.

,, Ich sehe, es hat sich viel verändert. Früher hast du mich Dad genannt..." Ich schnaufe verächtlich.

,, Mein Dad bist du schon lange nicht mehr. Deinen Anspruch auf den Titel hast du verloren als du mich und Mum vor zwei Jahren verlassen hast." Ja, dieser braun haarige dreckskerl ist mein Biologischer Vater. Er nickt traurig und trinkt einen Schlug.

,, Ich...deine Mum...ich weiss nicht was ich sagen soll... du musst wissen, ich habe euch wirklich sehr geliebt..." Ich schlucke schwer und schaue weg.

,, Menschem die man liebt verlässt man nicht." gebe ich leise zurück.

,, Es war eine schwierige Zeit, mein Job lief nicht wie erwartet, deine Mutter hat Ärger gemacht und ich hatte ein paar private Probleme mit meinem ehemaligen Chef." Ich gebe ein >> Pff << von mir und schaue meinen ^Vater^ an.

,, Du solltest wissen dass man nicht vor seinen Problemen davon laufen kann." Er nickt und stellt seine Tasse ab.

,, Deswegen bin ich ja hier. Ich will alles wieder in Ordnung bringen und will dass du, deine Mutter und ich wieder eine richtige Familie werden." Ich sehe soviel Aufrichtigkeit in seinem Blick, dass ich fast vergesse wer vor mir sitzt.

,, Da bist du zu spät. Sie ist verheiratet." sein Blick wird traurig und er gibt ein ^Oh^ von sich. Eine Zeit lang sitzen wir uns einfach gegenüber in der Sonne, ohne zu reden.

,, Du hättest dich wenigstens melden können. Ein Anruf pro Woche wäre genug gewesen." Er wirkt schockiert.

,, Das habe ich! Ein halbes Jahr lang. Doch deine Mutter meinte du willst nichts mehr von mir wissen und sie auch nicht. Ich habe dir geschrieben aber du hast mir nie geantwortet. Ich dachte es wäre das beste deinen Wunsch zu erfüllen."

Was redet er da?! Hat meine Mutter so etwas wirklich getan??

,, Du bist so hübsch und groß geworden spätzchen..." Er lächelt traurig und ich trinke den letzen Schluck meines Kaffees aus, dann stehe ich auf.

,,Willst du wirklich schon gehen?" fragt er und steht ebenfalls auf.

,, Ja, zehn Minuten sind um." Er nickt und umarmt mich, erst erwiedere ich seine Umarmung nicht, doch dann lasse ich mich darauf ein. Natürlich ist er in gewisser Weise noch mein Vater, aber ich habe zwei Jahre nichts von ihm gehört und er hat mich mit seinem Verhalten sehr gekränkt. Ich lasse ihn los, drehe mich um und gehe nach Hause.

Schrei wenn du kannst.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt