Kapitel 33

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Mein Herz pocht vor Anstrengung als wir endlich aus dem Wald rausgehen. Finn hält meine (immer noch leicht blutige) Hand aber es scheint ihm nichts auszumachen. Wir sind lange gelaufen, was meier Wunde nicht gerade gut tut. Mir ist schwindelig und ich denke dass ich großen Blutverlust habe. Alles ist vor meinen Augen verschwommen und ich bin schon mehrmals über meine Füße gestolpert.

,, Wir sind jetzt da Pia." Finn drückt meine Hand und ich schaue auf das große weiße Haus das sich vor uns erstreckt.

,, Egal was du sagst, du kannst dich nicht erinnern. Wir haben nichts mit all dem zu tun." Ich nicke und werde mich daran halten. Ich weiß zwar jicht warum ich nicht die Wahrheit sage aber da reden wir später drüber....hoffentlich. Ich betrachte das große und rein aussehende Gebäude genauer. Ein paar mal blinzel ich gegen die Sonne an, dann erkenne ich was für ein Gebäude das ist. Ein Krankenhaus. Erleichterung macht sich in mir breit denn meine Beine zittern so sehr dass ich befürchte gleich zusammen zu brechen. Wir gehen auf das Krankenhaus zu und bleiben vor einer Schiebetür aus Glas stehen. Dort stehen schon überall Leute die uns mit komischen Blicken musstern. Doch ich kann mich nicht mehr halten, meine Beine geben nach. Das letzte was ich sehe ist eine Frau mit rot gefärbten Haaren und einem weißen Kittel auf mich zu rennt, dann spüre ich den Asphalt unter mir und alles wird schwarz.

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Ich öffne mit aller Kraft die Augen und blinzel heftig denn helles weißes Licht strahlt mir in die Augen. Langsam gewöhnen sich meine Augen an das Licht und ich erkenne mein Umfeld. Ich liege in einem weißen großen Raum und bin an einige Geräte angeschlossen die Pipen. Ich atme schwer und zucke zusammen als der schmerz in meiner Schulter aufzuckt. Was ist passiert? Ich habe einen weißen Kittel an unter dem man meine Unterwäsche sehen kann, meine Kleidung kann ich nirgendwo erkennen.

,,Du bist ja wach, ich rufe sofort einen Arzt." sagt eine Stimme neben mir und drückt auf einen Knopf der neben meinem Bett befestigt ist.

,,Dad? Was...Was machst du hier? Und warum bin ich hier?" frage ich und schaue meinen Vater erschöpft an. Er hat Augenringe und sieht auch sichtlich müde aus. Er schaut mich erleichtert und doch traurig an.

,, Hallo mein Schatz. Es ist alles gut, du bist in Sicherheit. Dein Freund hat mir erzählt was passiert ist, es tut mir so leid dass du das miterleben musstest." Er weiß es?

,, Was...was ist denn passiert?" frage ich mit rauer Stimme.

,, Ein Klassenkamerad ist Amok gelaufen und hat dich und deinen Freund angeschlossen... Schatz du weisst es ja noch gar nicht...Er ist dannach noch weiter gelaufen und...und hat deine Mutter ebenfalls getroffen. Allerdings hat... Sie ist tot Pia. Es tut mir so leid, sie hat das nicht verdient." erklärt er und streichelt beruhigend und tröstend meine Hand. Ich nicke nur und spüre erneut Tränen auf meiner Wange. Nein, sie hat das wirklich nicht verdient. Ein Arzt kommt rein und hält einen Notizblock in der Hand.

,, Ah wie ich sehe sind Sie wach.Miss...Ich nenne sie einfach Pia. Mein name ist Charles Beckan und ich bin Arzt. Wie geht es ihnen?" Er hat blonde Haare hat gebräunte Haut und weiße Zähne und ich muss sagen, für einen Arzt sieht er echt gut aus.

,, Ganz gut...denke ich." antworte ich während er mir mit einer kleinen Lampe in die Augen leuchtet. Er nickt und kritzelt etwas in den Block. ,, Wo ist Finn, geht es ihm gut?" frage ich und richte mich langsam auf. Der Arzt guckt mich mit einem verständnislosen Blick an.

,, Pia, sie haben viel hinter sich gebracht, ich denke es wäre besser wenn..."

,, Es ist meine Entscheidung also, wo ist er?" zicke ich den Arzt an und funkel böse.

,, Ich bin hier!" ertönt eine Stimme an der Tür und ein leicht fertig aussehender Finn kommt mit einem Verband am Oberkörper und Arm rein und einem Behälter wo zwei Tassen drin stehen.

,, Ich denke wir gehen dann mal." sagt mein Vater und zieht den verdutzt blickenden Arzt mit. Finn lächelt mich süß an und reicht mir einen der Becher.

,, Hier, wie du ihn magst. Halb Kaffee, halb Milch." ich lächel und nehme dankbar den Kaffee entgegen. Doch zum trinken ist mir nicht zumute, ich bin zu müde.

,, Schlaf jetzt."

,, Bleibst du bei mir?"

,, Versprochen, ich liebe dich."

Das sind die letzten Worte die ich höre bevor ich einschlafe, Ich liebe dich.

Schrei wenn du kannst.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt