Schrei wenn du kannst.

Kapitel 13

Am Abend brachte Finn mich zurück nach hause. Wir saßen noch lange am See und haben geredet. Er hat mir erzählt dass seine Eltern geschieden sind und er einen kleineren Bruder hat.

,, Wieso machst du das? Also Leuten wie mir helfen..." Hatte ich gefragt.

,, Ich hatte früher selber einige Probleme. Drogen und so. Doch jetzt bin ich auf die richtige Schiene gekommen und möchte anderen dabei helfen es mir nach zu tun. Nun das hat sich weiter entwickelt und jetzt helfe ich allen mit egal welchen Problemen." Ich hatte gespannt auf seine Lippen geschaut wärend er geredet hat. Es ging mir heute zum ersten mal wieder ein wenig besser. Aber das hielt nur so lange an bis Finn mich nach Hause gebracht hat und mit seinem Motorrad weg fuhr. Jetzt sitze ich wieder hier und diese leere in mir kommt wieder. Ich sitze auf der Couch und gucke Fernsehen. Die Tür wird aufgeschlossen und meine Mutter kommt rein. Sie grüßt mich noch nicht einmal. Ich sehe es nicht für notwendig sie zu grüßen.

,, Wie war dein Tag?" fragt sie. Ich gucke sie geschockt an. Hat sie gerade wirklich mit mir geredet?! Also ich meine so ein richtiges Gespräch?!

Ich gebe ihr keine Antwort sondern gucke gucke einfach weiter meine Lieblings Serie, Gossip girl.

,, Ich habe mit dir geredet Pia." drängt sie.

,, Und ich habe dir nicht geantwortet." sage ich zurück. Sie kommt zu mir und macht den Fernseher aus.

,, Was soll das?" frage ich aufgebracht.

,, Ich will meine Ruhe haben also geh hoch." Ich stehe auf und trampel die Treppe extra laut hoch. Immer macht sie mir alles kaputt! Ich schmeiße mich auf mein Bett und schließe die Augen. Morgen kommt Finn wieder und er sagt wir werden etwas Aufregendes machen.

,, Pia!" schreit meine Mutter aus dem Wohnzimmer.

,, Was ist jetzt schon wieder?!" schreie ich zurück.

,, Wir brauchen ein paar Sachen vom Supermarkt, zieh dich an und lauf los!" Ich hasse sie! Ich hasse hasse hasse sie!

,, Los!" schreit sie Hinterher. Ich ziehe meine Schuhe und eine Jacke an und laufe los. Es ist dunkel geworden und die Straßenlampen sind an. Die Luft hat sich abgekühlt und ich fange an zu frieren. Vor mir erstreckt sich ein Supermarkt und ich stoppe als ich sehe wer davor steht. Kai. Er steht dort mit drei Freunden und der blonden Tussi aus meinem Englisch kurs. Hillary. Sie war früher nett und braun haarig jetzt hat sie blonde haare und ihre Outfits sind so knapp das man alles sehen kann. Ich drehe mich aufgelöst hin und her. Ich meide die Schule um ihn nicht sehen zu müssen und dann so was! Ich ziehe die Kapuze auf und gehe auf die Tür zu.

,,Baby, das können wir auch wo anders machen!" Ich höre Kai's stimme und zucke zusammen. Ich hasche einen kurzen Blick zu Kai und sehe dass er gerade dabei ist mit Hillary rumzumachen. Trotz allem was er getan hat gibt es mir einen Stich. Ich gehe an ihnen vorbei in den warmen Supermarkt. Ich schnappe mir eine Flasche Milch, eine Packung Eier und Brötchen und gehe zur Kasse. Bei der Abteilung der Süßigkeiten bleibe ich stehen. Soll ich mir was mitnehmen?

,,Na du? Lust was mit mir zu unternehmen?" Ich zucke zusammen. Ich spüre einen heißen Atem der in mein Gesicht weht und bei dem Alkohol geruch wird mir schlecht. Ich kenne die Stimme nicht, und ich gucke ihn nicht an, weil ich solch wiederliche Menschen nicht sehen will. Wortlos gehe ich vorbei an die Kasse. Ich bezahle und gehe ohne nur einen Blick zurück zu werfen nach Hause. Ich bin so in eile dass ich sogar vergessen habe das Kai dort steht! Ich gehe an ihnen vor und mir wird hinterhergerufen und gepfiffen. Ich bete dass er mich nicht erkannt hat. Auf direktem Weg gehe ich nach Hause. Ich schmeiße die Sachen in die Küche und renne in mein Zimmer. Ich schlüpfe unter die Decke und schließe die Augen. Nach ein paar Minuten bin ich eingeschlafen.