Eva - Kapitel 5

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In Kapitel 4 habe ich mir mal erlaubt die Erzählperspektive zu wechseln. Ich bin selbst nicht glücklich damit und schreibe ab jetzt wieder als ich-Erzähler.  Viel Spaß beim Lesen.

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William blickte mir direkt in die Augen und reichte mir meinen Cosmopolitan. Die rote Farbe des Cocktails spiegelte sich in seinem Blick und machte ihn nur noch intensiver. Es braucht nur diese Augen, um sich zu verlieben. Manchmal sind sie wohl doch der Spiegel zur Seele. Hier war es ein sexy Mann - noch besser!

Unsere Blicke wollten sich einfach nicht trennen. Das Getümmel um uns herum, der ankommenden Gäste, war wie vergessen. Raum und Zeit standen für zwei Minuten still.

Der Cocktail schmeckte mir so gut, wie noch nie einer zuvor. Wahrscheinlich lag das an William. Wie er seine Lippen an den zuckergetränkten Rand des Comopolitan brachte, hatte etwas von einer guten, unanständigen Werbung. Ein bisschen zuviel Sexappeal, aber man konnte einfach nicht wegschauen.

Flirtete er etwa mit mir? War das so seine Masche? Wie er jetzt so im Dämmerlicht saß und meinen Puls ins Unermessliche trieb, sah er wie ein New Yorker Badboy aus

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Flirtete er etwa mit mir? War das so seine Masche? Wie er jetzt so im Dämmerlicht saß und meinen Puls ins Unermessliche trieb, sah er wie ein New Yorker Badboy aus. Gefährlich, sexy, geheimnisvoll und der Maßanzug machte ihn zu einem Fashion Victim.

Meine letzte Beziehung war ein Jahr her. Jan, hieß er und kam vom Kaff nebenan. Aber so war dann auch unsere Beziehung gewesen. Alles irgendwie zu normal, zu sicher und nie was Neues. Genauso unspektakulär waren wir auch auseinander gegangen. Langeweile pur halt.

Aber der Gedanke mit William etwas anzufangen, begann mir immer mehr zu gefallen. Während ich an meinem Glas nippte, fasste ich einen Entschluss: Ich wollte den Abend nicht verschwenden und damit die einzige Chance einen Mann wie William kennenzulernen. Eva, Attacke.

Du willst mit mir flirten, Badboy? Cool, das kan ich auch. Ich stellte meinen Cocktail mit einem leisen "Klong" auf den kleinen Tisch vor uns und strich mir eine blonde Strähne aus dem Gesicht. Ich neigte meinen Kopf zur Seite und lächelte ihn an, bevor ich sagte: "Danke für den Cosmopolitan. Und an welchem Projekt arbeitest du gerade, William?" Es war keine wirklich interessante Frage, aber ich brauchte einen Icebreaker.

William kräuselte seine Lippen zu einem fast spöttischen Grinsen, nachdem er seinen gierigen Blick nur widerwillig von meinem Hals genommen hatte. "Du weißt schon, dass ich dir das gar nicht sagen dürfte, oder? Alles top secret bei Stanleys." Bevor ich etwas erwidern konnte, fügte er hinzu "Nein, kleiner Scherz. Aber ich kann dir wirklich nichts dazu erzählen, Eva. Ich arbeite nicht für meinen Vater und seine Agentur. Manchmal male ich für ihn ein Paar Bilder, die er dann in seine Kampagnen setzt."

"Du bist also Maler?" Ich konnte meine Überraschung kaum verbergen. "Ja, sowas in der Art. Ich bin eher eine Mischung zwischen Performance Künstler und Maler. Auf jeden Fall bin ich das schwarze Schaf der Familie, weil ich mit PR nichts zu tun habe!" William lachte fröhlich und es schien ihn kein bisschen zu stören. Hatte ich also doch Recht mit dem Badboy.

"Dieses Magazin....ach wie hieß es doch gleich...hmmm...ach ja, Forbes. Die hatten mich mal auf so einer komischen Liste gerankt." "Hot 100 in PR" erwiderte ich schnell. "Genau. Nur schön blöd, dass ich da gar nicht arbeite. Aber das ist halt die Familie. Ich verkaufe ein Paar Bilder jeden Monat und mache hier einmal im Jahr den Conferencier." Er zuckte mit den Schulter, als ob er es eher locker sehen würde.

Eigentlich wollte ich etwas sagen, aber William rückte näher an mich heran und lehnte sich zu mir vor. Für einen kurzen Moment konnte ich sein Aftershave riechen. Seine gebräunte Haut schimmerte im Dämmerlicht. Als seine Hand mein Knie berührte, durchzog mich ein warmer Schauer am ganzen Körper.

Als ich fast glaubte, unsere Gesichter würden sich berühren und ich könnte endlich seine Haut spüren, flüsterte er mir stattdessen ins Ohr: "Ich muss jetzt die Awards vorbereiten. Aber  ich habe nachher noch einen kleinen Anschlag auf dich vor. Nichts Schlimmes, aber ich kann deine Hilfe gebrauchen. Wir sehen uns." Er tätschelte noch kurz mein Knie, bevor er aufstand und in der Menschenmenge verschwand. Noch als er weg war, konnte ich seinen Atem auf meinem Hals spüren.....

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Kapitel 6 kommt morgen. :-)

*pausiert* New York LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt