Oh Mann. Ich brauchte erstmal eine Abkühlung. Einfach mal kurz allein sein, ohne die ganzen Leute hier.
Schnell huschte ich hinter der Bar entlang und in Richtung Toiletten. Unterwegs traf ich auf Plastikblondchen und Brunette, die wohl die ganze Drogerie auf ihrem Gesicht trugen. Es sah fast so aus, als hätten sie einen Panzer aus Farbe auf dem Gesicht. Tuschelnd und kichernd, kippelten sie auf ihren Mega-High Heels vor und zurück. Das sie dabei nicht umfielen und auf ihrem Farbpanzer landeten?
Worüber die Clique tratschte war mir egal. Es konnte nur so belanglos sein, wie ihr auftreten.
Nachdem ich mich an Möchtegern-Models und It-Girls vorbei geschlängelt hatte, erreichte ich endlich die Toiletten. Die Waschtische waren bevölkert von Mädels, die entweder schnell noch eine SMS schrieben oder vor den ovalen Spiegeln ihr Make-Up nachbesserten.
Ich witschte in die erstbeste Kabine, schloss die Tür schwungvoll und war endlich allein. Hier konnte ich meinen Gedanken nachgehen.
Ich konnte Williams Atem immer noch auf meiner Haut spüren. Bei dem Gedanken an ihn wurde mir etwas flau und gleichzeitig breitete sich ein wohlig warmes Gefül in meinem Körper aus.
Er war also gar kein Schnösel, nicht so ein High-Society-Boy, wie ich ihn mir ausgemalt hatte. Er war eben Künstler. Und irgendwie finde ich diesen Beruf sexy. Was er wohl malt? Ich nah mir fest vor ihn danch zu fragen. Außerdem kamen dann hoffentlich keine peinlichen Pausen mehr vor.
Je länger ich an ihn dachte, desto stärker wurde mein Verlangen nach ihm. Seine Berührung hatte Spuren hinterlassen. Es war wie die Narbe von Harry Potter. Der Gedanke an William tat ein bisschen weh, weil ich nicht wusste, ob er mich ernst nahm. Gleichzeitig wollte ich mehr - mehr von ihm und seinem Körper. Seine Berührung hatte mich angefixt.
"Bist du da drin, Eva?" Sally stand vor der Tür und klopfte leise.
"ähm ja" Ich schloss die Tür auf und ging zum Waschbecken. Sally stand am Waschtisch daneben. Während wir uns die Hände wuschen, fragte ich mich, wie lange Aftershave Duft auf einem Etuikleid hält, wenn man es nicht wäscht. Ich wollte mich in seinen Duft vergraben.
Sally holte aus ihrer Clutch eine Puderdose, Handcreme und Lidschatten. Sie ließ alles auf den Waschtisch plumpsen und warf mir einen kurzen Blick von der Seite zu.
"William Stanley ist ne gute Partie." bemerkte Sally kurz während sie ihren Lidschatten auffrischte.
Ich schaute mich erschrocken um, ob das jemand gehört hatte. Zum Glück stand gerade niemand an den Waschtischen neben uns.
"Wie meinst du das?" Glaubte sie wirklich ich wollte etwas mit William anfangen? "Der will bestimmt nichts von mir. Ich bin nicht interessant für ihn.", schob ich schnell nach.
Sally warf einen prüfenden Blick in den Spiegel und auf ihren Lidschatten. Ohne mich anzusehen, wand sie ein "Das ist hier zwar nach Außen offiziell, aber eigentlich ist das die Kuppel-Veranstaltung der Branche, weißt du." Sie lachte kurz auf. "Hast du die Häschen draußen gesehen? Die sind schon ganz neidisch auf dich." Sie verblendete ihren Lidschatten neu.
Irgendwie begann dieses Gespräch mit runterzuziehen. "Naja, wahrscheinlich haben die auch mehr Chancen." Es klang verbitterter als es klingen sollte.
Sally griff kurzentschlossen in ihre Clutch und reicht mir ihre Mascara "Hier. Bisschen mehr Wimpern reicht schon." Ich griff nach der Mascara und begann meine Wimpern zu tuschen.
"Nein, im Ernst. William Stanley, den wollen alle hier. Seine letzte Freundin kam auch aus dem Ausland. Du passt bestimmt in sein Beuteschema. Nutze das einfach für dich."
Ich wusste nicht, ob dies wirklich eine Aufmunterung war oder nicht. Bevor ich etwas sagen konnte, ließ Sally die Bombe platzen
"So heiß wie William ist, haben manche One-Night-Stands auch schon Gossip über ihn verbreitet. Du musst einfach nur wissen, dass er auf etwas härtere Sachen im Bett steht."
Zum Glück hatte ich nichts im Mund, an dem ich mich hätte verschlucken können. Stattdessen fing ich an zu kichern, während Sally ihr Puder über ihre Wangen verteilte. "Echt jetzt? Du meinst Fesselspiele und komische Toys?!"
Sie reagierte erstmal nicht. Als ihr Puder verteilt war und andere Mädels sich wieder vom Waschbecken entfernt hatten, sagte sie: "Ich habe nur was von Spanking und Augenbinden gehört. Aber es geht da wohl ganz schön zur Sache. "
Es herrschte einen Augenblick Stille, dann bemerkte Sally: "Wenn er seinen Dates den Po versohlt, ist es wohl kein Wunder, dass sie ihm weglaufen. Vielleicht sollte er mal seine Taktik überdenken..."
Wir lachten beiden darüber und verließen das Bad nachdem wir uns etwas Handcreme geteilt hatten. Kurz hinter der Tür raunte mir Sally noch zu:" Ist aber auch egal. Versuch es einfach. Du bist gut so wie du bist."
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*pausiert* New York Love
RomanceKann William es wieder gut machen und Eva überzeugen? Eva zieht aus der Kleinstadt nach New York, um ihre Karriere zu puschen. Als William, der Badboy aus Manhattan, in ihrem Leben auftaucht, beginnen sie eine leidenschaftliche Affäre. Aber was ha...