*pausiert* New York Love

Das Spiel beginnt

Ich hatte Überstunden. So war das immer montags. Fast nahm ich mein Schicksal hin, dass ich es wohl doch nicht zum Shoppen schaffen würde.

Meine Gedanken wurden unterbrochen, als unsere Rezeptionistin zu meinem Schreibtisch kam und mir bedeutete mitzukommen. Kaum in der Lobby angekommen, war das Problem leicht zu erkennen.

Ein Kurierfahrer hatte mehrere bunte Boxen von Designerlabels auf seiner Sackkarre und schaute etwas hilflos. Das war wohl nicht die typische Kurierfracht. Als der Fahrer mich sah, sagte er schnell: "Sind Sie Miss Eva Schmidt? Ich darf das hier nur persönlich abgeben. Wo soll ich es denn hinfahren?" Der arme Mann wirkte gequält.

Hilfesuchend schaute ich zur Rezeptionistin. Ich konnte doch jetzt keinen Großeinkauf in meine kleines Büro stellen. Was dachten die Leute überhaupt über mich? Ich war hier nur die kleine Praktikantin. Wahrscheinlich war ich jetzt für immer als Sugarbabe abgestempelt. War das etwa Williams Plan, mich hier bloß zu stellen?

Die Rezeptionistin sah es prakmatisch und bedeutet dem Fahrer, er solle mit uns in den vierten Stock fahren. Als sich die Fahrstuhltür öffnete, erstreckte sich vor uns eine komplett leere Büroetage. Wie viele Pakete sollten denn noch kommen? Ein kleines Abstellzimmer hätte es doch auch getan?

Nachdem der Fahrer seine teure Fracht abgestellt hatte und meine Unterschrift endlich auf dem Papier war, verschwand er rasch.

"Also Mr. Stanley hatte mich ja schon vorgewarnt und ich habe Sally Bescheid gesagt, dass Sie dann ab 19 Uhr gehen müssen. Ich habe eine Kleiderstange organisiert. Die steht irgendwo da im zweiten Zimmer. Der Friseur und die Kosmetikerin kommen dann auch gleich. Die Blumen sind von Mr. Stanley."

Warum verlor ich eigentlich gerade jede Kontrolle über mich und mein Aussehen? Jeder wusste irgendwie was passieren würde, nur ich nicht. Bevor ich fragen konnte, war die Rezeptiomistin schon wieder im Aufzug verschwunden.

Mist und meine persönlichen Sachen lagen auch noch an meinem Schreibtisch. Amber hatte mich wohl schon mit Nachrichten bombadiert. Ich kam mir vor wie bei einem schlechten Prank.

Neugierig war ich trotzdem. Ich schaute mir das erste Paket mal etwas genauer an. Es war leicht und pink mit schwarzer Schrift.

Agent Provocateur? Er hatte mir Unterwäsche gekauft?! Was denkt der sich eigentlich!?

Unter dem Deckel kam ein aufreizendes Dessous in schwarz zum Vorschein. Den passenden Slip gab es auch dazu. Aha, nicht nur Slip sondern auch Tanga. Ich hasste die Dinger. Den würde ich auf jeden Fall nicht anziehen. Seidenstrümpf beförderte die Box auch ans Licht.

Nach kurzer Verwirrung öffnete ich die zweite Box. Sie war von Armani. "Ok, da hat er eher meinen Geschmack getroffen.", dachte ich. Das Kleid, was ich in den Händen hielt, war royalblau und ging knapp übers Knie. Es hatte Stil. Das musste man ihm lassen.

Die anderen Boxen förderten Louboutin Heels, jede Menge Make-Up und eine silberne Brosche fürs Haar hervor. Die Brosche hatte die Form eines Salamanders.

Ich kannte mich mit Schmuck nicht aus, aber die blauen Steine. die die Augen darstellten, sahen aus wie Saphire. Der Wert des gesamten Einkaufs hatte sicherlich den Wert meines Elternhauses deutlich überstiegen.

Warum machte er sich solche Mühe, wenn er mich doch nur zur Probe wollte? Das machte doch alles keinen Sinn, oder?

Zwischen einem Bouquet aus weißen Lilien, fand ich einen Karte. Sie war von ihm. Ich konnte schon vor dem Öffnen sein Aftershave riechen.

Hey Eva,

für angemessene Kleidung ist jetzt gesorgt. Lass dich verwöhnen. Ich hole dich um 8:30 ab.

Falls du dir nochmal die Spielregeln verinnerlichen willst:

1. Small Talk machen

2. Gut aussehen, den Punkt habe ich dir freundlicherweise abgenommen.

3. Nicht vor Kunden mit seinem Boss flirten

4. Im Anschluss auf einen Drink in meinem Penthouse verschwinden

Dein William Stanley

Scheißkerl! Ich bin nicht käuflich.

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Ich wünsche euch einen guten Start in die neue Woche! Luise