Erleichterung und Abschied

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Sakis Sicht:

Inzwischen war es ziemlich heiß, sodass ich Ruffy am liebsten gefragt hätte, ob wir heute ein zweites mal Eisessen gehen. So wie ich ihn kenne, würde er sicher ja sagen. Als es dann ein paar von uns, vor allem Chopper, in der prallen Sonne wirklich zu heiß wurde, suchten wir uns irgendwo ein schattiges Plätzchen.

"Ich bin froh, dass das vorbei ist", meinte Nami, die sich gerade gegen einen Baum lehnte. Währenddessen wuschelte ich leicht durch Ruffys Haare. Der Kapitän hatte es sich gemütlich gemacht und seinen Kopf auf meinen Schoß gelegt.

"Der König wird sehr erleichtert sein, dass er und das Volk nun nichts mehr zu befürchten haben", meinte Sanji, dabei warf er mir ein mitfühlendes Lächeln zu. "Ganz sicher", bekräftigte ich. "Ich werde bald zu ihm gehen und es ihm erzählen".

Erst jetzt fiel mir auf, dass Chopper neben Lysop saß und eine kleine Verletzung an seinem Arm behandelte. "Wie ist das passiert?", wollte ich wissen. So viel ich wusste, hatte der Täter keine Verbündeten, die unsere Freunde draußen vor dem Höhleneingang angreifen hätten können.

"Ach das. Wir beide haben, während ihr in der Höhle wart, etwas ausprobiert und dabei...bin ich gegen einen Fels gekracht", antwortete der langnasige, dabei sah er etwas beschämt auf den Boden.

"So etwas kann auch nur dir passieren, Lysop", lachte Nami, worauf der Angesprochene seinen Blick weiter senkte. Ich rüttelte Ruffy leicht, um ihm zu bedeuten, dass ich aufstehen wollte. "Also dann...ich gehe jetzt ins Schloss", sagte ich. "In Ordnung, Sakilein, wir warten hier auf dich", erwiderte Sanji.

Auf dem Weg sah ich mir die Stadt noch einmal an, die Heimat meiner Mutter. Wie gern würde ich sie treffen und mit ihr reden. Vermutlich denkt sie, ich würde sie hassen, weil sie mich damals weggegeben hat, aber so fühlte ich nicht. Ich konnte sie nicht hassen.

Nach wenigen Minuten hatte ich das Schloss erreicht und noch immer bewachte die gleiche Wache wie vorhin das Tor. Als ich näher auf sie zu kam, lächelten sie mir schon leicht entgegen, was irgendwie komisch aussah. "Lassen Sie mich wieder hinein? Ich will den König sprechen". Ohne irgendwelche Einwände antwortete einer von ihnen: "Natürlich, gnädiges Fräulein".

Im Inneren hoffte ich, die alte Frau wieder zu treffen, auch deswegen, weil sie mir den Weg zum Schlafsaal des Königs zeigen konnte. Doch sie war nicht aufzufinden und so machte ich mich allein auf die Suche danach. An den Wänden der Flure hingen viele Bilder, meine grünen Augen suchten dabei vergeblich nach einem Bild meiner Mutter.

Am Ende des Flures bemerkte ich eine in einen Umhang gehüllte Person, die mir aber vertraut vorkam und als ich ihn erkannte, beschleunigte ich meine Schritte. "Warum sind Sie aufgestanden?" Sofort drehte er sich in meine Richtung. Erleichtert atmete er aus. "Du bist es, Saki".
Ich musterte ihn besorgt, er sah aber nicht so aus, als hätte er große Schmerzen.

"Ja. Ich bin gekommen, um dir zu erzählen, was mit dem Attentäter geschehen ist". Der König zog überrascht die Augenbrauen nach oben. "Mit ihm geschehen...?" Mein Blick wanderte zu seiner rechten Hand, mit der er sich an einer Komode abstützte, offenbar, weil er noch immer geschwächt war. "Sie sollten sich besser hinsetzen", meinte ich ernst. Er gab schließlich mit einem Seufzen nach. "Ich kann doch in meinem Schloss machen, was ich will".

Er setzte sich auf einen Sessel und bot mir einen Platz neben ihm an. "Also, was ist vorgefallen?"
Ich dachte kurz nach, wo ich anfangen sollte. "Nachdem ich Ihre Informationen über die Identität des Täters an meine Freunde weitergegeben hatte, machten wir uns sofort auf die Suche. In der Stadt war er nirgends zu finden, also verließen wir sie. Wir stiegen auf einen Berg ganz in der Nähe und fanden dort oben eine Höhle". Ich machte eine kurze Pause, der König sah mich dabei ruhig an.

One Piece - YamiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt