2. Kapitel
Jade
Am nächsten Morgen kam ich zu spät. Zu spät zu den Aufnahmen für unser neues Album. Als ich die Tür öffnete und ein leises „Hi“ in den Raum warf, drehte sich Josh, der Tontechniker gar nicht um. „Hey Jade, warst du dann doch wohl zu lange mit deinem Styling beschäftigt, oder?“ Das war sein Standardspruch, wenn eine zu spät kam, das Styling. Vom Styling konnte man heute bei mir nicht sonderlich viel erkennen. Ich trug eine große Sonnenbrille, die meine verheulten und ungeschminkten Augen verbarg, eine Mütze über meinen Haaren, die aussahen als hätte ein Vogel darin genistet und weite Klamotten, damit ich mich daheim gleich wieder hinlegen konnte. „Süße!“, Jesy kam auf mich zugelaufen und nahm mich fest in den Arm. „Wir hätten dich gestern doch nicht allein lassen sollen. Mensch Leigh, schau sie dir an.“ Leigh kam nun auch auf mich zu. „Wer sagt denn, dass ich gesagt hätte, dass wir gehen sollten, dass war das Fräulein ganz allein.“ „Jaja, ok!“ Jesy lachte und dann scheuchte Josh uns auch schon in die Kabine, für die Aufnahme des Refrains. Zumindestens war das geplant, doch eine Person fehlte mal wieder, Perrie!
„Leigh geh du bitte Perrie holen und du Jade gehst allein in die Kabine, dann machen wir halt zuerst deinen Teil.“, meinte Josh und krempelte den Zeitplan damit vollkommen um. „Welches Lied?“, fragend sah ich ihn an. „DNA und jetzt hopp hopp, wir haben nicht ewig Zeit.“
Also stellte ich mich in die Kabine und schaute mir nochmal den Text an.
And my heart won’t beat again
If I can feel him in my veins
No need to question I already know
„Ok Jade, alles klar?“ Auf mein Nicken bedeutete er mir die Kopfhörer aufzuziehen und dann wurde auch schon die Musik eingespielt und ich konnte Jean vergessen. Musik hatte mich schon immer alles vergessen lassen. Singen und Tanzen waren mir extrem wichtig, man konnte einfach alles hinter sich lassen und in einer anderen Welt versinken.
„Ok, Jade, das war’s dann. Du kannst dann gehen, komm morgen aber bitte pünktlich, nicht wieder zu spät…“ Ich lege meine Kopfhörer und öffne die Tür der Kabine. Doch da draußen sitzen nicht nur Jesy, Leigh und Perrie, nein da sitzen auch noch fünf Jungs, die ich nur zu gut kenne. „Hey, Jadey. Darf ich dir die Jungs von One Direction nochmal offiziell vorstellen?“, Perrie strahlt mich an. Sie sitzt auf Zayns Schoß und sieht ziemlich glücklich aus. Ja, super sie ist glücklich und bemerkt nicht, wie scheiße es mir geht. Ich entschließe mich sie zu ignorieren und schnappe mir nur meine Tasche und verschwinde dann aus dem Tonstudio.
Louis
Ich wollte die Mädels von Little Mix schon immer mal kennen lernen. Ich fand sie bei X-Faktor schon von Anfang an gut und als Zayn und Perrie sich angefreundet haben, ok, ich mein, die beiden werden echt bald zusammen kommen, dass sieht ja ein Blinder mit Krückstock, war es für mich klar, dass ich sie nun kennen lernen durfte. Mich interessierte vor allem Jade. Sie sah irgendwie knuffig aus und außerdem trug sie auf manchen Fotos Hosenträger, was ich richtig cool fand. Ich liebte Hosenträger, an mir und auch an Mädchen, schade, dass Eleanor keine trug, das würde sie nur noch perfekter machen.
Im Moment stand Jade in der Aufnahmekabine und sang, es hörte sich wunderschön an, sie hatte eine klare Stimme, bei der ich mir sicher war, dass man sie nicht mehr arg viel verändern musste, meine Stimme dagegen musste zwangsläufig verändert werden, sie war ja angeblich nicht so schön wie die anderen Stimmen. Jetzt war sie fertig mit singen und trat aus der Kabine hinaus. „Hey Jadey, darf ich dir die Jungs von One Direction nochmal offiziell vorstellen?“, fragte Perrie, doch Jade sah sie nur stumm an, schnappte ihre Tasche und lief aus dem Raum, alles klar, da herrschte wohl dicke Luft. Ich hätte sie wirklich gerne kennen gelernt, na ja, vielleicht ein anderes Mal. „Gut, dann halt nicht!“, lachte Perrie und schmiegte sich an Zayn. „Sie ist schon zur Zeit ein bisschen komisch, oder?“, fragend schaute sie ihre zwei verbliebenen Bandkolleginnen an. „Ähm…“, Jesy sah sie ein bisschen erstaunt an. „Weißt du…“, sprach Leigh weiter. „Es ist so…“ „Verdammt, Jean und sie haben sich getrennt und dich interessiert das gar nicht, du bist nie für sie da, oder kümmerst dich um sie, ich dachte ihr wärt beste Freundinnen?“, platzte es schließlich aus Leigh hervor. Ups. Die Arme. Wie dumm ist dass denn bitte, der Freund macht Schluss und deine beste Freundin ist nicht für dich da? Ich kannte das ja von Lottie, wenn sie Liebeskummer hatte. Ja, das war erst einmal, aber drei von ihren besten Freundinnen waren bei ihr gewesen und unsere ganze Familie war auch im „Einsatz“ gewesen. Aber ich schätze mal, dass die beste Freundin doch das wichtigste war und ich erwartete, dass Perrie ihr hinterher gehen würde, doch das einzigste was sie machte, war zu sagen: „Achso!“
Words: 826
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You change my life
FanfictionJade hat die beste Zeit ihres Lebens. Sie hat einen perfekten Freund, ein gutes Verhältnis zu ihrer Familie, vor allem zu ihrer Mutter und wunderbare Freundinnen, mit denen sie soeben Großbritanniens größte Castingshow - X-Faktor - gewonnen hat. All...