22. Kapitel

338 24 1
                                    

22. Kapitel

Glücklich sitze ich auf dem Sofa im Wohnzimmer, so eben ist Harry gegangen, nicht ohne sich noch mit einem Kuss zu verabschieden. Ich kann es einfach nicht fassen. Ich habe einen Freund, wirklich und wahrhaftig, einen Freund, der mich respektiert und der mich trösten kann, wenn es mir mies geht und vor allem einer, der mich versteht. Damit versteht, dass ich Jean immer noch nicht vergessen kann, das ist nicht selbstverständig.

Ich zückte mein Handy, doch Perrie hatte mir noch nicht geschrieben, sie war laut Harry schon vor vier oder fünf Stunden gegangen und es war seltsam, dass sie immer noch nicht da war. Ich beschäftigte mich etwas mit meinem Handy, bis ich bei einer Notiz stehen blieb.

I am the diamond you left in the past,

I am the future you lost in the past

Seems like I never compared

Wouldnt’t notice if I dissapeared

Das hatte ich aufgeschrieben, nachdem ich mit dem Jungen im Park geredet hatte, ob er seine Mary bekommen hatte? Ich wünschte es ihm, er war wirklich sehr nett gewesen. Ich lächelte in der Erinnerung an ihn versunken. Es war schon seltsam, das war heute Morgen gewesen, seitdem war so viel passiert. Beispielsweise war ich inzwischen vergeben und kein Single-Pringel mehr. Ich grinste und übertru die Zeilen auf das Papier, das würde sich gut als Anfang machen und dann mit der gleichen Melodie wie Does it burn (…) Ich fing an es zu spielen, es hörte sich wunderschön an, aber zugleich auch traurig. Klar, es war ja auch ein trauriges Lied, was zu allem Überfluss noch einen tiefen Hintergrund für mich hatte.

You stole the love that I save for myself

And I watched you give it to somebody else

Ja, das würde passen. Ich spielte immer wieder gedankenverloren die Zeilen, bis schließlich die Türe aufging und jemand hinkam. „Perrie?“, rief ich. „Ja?“, kam es zurück. Ich sprang auf und lief zu ihr in den Flur. „Hey!“, strahlte ich. „Ähm, hi?“, fragend sah sie mich an. „Sorry, dass ich vorher so dumm war. Es tut mir leid!“, entschuldigte ich mich. Sie schaute mich an. „Schon in Ordnung.“ „Wirklich?“ „Ja.“ „Ok!“, ich strahlte sie an und umarmte sie. „Ich hab dich lieb, Pezza!“ „Ich dich auch… Warte mal, Pezza?“, sie funkelte mich böse an. „Lauf um dein Leben Jade!“

Nach einer Verfolgungsjagd lagen wir völlig erschöpft auf dem Sofa. „Wehe, du nennst mich noch einmal Pezza, dann setzt es was!“, drohte sie mir. „Hm-Hm!“, murmelte ich in mein Kissen. Einen Moment herrschte Schweigen, dann meldete sich Perrie wieder. „Ich habe Hunger!“ „Schön!“ „Kochst du was?“ „Wieso ich?“ „Ähm, weil ich nicht will?“ Ich lachte. „Kein guter Grund!“ Grummelnd erhob sie sich vom Sofa und kam kurz darauf mit einem Joghurt wieder. „Bäh, dann esse ich halt das da!“ „Schön.“, antwortete ich ihr.

Wieder herrschte Stille, nur unterbrochen von Perrie, die ihren Joghurt löffelte. Dann klingelte mein Handy. Schnell zog ich es unter einem Kissen hervor und schaute auf das Display. „Harry!“, leuchtete mir der Schriftzug entgegen. Ich grinste und nahm ab. „Hi?“ „Hey Jade.“ „Hey Harry!“ Perrie schaute mich bedeutungsvoll an und wackelte mit ihren Augenbrauen. Ich kicherte. „Hey, was ist an meinem Namen so witzig?“, fragte Harry. „Nichts, nichts, Perrie bringt mich nur grade zum Lachen.“ „Achso, also bist du nicht mehr allein, oder?“ „Nein, Perrie ist jetzt da.“ „Ok, dann ähm, leg ich auf.“ „Warum hast du überhaupt angerufen?“, fragte ich. „So halt, ich wollte deine Stimme hören!“, antwortete er. „Aww, wie süß!“, schrie jemand im Hintergrund. „Louis, Fresse!“, zischte Harry zurück. „Also wir benützen keine vulgären Ausdrücke, ja Harry?“, sagte ich im Spaß. „Ja, Mama!“, sagte er in einem lustigen Tonfall, dass ich schon wieder loslachen musste. „Ok, also ich habe deine Stimme jetzt gehört, und du meine, dann ist ja alles gut!“, sagte Harry durchs Telefon und man konnte förmlich hören, dass er auch grinste. „Ja, alles ist gut!“ „Ok, dann sehen  wir uns bald mal wieder!“ Er schickte einen Luft Kuss durchs Telefon, woraufhin ich im Hintergrund eine Stimme „Uhhh“, rufen hören konnte, dann schickte ich einen Luft Kuss zurück. „Tschüss Harry!“ „Gute Nacht Jade!“, kam es zurück, dann war die Leitung tot.  

„Jade, was habe ich nicht mitbekommen, Luft Kuss, Harry, vulgäre Ausdrücke?“, Perrie rückte aufgeregt näher an mich heran und stellte sogar ihren Joghurt Becher weg. „Was soll schon sein?“, fragte ich. „Na, du würdest nie irgendjemand einen Aufguss schicken, zu mindestens nicht einfach so!“ „Doch, wenn der andere mir auch einen schickt!“, versuchte ich es zu erklären, also hat Harry dir auch einen Luft Kuss geschickt!“ Ihre Augen vielen ihr fast heraus, so sehr riss sie sie auf. „Ähm ja…“ Ich bemerkte wie ich rot wurde. „Awww und es hat dir etwas bedeutet. Jade ist verliebt!“ Grinste sie, dann sprang sie schnell auf. „Jady ist verlie-hiebt Jady ist verlie-hiebt!“ Damit hüpfte sie kreuz und quer durch das Zimmer, wobei ich ihr grinsend zusah, früher hätte ich sie vielleicht zum Aufhören gebracht, aber inzwischen wusste ich, dass sie nicht aufhören würde, bevor sie nicht mehr konnte und außerdem hatte sie ja auch recht.

Schließlich saß sie völlig k.o. auf dem Sofa neben mir. Sie war so außer Puste, dass sie kein Wort mehr heraus brachte. „Wir sind zusammen!“, antwortete ich ihr. „Was?“, sie riss ihre Augen wieder weit auf und hatte plötzlich wieder Kraft auf und ab zu springen. „Das ist toll, toll, toll!“ Sie packte mich an den Händen und zusammen hüpften wir auf und ab, bis wir irgendwann auf den Boden fielen, weil wir nicht mehr konnten.

Words: 924

You change my lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt