10. Kapitel

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10.   Kapitel

„Gratuliere!“, grinste Zayn, als wir aus dem Studio traten. „Hä zu was?“, versuchte Perrie die Ahnungslose zu spielen. „Man hat euch im ganzen Gebäude kreischen gehört!“, grinste Louis. Perrie grinste nur und gab Zayn einen Kuss. „Hey, ich bin Louis!“, stellte sich Louis vor. „Ich bin Niall!“, meinte Niall. „Ich bin Liam!“, sagte Liam. War ja praktisch, dass sie sich vorstellten, aber das war ziemlich unnötig, da wahrscheinlich jedes dritte Mädchen sie kannte und verehrte und ich zählte mich definitiv dazu. Zwar ohne das verehren, aber ich kannte die fünf. „Das weiß ich!“, grinste ich deswegen. Harry hinter den dreien grinste nur. „Hi Jade.“ Ich winkte und dann drehte ich mich in Richtung meiner Bandkolleginnen. „Ich muss dann mal, treffen wir uns heute Abend?“, Leigh nickte, während Jesy ihren Kopf schüttelte. „Gut, dann ähm…“ Leigh und ich sahen uns an. „Sollen wir uns dann trotzdem treffen?“, fragend sah sie mich an. „Ich schau sonst einen Film.“, grinste ich. „Ok, wir treffen uns heute Abend definitiv nicht!“ Wir lachten los, über die Art wie sie es sagte. Ja, ich liebte es Disneyfilme anzuschauen und damit stand ich ganz alleine da. „Alles klar, ich geh dann mal. Man sieht sich!“, ich winkte ihr zu und lief dann in Richtung der Aufzüge. Hinter mir hörte ich Schritte. Ich drehte mich um und sah den Lockenkopf. „Hey.“ „Ähm ja hey.“, ich war leicht verwirrt über sein Auftauchen, scheinbar verfolgte er mich überallhin. „Wo musst du hin?“ „Erdgeschoss.“ Er drückte auf die entsprechende Taste. „Danke!“, es war mir einfach so aus dem Mund entschlüpft. „Wofür?“ „Das du gestern da warst und mich getröstet hast.“ „Nicht dafür!“, er grinste leicht. Dann herrschte Schweigen im Aufzug. „Richte deiner Mutter gut Besserung aus!“, meinte er schließlich. „Danke.“ Es war nett von ihm, meiner Mutter gute Besserung zu wünschen. Überhaupt war er nett. Und nicht die Art nett wie Sch*iße, sondern einfach normal nett. Er hatte schon so viel für mich getan. Gestern, wie er mich im Krankenhaus getröstet hatte und dann das bei Starbucks und der Kuss…

Der Fahrstuhl hielt und ich lief schnell nach draußen, dann drehte ich mich nochmal um, mir war ein passender Ausgleich zu Harrys Freundlichkeit eingefallen. „Ähm Harry, wolltest du nicht mal ein Date?“ Ich grinste bei der Erinnerung an unser Starbucks Treffen und auch er musste wohl auch daran denken.  „Kannst du vielleicht meinen Freund spielen?“ „What?“, entfuhr es ihm. Dann fing er sich wieder. „Du willst ein Date? Heute Abend, ich hol dich um zwanzig Uhr ab, wir gehen essen, zieh dir was Schönes an, ok…“ „Ähm, sorry.“ Ich lächelte ihn kurz an. „Ich meinte eigentlich ob du kurz mit zu meinem Exfreund kommst und meinen Freund spielst!“, stellte ich klar. Er hatte da etwas enttäuscht ausgesehen und jetzt würde ich ihn gerne besser kennenlernen und mich somit irgendwie bei ihm bedanken. „Klar.“, er grinste. „Gibst du mir deine Handynummer?“ „Ja, aber wäre jetzt nicht der richtige Satz: „Heute Abend ich hol dich um zwanzig Uhr ab, wir gehen essen, zieh dir was schönes an.“?“, fragend sah ich ihn an und musste schon wieder grinsen, als ich merkte, dass ich mir ganz genau gemerkt hatte, was er gesagt hatte. „Ja, weißt du, das sage ich sonst immer.“, er lachte. „Aber du bist was Besonderes. Bekomm ich jetzt deine Nummer?“ Ich nickte. „Wenn ich deine auch bekomme?“

Als wir unsere Nummern ausgetauscht hatten, verabschiedete ich mich und lief dann in Richtung Ausgang. Neben der Tür, war ein Spiegel an der Wand angebracht, in dem ich Harry sah, der sich unglaublich freute, ok, er machte einen Luftsprung und grinste wie ein Idiot (Also wie immer :) (nicht böse sein, das musste ich einfach jetzt sagen)). Er sah kurz auf und unsere Blicke trafen sich im Spiegel. Er wurde knallrot im Gesicht. Ich grinste schon wieder und verließ dann das Gebäude.

Im Taxi verblasste mein Grinsen langsam. Das war ja wirklich abnormal, was ich da abgezogen hatte. Ich mein so viel am Stück hatte ich noch nie gegrinst. Er musste mich deswegen wohl für ziemlich bescheuert halten. Na ja, ich hielt ihn wegen seinem Luftsprung auch nicht für ganz normal, aber irgendwie war das süß. Als das Taxi vor dem Krankenhaus hielt war ich immer noch in Gedanken über Harry versunken. Er bannte mich. Als ich meinen Blick jedoch hob aus dem Fenster schaute, erschrak ich. Da waren Menschen. Viele Menschen. Das war ja noch nichts Schlimmes, aber das Problem war, dass es nicht ganz normale Menschen waren. Erstens hatten ein paar von ihnen Kameras in den Händen. Ganz eindeutig Paparazzis, die auf irgendwas oder besser gesagt auf irgendjemand warteten. Und ich war mir ziemlich sicher, dass ich diese Person war. Zweitens standen da Mädchen. Und auch ein paar Jungs, aber hauptsächlich Mädchen, die kreischten und Plakate hielten. Was machten denn die vor einem Krankenhaus? Ok, es waren Fans, aber ein Krankenhaus war nun wirklich nicht der passende Ort um seine Idole abzupassen.

Ich holte tief Luft und stieg dann aus dem Taxi. Im Stillen verfluchte ich mich dafür, dass ich meine Sonnenbrille daheim liegen gelassen hatte. Es war nun mal November, wer brauchte da schon eine Sonnenbrille? Ok, es sollte vielleicht zur Grundausrüstung eines Promis gehören. Wobei ich mich nicht wirklich als "Promi" sah. Ich kämpfte mich durch die Paparazzi und ignorierte ihre Fragen, bis mich eine Frage aufschrecken ließ. „Leiden sie wirklich an Krebs?“, geschockt drehte ich mich um. „Wie bitte?“ „Leiden sie wirklich an Krebs?“ Ich schaute ihn verwirrt an. „Wie kommen sie denn darauf?“ „Sie kommen jeden Tag hier ins Krankenhaus und gestern war Mr. Styles auch hier, vermutlich mit ihnen, da sie aus dem gleichen Taxi gestiegen sind. Ihre Fans machen sich Sorgen um sie.“, der Mann schaute mich neugierig an. „Oh Gott, ich bin doch nicht krank. Ich besuche nur ein Familienmitglied!“ Ich lächelte ihn nochmal kurz an und lief dann weiter. Eine Krankheitsnachricht mehr aus dem Weg geräumt. Wenigstens war es keine Todesnachricht von mir gewesen, das wäre nun ja wirklich deprimierend. Schließlich hatte ich mich zum Eingang des Krankenhauses vorgekämpft und konnte die Eingangshalle betreten. Die Ruhe, die mir entgegen schlug war himmlisch, bis auf die wenigen Schreie, die einem von draußen noch nachklangen. Ich steuerte auf die Aufzüge zu, um zu meiner Mutter zu fahren, ich hatte ja wenig Zeit, da ich gleich noch ein Date hatte, also wollte ich mich beeilen. „Jade!“, hielt mich jedoch eine Stimme ab in den Aufzug zu steigen. Ich drehte mich um und erkannte einer der Krankenschwestern, die meine Mutter betreuten, sie hieß Megan und war ziemlich nett. Schon wieder eine nette Person, auch sie war ganz normal nett nicht nett-Sch*iße. Sie hatte sich ein paar Mal zu mir ans Bett meiner Mutter gesetzt, dass wusste ich sehr zu schätzen. „Was gibt’s?“, fragte ich sie. „Deine Mum wurde verlegt, sie liegt jetzt auf einer ganz normalen Station, nicht mehr auf der Komastation!“, teilte sie mir mit. „Ah, ok. Ähm…Klar, sie liegt ja jetzt auch nicht mehr im Koma!“, ich grinste sie an. „Weißt du zufällig wo genau?“ „Ja, Station 3A, Zimmer 204!“, sie lächelte mich an. „Es war schön dich kennen gelernt zu haben.“ Ich nickte. „Ja, fand ich auch, auch wenn es unter anderen Umständen schöner gewesen wäre.“ Sie grinste mir zu. „Es wird alles wieder so werden, wie es davor auch schon war!“ Ich lächelte ihr zu und verschwand dann im Aufzug auf dem Weg zu Station 3A.

„Hey Mum!“, schwungvoll betrat ich das Zimmer. Sie grinste mich schon erwartungsvoll an. „Hey Baby.“ Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange und setzte mich auf einen Stuhl, der neben ihrem Bett stand. „Gibt’s was Neues?“ Sie fing an mir von einer Untersuchung zu erzählen, die sie heute Morgen hatte machen müssen und von ihrer Verlegung, auch erzählte sie von den nette Ärzten und Krankenschwestern, die es hier gab, das war mir auch schon aufgefallen. Die Leute, die hier arbeiteten waren richtig nett und kümmerten sich richtig um ihre Patienten und hatte auch mal Zeit zum Reden. Dann vibrierte mein Handy, eine SMS war angekommen. Meine Mutter lächelte mich an. „Los, schau schon, das könnte was wichtiges sein.“ Ich schaute sie nochmal entschuldigend an und sah dann auf mein Handy. Harry hatte mir geschrieben.

Hey Jade, ich hole dich heute Abend um 19 Uhr ab. Wir werden was essen, aber nicht in einem Restaurant, du weißt schon die Presse und so. Also musst du dich nicht extra schön anziehen, lässig reicht auch :) (Du musst dich eh nicht schön machen, du bist wunderschön), ich werde der einzige sein, der dich sieht. LG Harry

Ich starrte die SMS lange an und fing an zu strahlen. „Jade, was ist denn mit dir los, du siehst aus wie die Sonne in Person?“, meine Mutter sah mich verwundert an. „Ich freue mich nur!“, erwiderte ich. „Worauf denn?“ „Eher worüber!“, meinte ich. „Die SMS? Wieso von wem ist sie denn?“ Sie machte eine Pause. „Etwa von Harry?“ Jetzt war ich es, die verwundert schaute. „Woher weißt du von Harry?“ „Also hör mal Tochter, ich lag zwar im Koma, aber ich habe jedes Wort verstanden, dass du gesagt hast. Und ich weiß, dass du etwas für diesen Harry empfindest und wenn du dich so freust, dann kann es nur wegen Harry sein!“ „Ertappt!“, ich sah meine Mutter an. Sie kannte mich einfach zu gut. „Ja, sie kommt von Harry, wir haben heute Abend ein Date!“ Jetzt strahlte sie. „Aww, mein Baby hat ein Date!“ „Mama, ich bin kein Baby mehr!“ „Doch, du wirst immer mein Baby bleiben!“ „Och Mama!“ „Nein, nix da. Ich freue mich für dich und du musst jetzt schnell nach Hause gehen, du musst dich noch für ihn richten!“ „Was? Nein, ich bleibe noch bei dir!“ „Nein, du machst dich jetzt daheim fertig für dein Date!" „Nein, ich bleibe noch bei dir.“ „Nein, du gehst jetzt!“, wütend sah sie mich an. „Hmm, aber kann ich dir davor noch was bringen?“, ich wollte jetzt nicht einfach so gehen, ohne ihr etwas gutes getan zu haben. „Ja; du könntest mir einen Kaffee aus der Cafeteria holen!“, antwortete sie. „Ok!“, ich verließ das Zimmer mit meinem Geldbeutel, den Rest ließ ich im Zimmer liegen, auch meine Tasche mit meinem Handy.

Words: 1700

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